Irrsinn

737 31 0
                                    

Kapitel 53

Irrsinn

stark beeinträchtigter Geisteszustand


Hermione eilte durch die Flure von Hogwarts. Als sie sich endlich angezogen hatte und aus dem Schlafsaal gestürzt war, war sie genau Harry und Ron in die Arme gelaufen, die nach Zauberkunst zusammen im Gemeinschaftsraum saßen. Sie hatte viel zu lange gebraucht sie abzuschütteln. Vollkommen außer Atem ging sie drei Mal vor der Tür zum Raum der Wünsche auf und ab und als sie endlich die Türklinke runterdrückte, war der Raum leer. Hermione eilte hinein, doch Draco saß weder auf dem Sofa, noch lag er im Bett und er konnte auch nicht in einer anderen Version des Raumes der Wünsche sein, sonst hätte sich die Tür nicht geöffnet. Keuchend hielt Hermione inne. Es war über eine dreiviertel Stunde her, seit Draco durch das Fenster verschwunden war. Er hätte niemals so lange brauchen dürfen, um hierher zu kommen. Entweder er war nie hier gewesen, oder er hatte nichtmehr warten wollen und war wieder weg.

Hin und her gerissen sah Hermione durch den Raum. Sie war lange nichtmehr hier gewesen. Mehrere Monate nicht. Trotzdem erinnerte sie sich an alles, was hier geschehen war. Hier hatte sie sich ihm das erste Mal wirklich nah gefühlt. Sie musste Draco finden. Egal was der Grund war, warum er nicht hier war. Sie würde nicht zulassen, dass er sich von ihr abwandte. Er war... Er war ihres.

Hermione wirbelte herum und lief schnurstracks in die Slytherinkerker.

„Stammbaum", herrschte sie die Wand an und stürmte in den vollen Gemeinschaftsraum. Sie bog in den linken Gang zu den Jungenschlafsälen ab und riss die Tür der Sechsklässler auf. Doch niemand war da.

„Hey, Granger. Was treibst du hier?", fragte sie eine hochnäsige Stimme vom Eingang her und sie entdeckte Zabini der sich mit verschränkten Armen im Gang aufgebaut hatte.

„Ich suche - Malfoy", antwortete sie ihm grimmig. Beinah hätte sie Draco gesagt, aber sie war noch immer in einer Zeitschleife. Keiner um sie herum wusste von ihnen. Sie hatte eine lange verruchte Nacht lang hemmungslosen Sex mit Zabini gehabt, aber er konnte sich jetzt nichtmehr daran erinnern. Für ihn war sie nur Hermione Granger. Vertrauensschülerin, Streberin und vor allem Gryffindor.

„Nun, er ist nicht hier", antwortete Zabini herablassend.

„Das sehe ich auch. Hast du ihn gesehen. Wo ist er?", verlange sie zu wissen und stemmte die Arme in die Hüften.

„Schickt McGonagall dich, weil Malfoy nicht in Verwandlung war? Du darfst nicht einfach hier reinkommen."

„Es ist mir absolut egal was ich darf und was nicht. Wenn du Malfoy siehst, sag ihm, dass ich nach ihm suche."

„Jetzt spiel dich hier nicht so auf. Egal ob du Vertrauensschülerin bist oder nicht. Du darfst nicht hier sein. Ich werde es Snape melden", antwortete Zabini und seine Lippen zierte ein widerliches schadenfreudiges Grinsen.

„Bitte, melde es Snape. Snape wird sich freuen zu hören, dass Draco nicht in Verwandlung war. Snape versucht ihn schon das ganze Jahr in die Finger zu bekommen. Gib ihm einen Grund und Draco wird es dir danken."

Zabini sah sie vollkommen perplex an und Hermione brauchte einen Moment zu realisieren warum. Sie hatte ihn Draco genannt. Sie hatte sich so daran gewöhnt ihn bei seinem Vornamen zu nennen, dass sie es aus Sorge um ihn einfach vergessen hatte.

„Bitte, Zabini. Sag ihm einfach, dass ich ihn suche. Und bei Merlin und Morgana, sag ihm, dass er nichts Blödsinniges tun soll, wie mich meiden zum Beispiel. Sagst du ihm das? Bitte."

Hermione war direkt vor Zabini getreten und sah jetzt flehentlich zu ihm hoch. Sie hatte wahnsinnige Angst Draco könnte Hogwarts verlassen haben. Ohne sie. Sie würde ihn niemals finden. Draco kannte eine sehr kreative Auswahl an Verborgenheitszaubern. Sie hatten sie genutzt, um bei ihren Ausflügen in den letzten Monaten unentdeckt zu bleiben. Doch wenn er versuche sie zu meiden, dann hätte sie keine Chance ihm zu begegnen. Draco wachte jeden Zyklus vor ihr auf. Er hätte Hogwarts verlassen, bevor sie auch nur handeln konnte.

Surreale ZeitschleifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt