Kapitel 143
Kampf
heftige Auseinandersetzung zwischen zwei oder mehreren [persönlichen] Gegnern
Hermione hatte ein ungutes Gefühl, als sie Draco aus der Bibliothek folgte. Die Porträts seiner Ahnen verfolgten sie auf ihrem Weg durch die Korridore. Es war bereits Abend und Hermione hatte eigentlich nichtmehr erwartet, dass noch viel geschehen würde. Sie hatten lange geschlafen, ausgiebig gefrühstückt und den Morgen im Bett verbracht. Am Nachmittag war wohl Bewegung ins Haus gekommen, denn Draco schien zu wissen, wer aus und einging. Es hatte etwas mit seinem Familienring zu tun, der ihn warnte, sobald jemand durch die Schutzzauber des Herrenhauses trat. Um nichts zu verpassen waren sie in die Bibliothek gegangen, bis Bellatrix tatsächlich aufgetaucht war, um ihnen mitzuteilen, dass Voldemort wieder hier wäre und verlangte mit ihnen zu sprechen.
„Bellatrix sah ziemlich erschöpft aus", sagte Hermione leise, als sie außer Hörreichweite waren. „Glaubst du sie war seit gestern unterwegs, um den Horkrux zu verstecken?"
Draco runzelte die Stirn, zuckte dann jedoch mit den Schultern. „Gut möglich. Oder sie hat wieder Probleme mit Übelkeit. Mutter hat mir erzählt, dass ihr die Schwangerschaft nicht gut bekommt."
Hermione kam einen Schritt aus dem Takt und blieb abgrubt stehen. „Bellatrix ist schwanger?", fragte sie fassungslos. Sie war ihr in dieser Zeitschleife bereits begegnet, aber bis jetzt hatte nichts darauf hingedeutet. Draco nickte nur.
„Ja, ich habe es auch nur durch Zufall erfahren, als ich mit Vielsafttrank ihr Aussehen angenommen hatte. Zum Glück repliziert der Vielsafttrank keine Schwangerschaft. Das hätte mir gerade noch gefehlt."
Hermione sah Draco einen Moment perplex an, dann musste sie grinsen. Sich vorzustellen, wie sich Draco in eine schwangere Bellatrix mit dickem Bauch verwandelt hätte, erschien ihr zu witzig. Aber noch sah mal ihr nichts von ihrem Zustand an.
„Sie kann noch nicht lange schwanger sein. Ich dachte ihr Mann sitzt im Gefängnis", sagte Hermione und schloss zu Draco auf. Langsam gingen sie weiter.
Draco lachte hohl auf, „Also würde Tante Bella zulassen das ihr Mann sie anfasst. Nein, Rodolphus ist nur auf dem Papier Tante Bellas Ehemann. Nur ein Mann, um gewünschten Rollenbildern zu entsprechen. Der Dunkle Lord ist der Vater von Tante Bellas Kind."
Draco sagte es so einfach dahin, so als wäre das keine wichtige Information. Als würde es nichts bedeuten.„Bist du dir sicher?", fragte Hermione nach und fasste nach Dracos Hand.
„Ja, ich weiß es. Aber interpretiere da nicht zu viel hinein. Soweit ich weiß, hat der Dunkle Lord kein Interesse an seinem Kind. Tante Bella macht das ziemlich zu schaffen. Sie verehrt ihn, hat ihn nie aufgegeben und ihr Leben für ihn im Gefängnis verbracht. Dass der Dunkle Lord kein Interesse an ihrem gemeinsamen Kind zeigt, war für sie ein ziemlicher Schlag."
Hermione war sich nicht sicher, was Draco von all dem hielt. Er ging unbeirrt weiter, als wäre es nicht wichtig. Aber sie selbst fand es schon wichtig. Hermione dachte an die Hexe mit dem blassen Gesicht und den dunkel unterlaufenen Augen, die sie eben gerade noch gesehen hatte. Sie hatte ziemlich fertig ausgesehen. Wahrscheinlich hatte Voldemort zu viel von ihr verlangt, um den Horkrux zu verstecken. Er hatte nicht mal Rücksicht auf sein eigenes Kind genommen. Irgendwie tat Bellatrix Hermione leid. Sie hätte niemals erwartet mit Bellatrix Lestrange, der Mörderin von Sirius Mitleid zu haben, aber sie war auch eine werdende Mutter, auf die keine Rücksicht genommen wurde. Die stark sein musste und sich selbst behaupten musste und nicht mal der Vater ihres Kindes half ihr.
„Habe nicht zu viel Mitleid mit ihr", sagte Draco plötzlich als hätte er ihre Gedanken gelesen und Hermione wurde klar, dass er es wohl tatsächlich getan hatte.

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Surreale Zeitschleife
Fanfiction[Erotik - Fanfiction] Gegen ihren Willen findet sich Hermione Granger in einer Zeitschleife wieder. Gezwungen immer und immer wieder die gleichen Tage zu durchleben, verliert sie sich in den Wirrungen zwischen Realität und Fiktion. Bis sie auf Draco...