Zukunft

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Kapitel 149

Zukunft

Zeit, die noch bevorsteht, die noch nicht da ist; jemandes persönliches, zukünftiges Leben; jemandes noch vor ihm liegender Lebensweg


Hermione war besorgt, als sie am nächsten Morgen in die Große Halle ging. Nach der Sache mit Ron war sie mit Draco zu seiner Geburtstagsfeier gegangen, die abends im Slytherinschlafsaal der Jungen stattfand. Zumindest daran hatten sich nichts geändert. Allerdings hatten sie diesmal keine Pilze geraucht, sondern mehr geredet und Hermione hatte einen günstigen Moment abgepasst Parkinsons Erinnerungen zu frisieren.

Als sie zurück in den Gryffindorturm geschlichen war, war sie sich irgendwie seltsam vorgekommen. Normalerweise blieb sie immer bei Draco, aber wie Hermione vermutet hatte, waren Ginny und Harry im Gemeinschaftsraum gewesen und sie hatten noch bis in den Morgen rein gesprochen. Einzig Ron war verschwunden geblieben.

Hermione hatte mit Draco evaluiert vielleicht doch noch einen Zyklus vergehen zu lassen. Sie konnte nicht einschätzen, wie Ron auf den gestrigen Abend reagierte. Er hatte fast fluchtartig den Raum verlassen und das bereitete ihr Sorgen. Hermione wollte unbedingt vermeiden, dass er sie mied oder noch schlimmer, noch größere Probleme mit Draco bekam als ohnehin schon. Ron war gerade dabei vom Frühstückstisch aufzustehen als Hermione in die Große Halle kam. Er warf ihr einen seltsamen Blick zu.

Hermione entdeckte Draco mit Zabini, Nott und Parkinson am Slytherintisch sitzen. Draco fing ihren Blick ein und sie nickte ihm zu, während sie Ron abpasste, bevor er aus der Großen Halle flüchten konnte.

„Hast du paar Minuten?", wollte sie wissen, als sie ihn auf halben Weg die Große Halle raus erwischte. Er sah sie einen Moment an und Hermione könnte schwören, dass er eine etwas andere Hautfarbe annahm. Dann nickte er wortlos.

„Gut, lass nach draußen gehen", beschloss sie und schnappte sich ein Stück Kürbiskuchen, um es auf dem Weg zu verspeisen.

Sie brauchte bis hinaus auf die Ländereien bis sie den Kuchen in ihrem Mund hatte verschwinden lassen und plötzlich nichts mehr zu tun hatte, außer zu reden. Das, weswegen sie Ron abgepasst hatte. Nur das es in der Praxis gar nicht so leicht war wie in der Theorie.

„Wegen letzter Nacht", begann Hermione und Ron blieb augenblicklich stehen. Er sah so aus, als würde er gerne umdrehen und abhauen.

„Ich hoffe Draco hat dich nicht zu sehr überrumpelt. Er ist manchmal sehr direkt. Ich wollte dich nicht in eine unangenehme Situation bringen."

Ron schien einen Moment unschlüssig, was er sagen sollte, dann sah er auf seine Schuhspitzen und Hermione bemerkte, wie seine Ohren vor Verlegenheit glühten.

„Ich hätte das nicht tun sollen. Egal was Malfoy gesagt hat. Es tut mir leid", stammelte er und Hermione war einen Moment irritiert, was er denn meinte. Tat es ihm leid, dass er gespannt hatte? Aber das passte nicht zu seinem Satz.

„Du meinst, weil du dich neben uns aufs Bett gesetzt hast? Oder weil du auf mir abgespritzt hast?", fragte sie und Ron sah sie fassungslos an. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen und schloss ihn dann wieder.

„Letzteres", brachte er mit gepresster Stimme hervor und Hermione brauchte einen Moment, um zu verstehen, warum er sich so anstellte.

Sie und Draco sprachen dauernd über Sex. Auch ganz offen, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Es war normal für sie geworden und Dracos lockere Art damit umzugehen hatte es auch ihr immer einfacher gemacht. Aber Ron war nicht Draco und Ron war ziemlich verklemmt. Mit ihr darüber zu sprechen, was letzte Nacht gewesen war, überforderte ihn wohl ziemlich.

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