Kapitel 22
Abstand
räumliche Entfernung zwischen zwei Punkten, Körpern; Zwischenraum, Distanz
Draco wachte am nächsten Morgen in seinem Bett im Slytherinschlafsaal auf. Wieder ein neuer Zyklus, wieder ein neuer Beginn.
Er hatte gestern noch lange wach gelegen. Sie hatten auf dieser Couch im Raum der Wünsche gelegen, bis sie eingeschlafen waren und er hatte sie in den Armen gehalten und es hatte sich viel zu gut angefühlt.
Er dachte an Snapes Worte. Liebst du sie? Er hätte vehement mit nein antworten sollen. Er war der Meinung, dass er sie nicht liebte. Aber irgendwie hatte er es nicht gekonnt. Er war ihr zu nah gekommen im letzten Zyklus. Er hatte ihr von seinem Bruder erzählt, was er unter normalen Umständen niemals gemacht hätte. Er hatte ihr von Dumbledores Tod erzählt, was er noch weniger getan hätte.
Irgendwie hatte er ihr die Ausweglosigkeit der Situation klar machen wollen. Und sie hatte mit Potter gestritten. Hatte Potter Selbstgerechtigkeit vorgeworfen und er hatte sich irgendwie gut dabei gefühlt. Gut, dass sie nicht alles, was Potter tat verteidigte. Gut, dass sie an ihn gedacht hatte und irgendwie für ihn Partei ergriffen hatte.
Er hatte keine Ahnung, was sie dazu getrieben hatte ihn in der Großen Halle zu küssen. Aber was immer es gewesen war. Er mochte es und das war schlecht.
Sie kamen sich zu nah. Emotional zu nah. Er konnte sie ficken, ohne etwas für sie zu empfinden. Er hatte in dieser Zeitschleife schon so viele Mädchen gefickt, ohne etwas für sie zu empfinden. Aber irgendwas an ihr sorgte dafür, dass er keinen emotionalen Abstand zu ihr nehmen konnte, nachdem er sie gefickt hatte. Und das war schlecht.
Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht tat der Abstand gut. Er musste wieder zu sich selbst finden und jetzt wo sie Okklumentik lernte, musste er schnell herausfinden wie er das Verschwindekabinett endgültig reparierte. Sie brauchten den Abstand beide.
Draco konzentrierte sich auf das Verschwindekabinett und einen Zyklus später bat ihn Hermione um die Gegenflüche auf Dumbledores Büro. Er gab ihr ein paar Hinweise, wo sie suchen sollte. Es gab keinen Grund, warum sie es nicht wissen sollte, aber sie durfte ruhig etwas Zeit dafür aufwenden. Vielleicht würde das Einsehen, dass Dumbledore sterben würde sie dazu bringen sich in Sicherheit zu bringen. Vielleicht würde sie England einfach verlassen und diesen Krieg hinter sich lassen. Es gab einfach keinen Grund für sie, warum sie hier in Gefahr bleiben sollte. Inmitten dieses Kriegs in dem alles irgendwie kaputt ging.
Draco wusste nicht wirklich, woher dieser Gedanke kam. Aber irgendwie wollte er nicht, dass sie in diesem Krieg starb. Auch wenn sie ein Schlammblut war und er sie eigentlich verachten sollte. Sie brauchte hier nicht sterben.
Er sah sie nicht. Er sah sie lange nicht und immer, wenn er Ausschau nach ihr hielt war sie mit Potter und Weasley zusammen. Sie sah ihn an. Er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. Er bemerkte, dass sie viel Zeit in der Bibliothek verbrachte. Sehr viel Zeit. Aber sie kam nicht auf ihn zu. Doch immer, wenn er sie ansah, blickte sie in seine Richtung und wenn sie ihn bemerkte, sah sie weg. Es kostete ihn mehr Willenskraft als er wollte nicht einfach zu ihr zu gehen. Aber er hatte eine Aufgabe und sobald er das geschafft hatte, konnte er sich anderen Dingen zuwenden. Wenn er das geschafft hatte, konnte er sich mit ihr zuwenden.
Hermione kniete sich in ihre Recherche. Sie brach in Dumbledores Büro ein, fand den Trank von dem Draco erzählt hatte. Stellte Snape zur Rede und wurde langsam besser in Okklumentik. Sie versuchte ein Gegenmittel zu finden für den Fluch, der auf Dumbledore lastete, aber Snape machte ihr klar, dass es sinnlos war und Hermione musste es einsehen.
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Surreale Zeitschleife
Fanfikce[Erotik - Fanfiction] Gegen ihren Willen findet sich Hermione Granger in einer Zeitschleife wieder. Gezwungen immer und immer wieder die gleichen Tage zu durchleben, verliert sie sich in den Wirrungen zwischen Realität und Fiktion. Bis sie auf Draco...