verliebt

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Kapitel 32

verliebt

drang zur Befriedigung eines psychologischen Mangelgefühls, mit seelischen und körperlichen Suchtmerkmalen und kognitiven Verzerrungen verbunden

Hermione saß in der Bibliothek als Draco endlich auftauchte. Sie hatten das Dunkle Mal mit einem Zauber analysieren wollen, doch dieses grauenvolle Ding hatte allem standgehalten, was sie kannte. Deshalb wollte sie in der Bibliothek nach stärkeren Zaubern recherchieren. Sie hatten sich kurz zum Mittagessen getrennt, doch Draco war danach verschwunden.

„Bequemst du dich doch noch her", begrüßte sie ihn verärgert.

„Hatte was mit Zabini zu klären. Er war reichlich verwirrt, dass du mir heute Morgen vor dem Gemeinschaftsraum aufgelauert hast", erwiderte Draco gelassen und ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen.

„Oh", antwortete Hermione und bekam ein schlechtes Gewissen. Sie erinnerte sich noch zu gut an den ganzen Ärger, als Draco sie in der Großen Halle geküsst hatte.

„Ich habe jedenfalls ein gutes Buch über Analysezauber gefunden", sagte sie und deutete auf die Lektüre vor sich. „Aber vielleicht hilft es, wenn du mir erklärst, wie das Mal geschaffen wurde. Dann kann ich schneller nach geeigneten Zaubern suchen."

Draco sah bei diesem Vorschlag ziemlich unbegeistert aus.

„Ich weiß nicht, was das bringen würde", wehrte er ab. Einen kurzen, einen ganz kurzen Moment war Hermione versucht ihm genau zu erklären, warum es wichtig war. Aber Draco war nicht blöd. Nein, wenn sie ehrlich war, hielt sie ihn sogar für ziemlich intelligent. Er wollte nur einfach nicht darüber reden. Das hatte sie schon bemerkt als sie sein Mal mit Analysezaubern belegt hatte. Irgendwie widerstrebte es ihm sich damit zu beschäftigen.

Sie hatte schon den Mund geöffnet, um ihm vorzuhalten sie zu sabotieren, als ihre Blicke sich trafen. Normalerweise war Draco immer selbstsicher. So selbstsicher, dass er Arrogant und überheblich wirkte. Doch gerade sah er kein bisschen Arrogant aus. Eher in die Ecke gedrängt. Wie ein wildes Tier, dass misstrauisch seine Umgebung beäugte. Als sich Draco ihres Blickes bewusst wurde glättete sich sein Gesichtsausdruck und sie war sich nichtmehr sicher ob sie sich das nicht nur eingebildet hatte.

Aber sie war weder Harry noch Ron. Sie war durchaus in die Lage sich in andere hineinzuversetzen. Sie glaubte Draco wenigstens ein bisschen zu verstehen. Für ihn war sie praktisch eine Fremde, egal was sie im Bett taten und jetzt verlangte sie einen der vielleicht schrecklichsten Momente seines Lebens nochmal Revue passieren zu lassen. Das war bestimmt nicht einfach.

Draco hatte verdammt wenig Interesse daran auch nur ansatzweise davon zu berichten, wie er das Dunkle Mal erhalten hatte. Dieser Moment barg viel zu viel Schrecken, viel zu viel Schmerz und eine abgrundtiefe Finsternis, der er sich nicht zu stellen vermochte.

Außerdem und darauf versuchte er sich zu konzentrieren, ging es sie nichts an. Nichts aus seinem Leben ging sie etwas an. Okay, er hatte ihr von seinem Bruder erzählt. Das war ein schwacher Moment gewesen. Weil sie ihm auch ein Geheimnis anvertraut hatte. Ein Geheimnis für ein Geheimnis. Damit konnte er leben. Aber ihr einfach so anzuvertrauen, wie es gewesen war das Dunkle Mal zu erhalten missfiel ihm. Er vertraute ihr nicht.

Zu seiner Verwunderung stand Hermione plötzlich auf und setzte sich auf den Stuhl neben ihm.

„Weißt du Draco", begann sie und nahm zu allem Überfluss auch noch seine Hände in die Ihren. Seine Hände wirkten riesig zwischen ihren zarten weichen Fingern. „Das ist bestimmt nicht einfach. Ich kann mir vorstellen, dass es sehr belastend war in den Dienst eines Mannes zu treten der kurz zuvor deinen Großvater getötet hat. Aber ich mag dir helfen. Ich will, dass du eine Wahl hast von ihm los zu kommen. Aber allein schaffe ich das nicht. Ich brauche deine Hilfe, wenn wir herausfinden wollen wie das Dunkle Mal funktioniert."

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