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"Sag mir bitte, dass du nach Feierabend noch nichts vor hast. Bitte. Bitte. Bitte.", sagt Christian am Dienstag.

"Bin verabredet, sorry.", sage ich. "Melina. Nein. Das kannst du nicht machen.", sagt er verzweifelt und ich fange an zu lachen. "Soll ich auf Jakob aufpassen? Das mache ich aber nur wenn du mir sagst wo du hin musst.", sage ich. "Nein, meine Schwester passt auch Jakob auf. Du musst bitte mit mir in die Stadt kommen.", sagt er. "Was willst du denn in der Stadt?", frage ich. "Weihnachtsgeschenke kaufen..", sagt er. "Ich dachte du hast das die letzten zwei Jahre ohne Frau geschafft, für was brauchst du dann mich?", frage ich um ihn etwas zu ärgern. "Da war Jakob auch noch kleiner und man konnte ihm was anderes schenken aber jetzt ist er größer.. aber noch nicht groß genug.", sagt er. "Achso und deswegen brauchst du Beratung von mir, der Frau mit den 5 Kindern zuhause.", sage ich lachend. "Melina, bitte.", bettelt er schon fast. "Was habe ich davon?", frage ich. "Einen glücklichen Jakob.", sagt er. "Das ist gut, aber das reicht mir nicht.", sage ich. "Einen glücklichen Christian wenn er einen glücklichen Jakob hat.", sagt er. "Hm.. nein das reicht immer noch nicht.", sage ich. "Ich lade dich danach noch zum Essen ein. Asiatisch, italienisch oder Burger?", schlägt er vor. "Deal.", sage ich.

"Also ganz klar brauchen wir was mit Polizei.", sagt er als wir von seinem Auto in die Stadt laufen. "Aber ich hätte gerne noch etwas anderes.", sagt er. "Hm also Polizei ist klar, vielleicht ein Gesellschaftsspiel oder ein Buch.", schlage ich vor. "Das klingt gut.", sagt Christian. Wir kaufen ein paar Sachen für den kleinen Mann und stehen dann vor dem Laden. "Was möchtest du jetzt essen?", fragt er. "Würdest du vielleicht auch einfach mit mir auf den Weihnachtsmarkt gehen?", frage ich ihn und er nickt. So nehme ich seine Hand und wir laufen zum Weihnachtsmarkt. "Was wünscht du dir denn zu Weihnachten?", frage ich ihn. "Wieso?", fragt er. "Ich will dir auch etwas schenken.", sage ich. "Das musst du echt nicht..", sagt er. "Christian..", sage ich. "Einen Tag mit dir allein, nur du und ich.", sagt er. "Okay.", sage ich zufrieden.

"Die Kinder basteln in der Kita Geschenke für Mama und Papa und Jakob hat gefragt, ob das Mama-Geschenk für dich sein darf, ich habe gesagt, dass es okay ist.", sagt Christian. "Ach das muss schwer sein.. die anderen Kinder reden bestimmt immer über ihre Mütter oder so und er.. Kann er sich überhaupt erinnern?", frage ich. "Lass uns was zu essen holen, dann erzähle ich dir was.", sagt er. Mist ich hatte einfach drauf los geredet..

Mit unserem Essen gingen wir etwas abseits und setzen uns auf eine Bank. "Du musst nicht, wenn du nicht kannst.", sage ich. "Schon okay. Hier geht es ja gerade um Jakob, nicht um mich.", sagt er. "Also Jakob war 1 1/2 Jahre als es passiert ist, dementsprechend wenig kann er sich auch erinnern. Aber von Lena kennt er Bilder und paar Geschichten und ich habe ihm auch Babyfotos von sich mit seiner Mama gezeigt und ihm erklärt, dass sie jetzt ein Engel ist und vom Himmel aus auf ihn aufpasst.", sagt er. "Du bist so stark Christian..", sage ich. "Ich hätte das niemals geschafft." "Ich wollte Jakob nicht auch noch verlieren, wir haben doch nur noch uns beide.", sagt er. "Das stimmt doch nicht. Ihr habt doch noch Anne und Lena.", sage ich. "Lass gut sein..", sagt er. "Ach Chris.", sage ich und kuschle mich an seine Schulter.

Two broken hearts - Kann daraus Liebe werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt