verführen

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Kapitel 49

verführen

jemanden dazu bringen, etwas Unkluges, Unerlaubtes gegen seine eigentliche Absicht zu tun


Hermione lag auf dem großen Doppelbett, als Draco nach einer gefühlten Ewigkeit endlich ins Zimmer kam. Er sah fürchterlich schlecht gelaunt aus.

„Alles okay mit deiner Mutter?", wollte sie wissen und setzte sich auf.

„Lass das meine Sorge sein. Zieh dich besser aus", sagte er missmutig und schenkte sich ein Glas Wasser ein.

„Ich mache mir aber Gedanken. Wie hat sie uns gefunden?" Draco schnaubte nur als Antwort und trank sein Glas leer.

„Ich bin ein Malfoy. Ich kann nicht durch die Welt reisen, ohne aufzufallen. Wir werden ab jetzt mehr auf Muggelhotels umsteigen, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden."

Überrascht stand Hermione auf. Bis jetzt hatte sie Draco immer überreden müssen auch ab und zu in Muggelhotels zu übernachten. Die Unterhaltung mit seiner Mutter musste ihm ziemlich auf den Magen geschlagen haben.

„Alles Okay?", fragte sie sanft und streckte die Hand nach ihm aus.

„Es geht dich nichts an, verstanden", fauchte er sie an und schlug ihre Hand weg. Hermione blieb unschlüssig stehen. Es tat weh so abgewiesen zu werden, obwohl sie sich nur Sorgen um ihn machte. Andererseits hatte sie kein Recht sich in seine Familienangelegenheiten einzumischen. Egal wie ihre Beziehung aussah, sie war nicht seine Freundin.

Einen Moment zögerte Hermione. Andererseits hatte sie noch nie jemand aufgehalten, sich in Angelegenheiten einzumischen, die sie nichts angingen. Es gab keinen Grund jetzt damit anzufangen.

„Ich will aber, dass es mich etwas angeht", erwiderte sie energisch und trat wieder einen Schritt auf ihn zu.

„Sei still", zischte Draco wütend und griff nach ihrem Hals. Hermione spürte, wie sich seine große Hand schmerzhaft um ihre Kehle schloss. Augenblicklich begann sie flacher zu atmen.

„Geht es dir besser, wenn du mir weh tust?", fragte sie gepresst und spürte, wie er augenblicklich den Griff verstärkte. Ihre Blicke begegneten sich und sie spürte, wie sie immer schlechter Luft bekam. Der Druck wurde schmerzhaft und einen kurzen Moment dachte sie tatsächlich, er würde sie erwürgen. Dann ließ er sie plötzlich los und schubste sie von sich. Hermione taumelte nach hinten und rang hustend und keuchend um Atem.

„Verdammt", fluchte Draco und wandte sich von ihr ab. Er riss das Fenster auf und ließ die kühle Nachtluft hinein. Hermione brauchte einen Moment, um sich zu fassen und trat dann vorsichtig hinter ihn. Sie legte ihren Kopf auf seinen Rücken und lauschte seinem Atmen. Diesmal ließ Draco sie gewähren.

Tief seufzte er auf, bevor er sich ihr zuwandte, sanft ihre Wange berührte.

„Nein, tut es nicht", sagte er und Hermione runzelte irritiert die Stirn.

„Es geht mir nicht besser, wenn ich dich aus Wut verletze", präzisierte Draco und Hermione musste lächeln.

„Du hast mir nicht wehgetan", antwortete sie und legte eine Hand auf seine Brust.

„Aber ich hätte es tun können."

„Du könntest mir immer wehtun. Wir wissen beide, dass du mir körperlich überlegen bist. Trotzdem tust du es nicht. Es zählt nicht, dass du es kannst."

Draco schüttelte nur ungläubig den Kopf.

„Was mache ich nur mit dir, du verrückte, lebensmüde Hexe", sagte er mit einem kleinen Lächeln und Hermione lächelte zurück.

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