dankbar

1K 23 13
                                        

Kapitel 77

dankbar

vom Gefühl des Dankes erfüllt, dies erkennen lassend; geneigt und bereit, etwas Gutes, das einem zuteilwurde, anzuerkennen und sich dafür erkenntlich zu zeigen


Fred wusste nicht so wirklich, was er von der Situation halten sollte. Als Hermione heute Morgen vor der Tür gestanden hatte und ihm die Geschichte mit der Zeitschleife und dem Trank erzählt hatte, hatte er es zuerst nicht glauben können. Aber sie stand unter keinem Zauber und sie war eindeutig Hermione. Also hatte er dem eine Chance gegeben.

Fred hatte keine Ahnung, was er erwartet hatte, aber was auch immer er von Draco Malfoy gedacht hatte, dass war es nicht gewesen. Er hatte ihm in die Augen gesehen, als er gesagt hatte er würde Hermione lieben und Fred hätte kein Spickoskop gebraucht, um ihm zu glauben. Nachdenklich hatte er sie die ganze Zeit beim Essen beobachtet und das gruseligste war gewesen, wie vertraut sie miteinander umgingen. Wie Hermione Malfoy vollkommen selbstverständlich den Rest ihres Essens auf seinen Teller schob und er es mit leichtem Spott kommentierte, bevor er ihr essen einfach aß. Es war diese kleine vertraute Geste, die Fred darüber nachdenken ließ wie viel Zeit sie wohl schon zusammen in der Zeitschleife verbrachten. Es machte ihm klar, dass Malfoy tatsächlich auf ihrer Seite sein wollte um gegen ihn-dessen-namen-nicht-genannt-werden-durfte zu kämpfen. Er hätte niemals gedacht, dass sie jemals auf einer Seite stehen würden.

Nachdenklich zog Fred den Rauch seiner Zigarette ein und blies ihn in die kalte Nachtluft.

George war zu seinem lang ersehnten Date mit Angelina Johnson gegangen. Er gönnte es ihm. Er und Angelina waren einfach nur Freunde und sie würden es wahrscheinlich auch immer bleiben. Auch wenn sie zusammen beim Weihnachtsball gewesen waren. Fred schnaubte verächtlich, als er an den Weihnachtsball dachte. Damals hatte er Hermione das erste Mal in anderem Licht gesehen. Hatte mehr in ihr gesehen, als einfach nur die beste Freundin seines kleinen Bruders und als sie ihm letzten Sommer offenbart hatte, dass sie Gefühle für ihn hatte, war es ihm irgendwie ziemlich perfekt erschienen. Sie war süß und hatte ein hübsches Lächeln. Dazu war sie intelligent und schlagfähig. Es war ihm wie eine gute Idee vorgekommen, aber er hatte einfach vollkommen unterschätzt wie viel Arbeit so ein Laden war. Er hatte einfach keine Zeit für sie gehabt und sie war unglücklich gewesen. Dauernd hatten sie gestritten und während sie Nähe, Liebe und Zuneigung wollte, wollte er nach einem langen Arbeitstag einfach nur seine Ruhe. Er hatte ihr Vorwürfe gemacht und er hatte sich vorwürfe gemacht und irgendwann war ihm klar geworden, dass er sich entscheiden musste, zwischen ihr und dem Laden. Er hatte sich für den Laden entschieden.

Doch heute von ihr zu hören, dass sie ihn nie so sehr geliebt hatte, hatte trotzdem weh getan. Er war geflüchtet. Er gab es eindeutig zu. Aber wenn er ehrlich zu sich war, hatte er sie auch nie so sehr geliebt. Er hatte den Laden ihr vorgezogen und Malfoy war bereit sein Leben für sie zu riskieren. Es stand irgendwie außer Konkurrenz, wem sie wichtiger war. Trotzdem fühlte Fred sich ziemlich mies bei dem Gedanken.

Fred blies weiteren Rauch in die Luft und beobachtete, wie die Schwaden wüste Schimpfwörter in die Luft schrieben. Eine ihrer neuen Erfindungen. Sie war noch nicht ganz marktreif. Er drückte die Zigarette auf dem Fensterbrett aus und schnippte sie in die leere dunkle Winkelgasse.

Zwar war er nicht müde gewesen, trotzdem war Fred früh zu Bett gegangen, denn Hermione und Malfoy schliefen auf der Couch im Wohnzimmer. Kurz hatte er mit dem Gedanken gespielt in den Fuchsbau zu apparieren, aber Hermione meinte umso weniger davon wussten, was sie taten, umso besser. Er-dessen-name-nicht-genannt-werden-durfte hatte wohl eine Möglichkeit Malfoy aufzuspüren, wenn er glaubte er würde sich ihm widersetzen. Hermione wollte das Risiko nicht eingehen und Fred hatte eingesehen, dass es wohl besser war, dass keiner wusste, dass sie hier waren.

Surreale ZeitschleifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt