Am nächsten morgen lagen wir lange im Bett. Wir kuschelten und redeten einfach nur. Dachten, wir könnten so die Zeit anhalten. Aber leider rannte die Zeit, spielte gegen uns. Wollte nicht, dass wir länger zusammen waren und unsere Zeit zu zweit genießen konnten. Nur ich und mein Christian. Mein ein und alles. Mein Retter. Mein Überlebenselixier. Der Mann, mit dem ich alt werden wollte.
Wir sprachen sehr offen über unsere Gefühle, den Abschied, wie es ohne den anderen seien wird und wie es seien wird wenn wir wieder vereint waren.
Wir gingen noch ein letztes Mal zusammen duschen vor wir zum Frühstück gingen. Ein letztes Mal aber schliefen wir nicht miteinander, das fanden wir unpassend. Viel mehr freuten wir uns darauf wenn wir das nächste mal miteinander schlafen würden, diese Vorfreude und das große Verlangen nach dem anderen.
An diesem Morgen waren wir keine zwei Minuten ohne den anderen. Wir packen die restlichen Sachen der beiden ein und Adam brachte die Koffer schon mal zum Auto.
Die Ungewissheit war das schlimmste. Nicht zu wissen, wann wir uns das nächste mal wieder sehen würden und wieder wurde mir bewusst was ich Christian damals für Schmerzen und Leid zugefügt hatte.
Ich wusste, dass ich Christian und Jakob wieder sehen würde und ich wusste nach meiner Ankunft in Norwegen auch wann ich Christian und Jakob sehen würde aber Christian wusste nicht mal ob wir uns überhaupt jemals wieder sehen würden.
Nach einem kleinen Mittagessen ging es dann also zum Flughafen.
Renate blieb zu Hause. Sie verabschiedete sich von Jakob und Christian vor wir zum Flughafen fuhren. Ich wollte meinen Christian so lange am meiner Seite haben wie ich konnte. Wollte ihn nicht her geben. Wusste nicht wie ich abends ohne ihn einschlafen und morgens ohne ich aufstehen sollte. Wie ich ohne ihn überleben sollte.
Zu sehr war mir dieser Mann ans Herz gewachsen, zu sehr war ich abhängig von ihm. Nie wollte ich so etwas und jetzt war ich sehr froh darüber. Wollte es nie wieder missen, wollte nie wieder in meinem Leben ohne ihn sein.
Wollte jeden Abend neben ihm einschlafen und jeden Morgen neben ihm aufwachen. Wollte ihn küssen und umarmen wann ich wolle. Wollte den ganzen Tag seine Hand halten. Wollte, dass er mir mindestens hundert Küsse am Tag auf die Stirn oder Schläfe gab. Wollte ihm sagen, dass ich ihn liebe. So oft und wann immer ich wollte. Wenn wir morgens wach wurden, wenn wir frühstücken, wenn wir uns in die Augen sahen, wenn wir lachten, wenn wir stritten, wenn wir Fernsehen sahen, wenn wir spazieren gingen, wenn wir Auto fuhren. Musik hörten, wenn wir abends ins Bett gingen. Immer.
Ich wollte es ihm auf deutsch, englisch, französisch, italienisch, einfach auf allen Sprachen dieser Welt sagen.
Wollte es nie wieder einem anderen Mann sagen, nur ihm, nur Christian. Meinem Christian.
Am Flughafen drückte ich Christian's Hand fest in meine. Wollte ihn nicht los lassen, ihn gehen lassen. Wollte nicht, dass er in dieses Flugzeug stieg und weg flog. Wollte nicht von ihm getrennt werden. Wollte ihn jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde, jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr bis zum Ende meines Lebens bei mir haben. So nah es ging. Hand in Hand.
"Ich liebe dich.", waren seine letzten Worte vor sie zur Sicherheitskontrolle gingen und ein Kuss auf die Stirn. Schon lange stand ich hier, weinte und wollte ihn nicht gehen lassen. Hatte es bis zur letzten Minute rausgezögert. Jakob nochmal fest an mich gedrückt, meinen Christian geküsst und sie dann schweren Herzens gehen lassen. Meine beiden Männer, mein ein und alles. Meine Lebensretter.
Zurück bei Christian's Eltern war ich direkt in mein Zimmer verschwunden. Hatte mich ins Bett gekuschelt, in das Kissen und die Decke, die so wunderbar nach Christian rochen und mich so sehr an die schönen Tage mit ihm hier erinnerten. Ich wollte ihn einfach nur bei mir haben. Es tat so weh zu wissen, dass er nun soweit weg war.
Unter all meiner Trauer und meinen Tränen schlief ich irgendwann ein.
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Two broken hearts - Kann daraus Liebe werden?
Roman d'amourMelina ist 25 Jahre alt und hat nur Augen für ihre Arbeit. Doch eines Tages lernt sie ihren Traummann kennen. Eigentlich nichts schlechtes, oder? Für Melanie, die sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren will, schon. Seit einem Vorfall vor e...