Held

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Kapitel 147

Held

jemand, der sich mit Unerschrockenheit und Mut einer schweren Aufgabe stellt, eine ungewöhnliche Tat vollbringt, die ihm Bewunderung einträgt


Hermione wartete auf Draco im Raum der Wünsche. Auf dem Sessel neben dem Kamin saßen Harry und Ginny, während Ron sich auf das Sofa gesetzt hatte. Nachdem sie lange gesprochen hatte, war jetzt Ruhe eingekehrt. Wenigstens glaubten sie ihr und wollten helfen, auch wenn vor allem Harry misstrauisch war wegen Draco.

Die ganze Zeit rieb Hermione nervös über den Zeitumkehrer auf ihrem Handgelenk. Sie wusste nicht, wann sie das letzte Mal so nervös gewesen war. Sie fühlte sich, als würde sie nochmal ihre ZAG schreiben müssen. Aber diesmal war es schlimmer, denn es war nichts, was sie lernen konnte. Trotzdem quälten sie die Sorgen. Was wenn ihre Freunde diesen Zyklus schlecht auf Draco reagierten? Was wenn sie sich doch nicht so gut vertrugen wie sie sich wünschte. Klar, es hatte immer Zyklen gegeben, in denen sie miteinander ausgekommen waren, aber eben auch andere und ein paar Details konnten so viel verändern. Dazu kamen die Befürchtungen um die Slytherins. Wäre Draco noch bereit den Glückzauber auszuführen und Harry zu retten, wenn keiner von den Slytherins ihnen half? Hermione wünschte sich, sie hätte die Information, niemals ausgegraben, wie genau der Glückszauber funktionierte, welchen Einfluss alle hatten, die dabei waren, um die Magie zu kanalisieren. Aber sie hatte die Information ausgegraben und seitdem war Draco strikt dagegen gewesen, dass ihnen nur Mitglieder des Phönixordens halfen. Sie wollten doch alle das gleiche... Warum war es ihm dann so wichtig, dass er bestimmte, wer bei dem Zauber half.

Hermione konnte nicht verhindern, dass sie missbilligend die Lippen verzog. Wenn sie ehrlich war, wusste sie ziemlich gut warum. Draco wollte die Kontrolle behalten. Nur Menschen in den Zauber mit einbeziehen die er kannte, war typisch für ihn. Das sie Harry, Ginny und Ron hatte auswählen dürfen lag nur daran, dass er ihrem Urteil vertraute. Und sie vertraute ihren Freunden. Damit, auch wenn Draco das wahrscheinlich niemals aussprechen würde, vertraute auch er ihren Freunden. Hermione war gerade dabei darüber nachzudenken, als plötzlich die Tür zum Raum der Wünsche aufging.

„Da bist du ja endlich", begrüßte sie Draco und sprang nervös auf, um auf ihn zuzulaufen. Er kam tatsächlich gefolgt von Parkinson, Zabini und Nott in den Raum. Sie hatte nicht erwartet, dass er sie von diesem Zauber und Widerstand gegen Voldemort überzeugen konnte. Okay Zabini vielleicht. Aber die anderen beiden nicht. Vielleicht kannte sie sie aber auch nicht wirklich.

„Ich hatte nicht gedacht, dass du es so eilig hast der Zeitschleife zu entkommen", erwiderte er gelassen, aber sie kannte ihn gut genug, um ihm seine Nervosität anzusehen. Draco mochte ein brillanter Schauspieler sein, aber sie kannte seine Spielchen.

„Wenn es nur so wäre", seufzte sie und blieb etwas unsicher stehen. Sie war sich nicht ganz sicher, was Draco den Slytherins erzählt hatte. Doch Draco kam unbeirrt auf sie zu. Im ersten Moment dachte sie, er wollte sie umarmen, doch Draco vergrub seine Hand in ihrem Haar und drückte ihre Stirn an seine.

„Ich weiß", sagte er leise, sodass nur sie ihn verstehen konnte und Hermione entspannte sich etwas. Irgendwie beruhigte sie der feste Griff.

„Wir schaffen das", bekräftigte sie.

„Ich verspreche dir, wir wachen nochmal zusammen in Paris auf. Ich lade dich ein. Wenn wir alles überstanden haben, lade ich dich dorthin ein.", versprach Draco.

Hermione lächelte in sich hinein. „Ich erinnre dich dran."

Es brachte auch Draco zu einem amüsierten schnauben und als er den Griff in ihren Haaren lockerte, sah sie zu ihm hoch. Sie hatte Angst. Sie hatte fürchterliche Angst, aber Angst würde sie nicht aufhalten das Richtige zu tun. Verzweifelt vergrub Hermione ihr Gesicht an seiner Brust und spürte, wie er sie festhielt.

Surreale ZeitschleifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt