ernst

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Kapitel 44

ernst

wirklich so gemeint, nicht nur zum Schein [vorgebracht]


Es war fast Mittag als sie es endlich hinunter in die Küche schafften. Hermione lehnte mit dem Laptop am Küchentresen und suchte auf irgendwelchen Internetseiten nach Lieferdiensten die Ihnen etwas zu essen bringen würden, während Draco Kaffee kochte. Zumindest versuchte er es. Er hatte gestern schon mit der Kaffeemaschine gekämpft, aber es schien so, als wäre sein zweiter Kampf nichtmehr so schlimm. Jedenfalls begann nach einiger Zeit verlockend duftende, dunkle Flüssigkeit aus dem Gerät herauszulaufen.

„Wenn wir öfter hierher kommen, sollten wir zwischendrin einkaufen. Ich kann zwar nicht gut kochen, aber es ist nervig immer auf das Essen zu warten", sagte Hermione und Draco musste schnauben. Zum Kochen hatten sie immer Hauselfen gehabt.

„Ich kann auch nicht kochen. Aber mir wäre es auch deutlich lieber, jetzt gleich etwas zu essen und nicht erst in einer Stunde", gab er zu. Wahrscheinlich würde er in dieser Zeitschleife kochen lernen müssen. Eine Schande, dass er keinen Zugriff auf seine Hauselfen hatte.

„Vielleicht finde ich in Hogwarts ein Buch, dass sich mit Kochzaubern beschäftigt. Ich habe bei den Weasleys gesehen, dass es ziemlich viele Zauber gibt, die beim Essen zubereiten helfen", sagte Hermione und klickte diesmal auf etwas das ziemlich nach asiatisch aussah.

„Ich habe gehört, dass sie wohl keine Hauselfen haben", stellte Draco abfällig fest und bereute die Aussage sofort wieder, als er Hermiones bösen Blick sah.

„Nein, sie haben keine Hauselfen", sagte sie spitz. Draco hatten diesen Ton noch nie bei ihr gehört und etwas an der Tonlage warnte ihn, dass er, was immer er über Hauselfen gerade sagen wollte, es besser unterlassen sollte, wenn er heute nochmal Sex wollte. Und das wollte er ganz sicher.

„Okay", sagte er nur und studierte angestrengt die Speisekarte des Asia Lieferdienstes.

„Ich finde es nicht gut Hauselfen zu versklaven. Generell finde ich Sklaverei fürchterlich", sagte Hermione und stemmte die Hände in die Hüften. Draco hätte am liebsten die Augen verdreht. Er hatte Gerüchte gehört, in seinem vierten Schuljahr, dass Hermione Granger irgend so einen Hauselfen Befreiungs-Club gegründet hatte. Sie hatten in Slytherin ziemlich darüber gelästert. Jetzt mit ihr eine Diskussion über Hauselfen anzufangen, würde nur im Desaster enden.

„Hm", sagte Draco deshalb nur und tippte auf den Bildschirm. „Ich denke ich nehme Frühlingsrollen und das Hähnchen. Was denkst du, sollten wir auch Krabbenchips bestellen?"

Er sah zu Hermione und sie hatte einen ziemlich säuerlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt.

„Dobby hat mir alles erzählt, wie schlecht ihr Hauselfen behandelt. Dass er sich die Finger hat Bügeln müssen und das er nur froh ist euch nichtmehr dienen zu müssen."

Draco stöhnte innerlich auf. Er hatte keine Lust sich über Hauselfen zu streiten. Schon gar nicht mit ihr. Das waren Hauselfen einfach nicht wert.

„Vater verachtet Hauselfen. Hat er schon immer. Aber sie sind nützlich. Ich war vielleicht auch nicht immer freundlich zu ihnen, aber ich habe eingesehen, dass das eventuell nicht der Beste weg ist."

„Wirklich?", fragte Hermione und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Bei Merlin konnte sie das Thema nicht einfach fallen lassen. Sie musterte ihn wie einen Schwerverbrecher, den sie gerade auf frischer Tat ertappt hatte und der sich versuchte herauszureden, indem er schwor, nur ein Passant zu sein.

Genervt seufzte Draco auf und stand jetzt ebenfalls auf. Er überragte Hermione um mehr als einen Kopf und sie musste zu ihm aufschauen. Draco bemerkte wie sie kämpferisch das Kinn rekte und hätte vor Belustigung am liebsten aufgelacht. Sie war wirklich niedlich, wenn sie diesen entschlossenen wütenden Blick drauf hatte.

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