Kapitel 89
Gefühl
seelische Regung, Empfindung
Draco saß da und diktierte der Feder Stichpunkte, während er Hermiones Haare streichelte. Es fühlte sich so verdammt gut an das zu tun. Sie rieb ihr Gesicht an seinem Bein und sanft fuhr er über ihr Gesicht. Seine Finger glitten über ihre Wange und irritiert hielt er inne. Er sah zu ihr herab und sie hatte ihr Gesicht unter ihren Haaren verborgen. Unwirsch griff er nach ihrem Kinn und zwang sie ihn anzusehen.
Einen Moment war er selbst erschrocken. Sie sah so wahnsinnig ängstlich aus, wie ihr stumme Tränen über die Wangen liefen. Sie blinzelte einmal, bevor sie zu ihm aufsah. Ihre Lippen bebten. Warum war ihm das entgangen?
Ohne etwas zu sagen dirigierte Draco ihr Kinn höher sodass sie aufstehen musste und zog sie breitbeinig auf seinen Schoß. Schloss sie in seine Arme, sodass sie ganz nah bei ihm saß und sie drückte ihr Gesicht an ihn. Sanft strich er ihr über die Haare und barg ihren bebenden Körper in seinen Armen. Er hatte keine Ahnung, was gerade mit ihr los war. Das kam so plötzlich.
„Was ist los?", wollte er von ihr wissen. Was immer sie ängstigte, es war gar nicht gut. Er griff in ihre Haare und zog sie etwas zurück, sodass sie ihn ansehen musste. Ihre Lippen bebten und formten lautlose Worte. Geduldig wartete er, bis sie sich gefasst hatte. Er legte seine Hand in ihren Nacken und sie schluckte.
„Liebe mich", bat sie mit beinah atemloser Stimme und Draco musste ebenfalls schlucken. Sein Mund fühlte sich plötzlich wahnsinnig trocken an, als ihm bewusst wurde, was sie so quälte.
„Immer", antwortete er und meinte es in den Moment auch so. Er durfte es nicht so meinen, das war falsch, aber verdammte Scheiße wer scherte sich schon darum was richtig und was falsch war.
Er drückte seine Lippen auf ihre, schmeckte ihre salzigen Tränen und es war verdammt egal was um sie herum war. Er liebte sie und wenn es helfen würde ihr das zu versichern, damit sie aufhörte zu weinen, dann würde er das tun. Und das schreckliche daran war, dass er nicht mal lügen musste um ihr zu versichern, dass er sich nicht vorstellen konnte, dass dieses Gefühl jemals nachließ.
Dracos Lippen auf ihren Taten unendlich gut. Seine Arme die sie festhielten. Sein Herzschlag unter ihren Fingerspitzen. Sie klammerte sich an sein Hemd und drängte sich an ihn. Genoss seinen intensiven verzehrenden Kuss. Er küsste sie, bis sie keine Luft mehr bekam, dann begann er safte Küsse auf ihrem Gesicht zu verteilen. Küsste die Tränen weg.
„Ich liebe dich", wisperte er ihr zu und es tat so unendlich gut. Sie fühlte sich gut. Sie wollte ihn nicht verlieren. Sie hatte sich noch nie davon abhalten lassen, wenn etwas unwahrscheinlich oder schwierig war. Myonie hatte auch ein Recht zu existieren. Sie hatte ein recht ganz und Heil und glücklich zu sein. Denn Myonie war nicht schwach. Ganz im Gegenteil. Sie war der stärkste Teil in ihr. Denn sie traute sich alles, was Hermione nicht konnte. Sie traute sich schwäche zu zeigen und um Hilfe zu bitten. Sie traute sich ihr innerstes zu offenbaren. Einem anderen Menschen alles an sich zu zeigen und dafür geliebt zu werden. Diesen Teil von ihr zu verlieren war etwas, dass sie nicht wollte. Genauso wenig wie sie Draco verlieren wollte. Vielleicht würde es sie den ein oder anderen Kompromiss kosten. Aber vielleicht gab es irgendwie eine Möglichkeit, dass die Realität sie nicht zerstören würde. Eine Zukunft, in der sie hier in diesem Büro saß, mit Draco und wusste, dass sie ihn nicht verlassen musste sondern einfach ihren Platz in der Welt gefunden hatte.
„Liebe mich", bat sie nochmal und schlag ihre Hände um seinen Hals, vergrub sie in seinen Haaren und ließ sich wieder vom ihm küssen.
„Fühlst du dich so vernachlässigt, nur weil ich ein bisschen in einem Aktenordner gelesen habe?", wollte er zwischen zwei küssen wissen und Hermione musste unwillkürlich lächeln.
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Surreale Zeitschleife
Fanfic[Erotik - Fanfiction] Gegen ihren Willen findet sich Hermione Granger in einer Zeitschleife wieder. Gezwungen immer und immer wieder die gleichen Tage zu durchleben, verliert sie sich in den Wirrungen zwischen Realität und Fiktion. Bis sie auf Draco...