einmischen

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Kapitel 59

einmischen

sich (redend oder handelnd) mit etwas befassen, an etwas beteiligen, womit man eigentlich nichts zu tun hat, was einen nicht betrifft


Hermione folgte Draco durch die Nokturngasse, die Kapuze ihres Umhangs tief ins Gesicht gezogen. Sie waren beide in schwere dunkle Umhänge gehüllt, die in einem verstaubten alten Kleiderschrank im Raum der Wünsche gelegen hatten und sie war froh darüber, denn er verbarg ihr Gesicht vor neugierigen Blicken.

Draco hatte nur ein paar Minuten gebraucht, um das Verschwindekabinett zu reparieren und Hermione war sich nicht ganz sicher, ob sie verstanden hatte, wie es funktionierte. Doch als sie hindurchgetreten waren, waren sie im hinteren Ladenbereich von Borgin & Burkes gelandet, wo Draco sie sofort hinausgeschoben hatte.

„Wir müssen aufpassen. Meine Mutter könnte hier noch irgendwo sein", sagte Draco und lugte in den Eingang zwischen Nokturn- und Winkelgasse, bevor sie hindurchgingen.

„Was sollte deine Mutter hier machen?", fragte Hermione und folgte ihn schnell.

„Sie wartet im Tropfenden Kessel", sagte er erklärend, während sie die Winkelgasse entlangeilten. „Meine Mutter kennt den Plan eine Zeitschleife zu erschaffen und wir haben verabredet uns dort zu treffen sollte es mir gelingen. Deshalb ist sie heute Morgen um sechs Uhr, vor Beginn der Zeitschleife, dorthin gereist und wartet an einem kleinen Tisch in einer Nische darauf, dass ich komme, falls ich Hilfe brauche. Wenn ich bis 8 Uhr nicht aufgetaucht bin, sollte sie eigentlich nachhause gehen."

Draco hielt inne und sah auf die Planetenuhr an seinem Handgelenk. „Es ist nach zehn Uhr. Sie sollte eigentlich nichtmehr hier sein."

„Du willst ihr nicht begegnen", stellte Hermione fest und bemerkte Dracos düsteren Blick.

„Ich habe keine Lust auf Diskussionen", entgegnete er und klopfte mit dem Zauberstab gegen die Mauer, die den Weg zum Tropfenden Kessel freigab.

Hermione erinnerte sich noch zu gut, als sie damals das erste Mal hier gewesen war und ihre Mutter einen spitzen Schrei ausgestoßen hatte, als Professor McGonagall die Wand für sie geöffnet hatte. Es war ihr damals, wie der ultimative Beweis vorgekommen, dass sie einfach nicht verrückt sein konnte.

Jetzt öffnete Draco die Tür vor ihnen und warf einen Blick hinein in die Stube. Erleichtert atmete er aus.

„Sie ist nichtmehr da. Was hältst du davon, wenn wir erstmal frühstücken bevor wir nach Oxford apparieren?"

„Können wir machen. Du wirst unleidlich, wenn du hungrig bist", stimmte Hermione zu und griff nach Dracos Hand.

„Komm mit. Nicht weit von hier gibt es ein schönes Café ganz in der Nähe von einem unserer Krankenhäuser. Meine Tante hat dort früher gearbeitet."

Ohne Widerworte folgte Draco ihr durch den Tropfenden Kessel in den Muggelteil von London und sie gingen die Einkaufsstraße entlang.

„Welche Tante? Die Frau vom jüngeren oder älteren Onkel?", wollte Draco wissen und Hermione wünschte sich einen Moment sie hätte es nicht erwähnt. Es war ein trauriges Thema.

„Von keinem von beiden", sagte sie schließlich und ging langsam neben Draco her. „Sie ist die jüngste Schwester meines Vaters gewesen. Monica hieß sie Monica Wilkins. Sie hat den Namen ihres Mannes angenommen. Sie ist vor zwei Jahren gestorben."

„Unfall oder Krankheit?", wollte Draco wissen und Hermione drückte seine Hand etwas fester.

„Selbstmord. Nun, so ganz sicher sind wir uns nicht. Sie starb an einer Überdosis Heroin." Der Gedanke schmerzte noch immer. „Das ist eine Muggeldroge", fügte Hermione hinzu.

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