Ideologie

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Kapitel 97

Ideologie

an eine soziale Gruppe, eine Kultur o. Ä. gebundenes System von Weltanschauungen, Grundeinstellungen und Wertungen


Hermione konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Irgendwie war sie erleichtert, dass sie sich nicht lauthals anschrien. Aber sie konnte es sich bei Draco auch nicht vorstellen, dass er jemanden anschrie. Draco bekam seinen Willen nicht durch Schreien. Er bekam ihn durch Manipulation und sie mochte das tatsächlich an ihm. Denn Draco konnte gut reden und damit die Menschen zur Weißglut treiben oder für sich einnehmen. Früher hatte sie nur ersteres gesehen, doch umso mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, umso mehr wurde ihr bewusst was für ein Talent es war.

„Wer ist das?", fragte Hyperion an Draco gewandt und Hermione spürte seinen Blick auf sich. Wie er ziemlich lange an ihren Brüsten hängen blieb und Hermione glaubte ein anerkennendes Lächeln zu sehen.

„Das ist Myonie", sagte Draco und sie spürte wie er sie besitzergreifend an sich zog. Sie ließ es zu und wandte sich an Hyperion.

„Hermione", präzisierte sie. „Wir haben uns aus der Schule gestohlen um dich suchen zu kommen. Draco hat ewig ausreden gesucht, warum er dich finden muss. Er ist nicht so gut darin sich einzugestehen, dass Menschen ihm wichtig sind. Also verzeih ihm sollte er etwas unterkühlt wirken."

„Und sie ist frech, eine Eigenschaft, die ich ihr wahrscheinlich niemals austreiben werde", seufzte Draco belustigt.

„Also ist das tatsächlich dein Bruder. Ich war mir nicht sicher, ob er wirklich existiert. Aber warum warst du dann im Waisenhaus?", fragte der asiatische Junge und musterte Draco überrascht. „Also ich meine es ist nicht zu übersehen, dass ihr Brüder seid."

„Weil sie mich nicht wollten. Ich war ihnen nicht gut genug, glaubst du mir jetzt endlich", sagte Hyperion und Hermione glaubte fast den Schmerz in den Worten zu hören. Wie würde sie sich fühlen, als ungeliebtes weggegebenes Kind nur weil sie anders war. Sie hatte Glück gehabt wurde ihr gerade bewusst. Wahnsinniges Glück. Denn sie hätte genauso wie Hyperion enden können. Ungeliebt und weggeworfen.

„Also haben sie Draco behalten und mich weggegeben. Damals waren wir sechs."

„Ziemliche scheiß Eltern", urteilte das Mädchen und griff nach Hyperions Hand.

„Ja. Ich habe kein Bedürfnis sie jemals widerzusehen. Großvater war der Einzige, der wollte, dass ich bleibe. Ich habe damals den Streit zwischen ihm und meiner Mutter mitbekommen. Mutter hat darauf bestanden mit wegzugeben. Meine eigene Mutter."

Hermione spürte, wie Draco sich neben ihr versteifte. „Ich dachte Vater wollte dich wegschicken", sagte er.

Hyperion zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, wie Vater dazu stand. Ich habe mich nie von ihm verabschiedet. Genauso wenig wie von dir. Großvater kam in der Nacht, bevor Mutter mich wegbrachte und gab mir etwas, damit ich euch nicht vergesse. Du weißt, was ich meine, oder? Wie geht es ihm?"

Hermione glaubte zu verstehen. Dracos Großvater hatte dafür gesorgt, dass Hyperions Erinnerungen daran, wer er war, nicht gelöscht wurden. Wahrscheinlich hatte ihn das vor dem Wahnsinn bewahrt. Magie, die die Erinnerungen beeinflusste war gefährlich und einen großen Teil an Erinnerungen zu löschen konnte dazu führen, dass Menschen vergesslich wurden oder Probleme bekamen sich zu erinnern. Das war der Grund gewesen warum Narzissa Malfoy darauf bestanden hatte Dracos Erinnerungen an seinen Bruder zu erhalten. Da es Draco dauerhaft hätte schaden können. Es war ihr nie darum gegangen das Draco Hyperion nicht vergas und es hatte Draco ziemliche Überwindung gekostet sich das einzugestehen.

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