Kapitel 107
Verrat
Bruch der Treue, eines Vertrauensverhältnisses durch Täuschung, Hintergehen, Betrügen
Hermione war vollkommen überrumpelt von der plötzlichen Apparation. Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren und musste feststellen, dass sie wieder in England waren. Sie standen an der Steilküste zum Ärmelkanal. Dort wo sie zu Beginn der Zeitschleife so oft gestanden hatten, wenn sie von Hogwarts aus appariert waren. Bevor sie das Verschwindekabinett benutzt hatten.
Draco neben ihr sank zu Boden, ließ ihre Hand los und noch bevor sie reagieren konnte, schlug er mit beiden Fäusten auf die Erde. Er schrie. Der Schrei übertönte die Wellen, die sich an der Steinküste brachen und fuhr ihr durch den ganzen Körper. Er war durchdrungen von einem solchen Schmerz, dass er sie wie gelähmt zurückließ.
Hermione setzte sich neben ihm auf den Boden. Sie wusste nicht so recht was gerade geschah. Nicht was genau ihn quälte von all den Dingen, die er gerade erfahren hatte. Sie wusste nicht, was sie am meisten quälen würde, wenn es ihre Familie gewesen wäre.
Sie legte eine Hand auf seine Faust, die noch immer auf dem Boden lag. Sie rutschte etwas näher und spürte, wie sein Körper zitterte.
„Ich bin da", sagte sie leise und Draco sah zu ihr auf. Tränen rannen ihm über das Gesicht. Seine Lippen bewegten sich, als wollte er etwas sagen, dann drückte er seinen Kopf in ihre Arme. Er drückte sein Gesicht in ihren Schoß und sie hielt ihn fest, streichelte über seine Haare und wiegte ihn in ihrem Armen.
Es dauerte, bis Draco sich beruhigt hatte. Aber Zeit spielte keine Rolle. Ihre Beine taten bereits weh, als Draco sich von ihr löste und Hermione nutzte die Chance sich anders hinzusetzen. Sie rutschte näher an ihn, um nicht zuzulassen, dass der Körperkontakt abbrach.
„Irgendwie habe ich es immer gewusst", sagte Draco mit gebrochener Stimme und zog jetzt Hermione in seine Arme. Hielt sie fest, wie ein Kuscheltier an dem er sich festklammern musste und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren.
„Was gewusst?", wollte sie leise wissen.
„Das etwas nicht stimmt. Das etwas kaputt ist an meiner Familie. Ich wusste es immer, aber jetzt habe ich es das erste Mal wirklich verstanden. Das alles, was zwischen uns ist, auf einem Verrat beruht. Das wir nichts als eine Lüge sind."
„Du weißt, dass nicht alles eine Lüge ist", sagte Hermione und rutschte auf seinen Schoß. Drückte sich an ihn an.
„Du und dein Bruder. Ihr habt eine Chance. Das wissen wir."
Draco holte tief Luft und nickte.
„Trotzdem. Mein Vater hat meine Mutter verführt, weil seine Freundin ihn überredet hat für sie zu spionieren. Und meine Mutter hat meinen Vater zugrunde gerichtet, als sie dafür sorgte, dass er diese Frau umbrachte. Hermione, ich weiß nicht, ob du das verstehst. Aber nichts an dem Verhalten meines Vaters hat jemals durchscheinen lassen, dass er auch nur als fühlende Wesen von Muggeln denkt. Nichts deutet mehr darauf hin, wer er einmal gewesen ist, so stark ist dieser Schmerz. Ich kenne meinen Vater praktisch nicht."
„Und vielleicht wird es auch nicht leicht zu ihm durchzudringen. Aber... Was ist... was ist, wenn er uns eine Chance gibt", sagte Hermione und sie spürte die Nervosität die diese Worte in ihr auslösten. Konnte das wirklich sein?
„Ich glaube kaum", sagte Draco und hielt sie etwas fester. „Mutter würde das niemals zulassen. Sie war immer mehr die Treiberin hinter meiner ideologischen Erziehung. Es hätte mir eher auffallen müssen."

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Surreale Zeitschleife
Fanfiction[Erotik - Fanfiction] Gegen ihren Willen findet sich Hermione Granger in einer Zeitschleife wieder. Gezwungen immer und immer wieder die gleichen Tage zu durchleben, verliert sie sich in den Wirrungen zwischen Realität und Fiktion. Bis sie auf Draco...