Vernunft

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Kapitel 117

Vernunft

geistige Fähigkeit des Menschen, Einsichten zu gewinnen, sich ein Urteil zu bilden, die Zusammenhänge und die Ordnung des Wahrgenommenen zu erkennen und sich in seinem Handeln danach zu richten


Hermione fand ihre Mutter in der Küche, als sie hinunterging. Sie stand am Fenster und hielt ihr leeres Cocktailglas in der Hand, während sie gedankenverloren aus dem Fenster sah. Als sie Hermione hörte drehte sie sich um.

„Hi, Mum", sagte sie und lächelte sie etwas verlegen an. Ihr Mutter war im ersten Moment überrascht, erwiderte dann aber das Lächeln.

„Hi Mione."

Hermione nickte und ihre Mutter hob ihr leeres Glas.

„Auch einen?", wollte sie wissen.

„Was ist das?", fragte Hermione an ihre Mutter.

„Aperol Spritz. Obwohl, der ist mit Wasser und Zitrone anstatt mit Prosecco. Wie nennt man das dann? Ich bin nichtmehr auf dem Laufenden bei diesen Modegetränken."

Hermione zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich nehme auch einen."

Ihre Mutter kicherte leise und holte ein zweites Glas hervor. Gab einen ordentlichen Schluck aus der Aperolflasche in beide Gläser und füllte sie mit Sprudelwasser voll. Sie presste noch etwas Zitronensaft rein und ließ ein paar Eiswürfel hineinplumsen.

„Minze musst du dir einbilden", sagte sie. „Der Gärtner hat sie rausgerissen."

„Kein Problem", sagte Hermione und zückte ihren Zauberstab. Sie nahm ein paar Weintrauben aus dem Obstkorb und verwandelte sie in Minzblätter, bevor sie sie in die Cocktailgläser fallen ließ.

„Wozu hast du eine Hexe zur Tochter."

Ihre Mutter sah in die Gläser und musterte die Minze mit sonderbarem Blick.

„Es ist schon ziemlich praktisch", gab sie dann zu und reichte Hermione ihr Glas. Diese musste ebenfalls lächeln.

„Dein Freund, ist auch ein Zauberer?", fragte ihre Mutter, als sie sich wieder ins dunkle Wohnzimmer setzten.

„Ja", sagte Hermione und zögerte einen Moment. Sie wollte sich mit ihrer Mutter unterhalten, dann musste sie auch mehr sagen als nur das nötigste.

„Draco Lucius Malfoy", fügte sie hinzu und musste grinsen, als sie fortfuhr. „Earl von Lacock und einziger Erbe der reichsten reinblütigen Zaubererfamilie Großbritanniens. Er ist ein versnobter arroganter Mistkerl und ich liebe ihn ziemlich."

Hermione wusste nicht was für eine Reaktion sie von ihrer Mutter erwartet hatte, doch diese begann breit zu Grinsen und ertränkte ihr Lachen in ihrem Glas.

„Du bist eindeutig meine Tochter. Ein erfolgreicher Profisportler und jetzt ein adliger Millionärssohn. Du hältst mit deinen Ansprüchen nicht hinterm Berg."

Jetzt musste auch Hermione grinsen. „Es gab noch den armen Scherzartikelladenbesitzer. Aber der hat es nicht lange mit mir ausgehalten. Hatten zu unterschiedliche Ansprüche."

Jetzt musste ihre Mutter lachen und Hermione stimmte mit ein. Versonnen sah ihre Mutter sie an.

„Er macht dich glücklich", stellte sie fest.

„Merkt man das?", fragte Hermione und ihre Mutter nickte. „Natürlich. Früher wärst du nie runter gekommen, um mit mir zu reden. Er hat einen guten Einfluss auf dich."

Hermione lächelte in ihr Glas und nippte an ihrem Drink.

„Früher hättest du mir auch nie einen Cocktail angeboten."

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