Kapitel 91
Veranlagung
in der Natur eines Menschen liegende, angeborene Geartetheit, Anlage, Eigenart, aus der sich bestimmte besondere Neigungen, Fähigkeiten oder Anfälligkeiten ergeben
Draco lief mit Hermione an seiner Seite den Gezeitenweg nach Cramond Island entlang. Sie waren heute Morgen in aller früh an die Küste nach Edinburgh appariert um von dort aus zur Insel zu gelangen. Die Muggel hatten den Weg, der sich nur bei Ebbe zeigte mit Betonpfeilern gesäumt und Hermione meinte irgendwas von einer U-Boot sperre und dem zweiten Weltkrieg.
Draco hasste es diesen Weg entlangzugehen. Am liebsten wäre er bis auf die Gezeiteninsel appariert, aber das war nicht möglich. Dort in einer für die Muggel als Ruine getarnten schäbigen Behausung befand sich die einzige magische Verbindung nach Askaban. Wo genau Askaban lag wusste niemand. Nur dass es irgendwo in der Nordsee war. Er schätzte, der Position der Sterne nach die Großvater Cygnus beschrieben hatte, dass es irgendwo auf der halben Strecke zwischen England, Dänemark und Deutschland sein musste.
Draco hatte seinen Vater bereits einmal während der Zeitschleife besucht. Doch er vermied es zu oft hierher zu kommen. Askaban war kein angenehmer Ort. Er war es nie gewesen und würde es wahrscheinlich noch niemals sein.
Sie stiegen einen schmalen unebenen Pfad auf einen Hügel hinauf und Draco steuerte auf das schäbige Gebäude zu, dass nicht weit vom alten Friedhof entfernt lag. Wenn es noch angehörige gab, die sich für die Gefangenen interessierten, wurden sie hier bestattet. Sonst blieben ihre Leichen in Askaban und wurden auf dem Gefängnisgelände verscharrt. Draco hatte hier drei Beerdigungen miterlebt. Todesser, die dem Wahnsinn von Askaban nicht standgehalten hatten. Der letzte war sein Großvater Cygnus gewesen. Der Vater seiner Mutter. Trotzdem, Todesser hin oder her, waren sie Familie. Egal wer sie gewesen waren. Er hasste diesen Ort.
Sie betraten den schäbigen Betonbau und ein schmaler blasser Zauberer blickte zu ihnen auf. Er wirkte etwas schmuddelig und sah aus, als hätte er in kurzer Zeit viel Gewicht verloren. Seine Augen standen etwas hervor und er starrte sie einen Moment kommentarlos an, als sie eintraten.
„Draco Malfoy und eine Begleitung. Hermione Granger. Ich habe eine Besuchsgenehmigung für Zehn Uhr", sagte Draco und zog seinen Zauberstab.
„Ah, ja, ja genau", sagte der Zauberer und begann in einer Liste vor sich herumzublättern. Er wirkte etwas zerstreut und Draco wusste, dass es an einem starken Imperius Fluch lag. Die Todesser, allen voran Thorfinn Rowle und Greyback bereiteten den Ausbruch der Gefangenen aus Askaban vor. Dieser Mann war nur zwischen die Fronten geraten. Trotzdem, wenn die Zeit gekommen war, würde es der Weg sein, der seinen Vater aus Askaban befreite. Er wollte nicht, dass sein Vater in Askaban saß. Aber er wollte auch nicht, dass die anderen Todesser freikamen. Allen voran die Lestrange Brüder. Er konnte Tante Bellas Mann nicht ausstehen und Rabastan noch weniger.
„Hier, Mr Draco Malfoy. Das scheint korrekt zu sein", sagte der Zauberer und musterte seine Unterlagen. „Ihre Besuchsgenehmigung gilt für eine Stunde. Dann werden sie umgehend zurück geportet. Tragen sie sich hier ein. Ihre Begleitung auch."
Der Mann reichte ihnen ein schweres schwarzes Buch und eine Feder mit scharfer Spitze.
„Es ist ein Blutzauber", erklärte Draco an Hermione gewandt die die Feder argwöhnisch musterte. „Nachdem Black aus Askaban entkommen ist, haben sie die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Sobald du dort mit deinem Namen unterschrieben hast, wirst du nach Askaban appariert. Es ist ein magischer Sicherheitsmechanismus. Nach Ablauf einer Stunde kommen wir wieder hier an."
Hermione nickte und Draco konnte ihre Anspannung fast körperlich spüren. Kurz hatte er heute Morgen gedacht sie würde einen Rückzieher machen, er hatte es ihr sogar angeboten. Aber jetzt standen sie doch hier und verdammt ihn sollte dieses kranke Vorhaben, dass sie gestern bis ins Detail besprochen hatten nicht so abartig geil machen. Aber das tat es und innerlich hoffte er, dass es ihn abstoßen würde, wenn sie es durchgezogen hatten. Aber er war sich leider sicher, dass es das nicht tat. Er war ein ziemlich kranker perverser Kerl und wenn er es nicht in einer Zeitschleife durchzog, dann niemals.
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Surreale Zeitschleife
Fanfiction[Erotik - Fanfiction] Gegen ihren Willen findet sich Hermione Granger in einer Zeitschleife wieder. Gezwungen immer und immer wieder die gleichen Tage zu durchleben, verliert sie sich in den Wirrungen zwischen Realität und Fiktion. Bis sie auf Draco...