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Die nächsten zwei Wochen verliefen gut. Christian und ich gingen es langsam an und das half. Ich hatte nicht mehr so wirklich das Verlangen aus der Situation abzuhauen und das freute auch mich.

Heute war ich mit den beiden Männern, oder eher mit Jakob verabredet aber heute Nacht wurde mein Neffe geboren und ich wollte ihn unbedingt besuchen gehen. Ich wählte Christians Nummer und verwundert ging er ran. "Ich kann leider nicht.. es tut mir leid..", sage ich. "Schon okay.. aber Jakob..", sagt er. "Gibst du ihn mir?", frage ich. "Jakob, Melina für dich.", sagt er und reicht ihm das Telefon. "Melina, kommst du gleich?", fragt er. "Also eigentlich.. weißt du Jakob..", stottere ich. "Also nein?", fragt er traurig. "Kannst du mir deinen Papa nochmal geben wir sprechen uns gleich nochmal.", sage ich. "Ja?", fragt Christian. "Wäre es okay wenn ich Jakob mit ins Krankenhaus nehmen würde wenn er will?", frage ich. "Also von mir aus schon aber meinst du deine Schwägerin und so wollen das?", fragt er. "Das ist schon okay.", sage ich. "Okay.", sagt er. "Gibst du ihn mir dann nochmal?", frage ich. "Natürlich.", sagt er lachend. "Also Jakob, du weißt doch mein Bruder.", erzähle ich. "Der Polizist?", fragt er. "Genau der. Der hat eine Frau und die war schwanger, also sie hat heute Nacht ihr Baby bekommen und ich wollte jetzt zu ihr ins Krankenhaus.", sage ich. "Okay.", sagt Jakob. "Aber wenn du willst kannst du mitkommen.", sage ich. "Echt?", fragt er. "Ja ich habe deinen Papa schon gefragt.", sage ich. "Mitkommen, Baby schauen.", sagt er. "Gut ich hol dich gleich ab.", sage ich und wir legen auf.

Ich suche das Geschenk für das Baby, meine Schwägerin und meinen Bruder, ja ich hatte für alle drei ein Geschenk, zog mich dann an und fuhr mit dem Auto zu Christian. Als ich klingelte öffnete mir Christian die Tür. "Hey.", sagt er und küsst mich. "Hey.", sage ich und lege meine Arme in seinen Nacken. "Noch einen?", frage ich und er küsst mich nochmal. "Das ist eklig.", meldet sich Jakob. "Du wolltest doch, dass Melina meine Freundin ist.", sagt Christian. "Bäh!", sagt Jakob nur. "Kannst du mir vielleicht noch seinen Kindersitz geben?", frage ich und er nickt. "Melina Schuhe.", sagt Jakob. "Freund'chen, die kannst du wohl selbst anziehen. Ich binde sie dir zu okay aber ich zieh dir nicht deine Schuhe an.", sage ich und Jakob nickt. "Jakob, Jakob.", sagt Christian lachend und verschwindet um den Kindersitz zu holen.

Ich mache mein Auto auf, damit Christian den Sitz festmachen kann. "Willst du später dann vielleicht zum Essen bleiben?", fragt er. "Sehr gerne.", sage ich. "Einen bestimmten Wunsch?", fragt er. "Nein.", sage ich. "Willst du vielleicht auch länger bleiben?", fragt er. "Zum Frühstück?", frage ich und er nickt. "Hm..", sage ich. "Sorry war nur eine Idee..", sagt er. "Warum eigentlich nicht.. ich würde gerne zum Frühstück bleiben.", sage ich. "Das freut mich.", sagt er und küsst mich. "Eklig!", meldet sich Jakob. "Einsteigen, Hop Hop.", sagt er und schnallt ihn an. "Bis später. Benimm dich und mach was Melina sagt.", sagt er und drückt ihm einen Kuss auf die Wange. "Bis später.", sagt er und küsst mich auch nochmal. Dann fahren wir ins Krankenhaus.

Auf dem Parkplatz angekommen steigen wir aus und ich gebe Jakob das Geschenk für das Baby. "Melina, Hand.", sagt er und streckt mir seine kleine Patschehand entgegen. So laufen wir zur Station auf der Leni mit dem Baby liegt. Ich klopfe vorsichtig an und als ich ein "herein" höre mache ich die Tür auf. "Hey, wir wollten mal nach dem neuen Erdenbürger und seiner Mama schauen.", sage ich. "Das freut mich, setzt euch.", sagt sie und setzt sich auch in ihrem Bett auf. "Na wer bist du denn?", fragt sie. "Jakob.", sagt er. "Jakob der Polizist?", fragt sie und er nickt mit einem breiten Lächeln. Ich hole einen Stuhl und setze mich auf diesen, Jakob nehme ich auf meinen Schoß. "Wie geht es dir?", frage ich. "Ach mir geht's gut. Die Geburt war anstrengend und schmerzhaft aber dieses kleinen Häufchen Leben macht alles wieder gut.", sagt sie. "Wie heißt er denn jetzt?", frage ich. "Jannis, er heißt Jannis.", sagt sie. "Was ein schöner Name.", sage ich. "Wir haben Jannis auch was mitgebracht.", sage ich und Jakob gibt ihr das Geschenk. "Ach wie schön, Danke.", sagt sie als sie es ausgepackt hat. "Und dir natürlich auch. Ich dachte jeder bringt dir wahrscheinlich Blumen mit.", sage ich und gebe ihr noch das kleine 'Mama-Starterset'. "Danke.", sagt sie. "Aber jetzt wollen wir den kleinen auch mal sehen oder?", fragte ich Jakob und er nickt. Das Baby war echt mega süß und wir blieben noch eine Weile bis auch mein Bruder kam. Dann ließen wir die beiden, bzw. die drei alleine und machten uns wieder auf den Weg zu meinem Auto.

"Wir fahren noch schnell zu mir und ich hol ein paar Sachen, weil ich heute bei euch übernachte.", sage ich und Jakob nickt. "Alles okay?", frage ich ihn. "Hunger.", sagt er. "Dein Papa hat bestimmt was leckeres gemacht, wir beeilen uns auch.", sage ich. Bei mir gehen wir schnell in meine Wohnung und packen ein paar Sachen ein vor wir die drei Straßen zu Christian fahren. "Du wohnst ja ganz nah bei uns.", sagt Jakob und ich nicke. "Papa hat dich lieb, oder?", fragt er. "Ja das hoffe ich.", sage ich. "Hat er dann meine Mama nicht mehr lieb?", fragt er. "Doch dich und deine Mama wird er immer lieb haben.", sage ich. "Gut, ich hab Papa auch lieb.", sagt er und wir steigen aus.

Christian liegt auf dem Sofa und schläft, essen hat er auch keins gemacht. "Na komm Jakob, dann machen wir zwei eben essen.", sage ich.

Two broken hearts - Kann daraus Liebe werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt