Glück

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Kapitel 139

Glück

etwas, was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger Umstände ist; günstige Fügung des Schicksals


Draco verbuchte den letzten Zyklus, als einen der verrücktesten den er jemals erlebt hatte. Er war sein Dunkles Mal los geworden, es hatte einen Angriff auf Hogwarts gegeben und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, hatte er sich auch noch gut mit Weasley und Potter amüsiert. Der Zyklus war vollkommener Wahnsinn gewesen. Schwer seufzte er und blickte auf das Dunkle Mal auf seinem Arm. Draco hatte sich nie Gedanken darum gemacht, wie der Dunkle Lord darauf reagieren würde, wenn er sich ihm entzog und er musste unumwunden zugeben, dass ihn die Reaktion ziemlich entsetzt hatte. Er würde es geschickt anstellen müssen, wenn er diesem Zorn entgehen wollte. Er brauchte einen Plan. Einen guten, soliden Plan.

Nachdenklich blickte Draco auf den Horkrux der vor ihm auf dem Bett lag. Es war früh am Freitagmorgen. Er hatte sich mit Hermione im Raum der Wünsche getroffen und sie hatte ihn sofort zum Horkrux geführt. Jetzt mussten sie ihn nur noch zerstören und Draco hoffte, dass das nicht ähnliche Konsequenzen nach sich ziehen würde. Allerdings waren die anderen Horkruxe auch zerstört worden, ohne dass Voldemort etwas davon mitbekommen hatte. Das ließ ihn hoffen.

„Wie sollen wir es machen?", fragte Hermione angespannt und beäugte das Diadem.

„Dämonsfeuer, das dürfte am einfachsten sein", sagte Draco. Irgendwie fühlte er sich unwohl in der Nähe dieses Gegenstandes. Er wusste nicht, ob es an der Magie lag, daran, dass es mit dem Dunklen Mal interagieren könnte oder daran, dass ihm alleine der Gedanke, was es war, Bauchschmerzen verursachte.

„Dämonsfeuer ist ziemlich gefährlich und so gut wie nicht zu kontrollieren", warf Hermione ein. Draco zuckte nur mit den Schultern.

„In begrenztem Umfang geht es ganz gut. Einer der Vorteile tiefer in den Dunklen Künsten bewandert zu sein."

„Du magst die Dunklen Künste", stellte Hermione fest und es war keine so neue Feststellung. Nichts, was er jemals bestritten hatte.

„Ein bisschen Schwarze Magie hat noch niemandem geschadet, man darf es nur nicht übertreiben und die Kontrolle verlieren", sagte er und zückte seinen Zauberstab.

„Sollen wir erst versuchen, ob wir das Dunkle Mal mit dem Horkrux entfernen können?", schlug Hermione vor und Draco hatte ein ungutes Gefühl dabei. Aber es wäre gut zu wissen, ob es gelang. Würde Voldemort es spüren? Oder war es ihm erst aufgefallen, weil er zu dem von Potter ausgelösten Todessertreffen nicht erschienen war? Er wusste es nicht.

„Gut", sagte Draco und ließ sich zurücksinken. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen. „Tust du es? Ich weiß nicht was passiert, wenn ich den Horkurx berühre", fügte er hinzu und Hermione nickte. Sie setzte sich etwas gerader hin und berührte den Horkrux mit ihrem Zauberstab. Fasziniert sah Draco ihr dabei zu, wie sie eine magische Verbindung zu dem Seelenfragment aufbaute. Eigentlich war der Zauber dafür gedacht sich mit einem anderen Zauberer zu synchronisieren, aber er schien wohl bei einem Fragment ebenso gut zu funktionieren.

„Finite Incantatem", sagte Hermione und tippte sacht gegen das Dunkle Mal auf seinem Arm. Sofort begann es sich zu verändern, zerfloss. Diesmal war es nicht ganz so schmerzhaft, aber er fühlte sich, als würde durch jede Faser seines Körpers ein kleiner Blitzschlag schießen. Sein Gesichtsfeld verschwamm, doch er fokussierte seinen Arm und als sich die Konturen des großen Hippogreifen erneut auf seiner Haut bildeten, klarte sein Sehfeld wieder auf. Draco ballte die Hand zu Faust, beobachtete den Hippogreif wie er seine Flügel spreizte und wenn er ehrlich war, wollte er dieses verdammte Mal keinen Tag länger tragen. Er fühlte sich so unendlich viel besser, wenn es weg war.

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