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"Ich will die Therapie nicht..", sagt Christian. "Komm, es wird dir helfen. Geh heute mal dahin und danach kannst du immer noch entscheiden.", sage ich. "Kannst du mitkommen?", fragt er. "Wenn du das möchtest.", sage ich und er nickt.

So stehen wir wenig später vor der Praxis seiner Therapeutin.

"Christian Jung, bitte.", wird er aufgerufen. "Christian.", sage ich und schubse ihn in die Seite. Ohne was zu sagen steht er auf, nimmt meine Hand und geht mit mir in das Zimmer. "Hallo Herr Jung.", sagt die Frau und gibt ihm die Hand. "Wie ich sehe haben sie sich Unterstützung mitgemacht.", redet sie einfach weiter und Christian und ich nehmen auf dem Sofa platz. "Heute fangen wir ganz locker an, nichts zu ihrem Problem sonder nur ein bisschen Smalltalk und etwas zu ihrer Person.", sagt sie und er nickt. "Also wie leben sie?", fragt sie. "I-Ich lebe in einem kleinen Haus zusammen mit meinem Sohn.", sagt er und spielt die ganze Zeit nervös mit meinen Fingern. "Ihr Sohn, erzählen sie mir etwas über ihn.", fordert sie. "Er heißt Jakob, ist im November 4 Jahre alt geworden und er ist mein ein und alles. Er geht in den Kindergarten und möchte später unbedingt mal Polizist werden.", sagt er. "Erzählen sie mir etwas von ihrem Tagesablauf.", sagt sie. "Ich stehe morgens so zwischen 6 Uhr und 6:30 Uhr auf je nach dem ob ich abends geduscht habe oder das morgens mache. Danach bereit ich das Frühstück vor und wecke um 7 Uhr Jakob. Wie frühstücken dann zusammen vor ich ihn in den Kindergarten fahre und selbst danach auf die Arbeit. Ich muss dann bis 17 Uhr arbeiten, danach hole ich Jakob wieder ab. So lange ich Abendessen koche spielt Jakob und wir essen dann zusammen. Danach spielen wir noch etwas oder schauen Fernsehen vor Jakob ins Bett geht.", erzählt er. "Und sie beiden, sind sie ein Paar?", stellt sie die nächste Frage ohne auf das vorherige Thema einzugehen. "Nein, nicht mehr.", sagt Christian. "Erzählen sie mir wieso und etwas über ihre Verbindung und Beziehung.", sagt sie. "Ich habe Melina im Park kennengelernt aber danach haben wir uns nicht mehr gesehen, bis ich meinen neuen Job angefangen habe und Melina meine Kollegin war. Ich wollte sie besser kennenlernen aber sie war sehr hartnäckig. Irgendwann sind wir uns näher gekommen und auch zusammen gekommen. Da wir beide sehr verletzt worden sind und jemandem verloren haben war es eine etwas holprige Beziehung, da wir beide doch gut 2 Jahre raus waren und dicht gemacht haben. Wir haben es aber gut auf die Reihe bekommen und auch Melina und Jakob sind super miteinander ausgekommen. Nur ich war unfair zu ihr.. dabei wollte sie mir nur helfen.. vor gut einer Woche kam sie dann zu mir wohl wir seit zwei Wochen kein Wort mehr geredet hatten und wollte mir helfen, sie hatte auch die Idee mit der Therapie.", beendet er seine Rede. "Lieben Sie sie noch?", fragt sie. "Ja, ja ich liebe sie.", sagt er.

"Ich denke, dass ist dann genug für heute. Wir sehen und dann nächstes Jahr zweimal die Woche.", sagt sie. "Okay bis dann.", sagt Christian. "Kann ich Sie noch kurz sprechen?", fragt sie mich. "Ja, natürlich.", sage ich. "Stehen Sie wirklich hinter ihm? Ich glaube es ist nicht gut für ihn, wenn Sie jetzt da sind und in zwei Monaten nicht mehr.", sagt sie. "Nein ich möchte an Christians Seite bleiben. Ihm helfen und ihn auch mit Jakob unterstützen.", sage ich. "Okay gut, dann bis Bald.", sagt sie.

"Kommst du noch mit zum Essen?", fragt er und ich nicke. "Was wollte sie von dir?", fragt er. "Wissen ob ich dir wirklich helfen will.", sage ich. "Und?", fragt er. "Natürlich.", sage ich. "Danke.", sagt Christian und nimmt mich in den Arm.

Two broken hearts - Kann daraus Liebe werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt