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Heute war Donnerstag, Jakobs 4. Geburtstag

Mit meinem Geschenk stand ich vor der Tür, traute mich aber nicht zu klingeln. Ich klingelte einmal kurz und Jakob öffnete mir die Tür. "Na Geburtstagskind.", sage ich. "Melina. Papa hat gesagt du kommst nicht, aber ich wusste, dass du kommst.", sagt er. Ich knie mich zu ihm auf den Boden und ziehe ihn in eine Umarmung. "Alles Gute zu deinem Geburtstag.", sage ich. "Dankeschön.", sagt er und ich überreiche ihm das Päckchen. "Komm, auspacken.", sagt er. "Nein, ich komm nicht mit rein.", sage ich. Er sieht mich erst traurig an, dann zieht er mich an der Hand auf eine Bank, die vor dem Eingang steht.

Man glaubt gar nicht, dass der kleine heute erst seinen vierten Geburtstag feiert, er war schon so schlau und verstand so viel. Vorsichtig packte er mein Päckchen aus und seine Augen fingen an zu strahlen als er sah, dass der Inhalt mit Polizei zu tun hatte. "Jakob? Jakob wo bist du denn?", rief Christian und kam nach draußen. "Hier.", sagte er und Christian kam zu uns. "Hey.", sage ich leise aber von Christian kam nicht. "Sie will nicht mit rein kommen.", sagt Jakob zu seinem Vater. "Es gibt auch Kuchen.", sagt Christian. "Ja Papa hat Kuchen gebacken.", sagt Jakob. "Ich sehe es.", sage ich und mache Christian den Teig aus den Haaren. Christian nahm meine Hand aus seinen Haaren und sah mich an. "Entschuldigung.", sagte ich. "Also komm.", sagte Jakob und zog mich am Arm mit ins Haus. Ich zog Jacke und Schuhe aus und ging mit beiden in die Küche, in der zwei Frauen am Tisch saßen. "Stellst du deinen Besuch vor.", sagt Christian und Jakob nickt. "Das ist Melina.", sagt er. "Hey" und "Hallo.", sagen die zwei Frauen. "Weiter.", sagt Christian. "Das ist Tante Lena, die Schwester von meiner Mama und das ist Tante Anne, die Schwester von Papa.", sagt er. Ich gab beiden Frauen die Hand und ließ mich von Jakob dann auf einen Platz dirigieren. Jakob saß am Kopfende, neben mir und rechts neben mir Christians Schwester, gegenüber von mir Christian und neben ihm die Schwester seiner verstorbenen Frau. Sie war sehr schön, ob sie sich ähnlich sahen?

Jakob beschloss, dass ich ein Stück Schokokuchen bekam, nach dem Teig in Christian's Haaren war das der Kuchen den er gebacken hatte. Es war echt nett, für einen Moment vergaß ich den Streit mit Christian, denn was zählte war, dass Jakob einen schönen Geburtstag hatte.

"Du hast doch keinen Freund, oder?", fragt Jakob mich. "Nein.", sage ich. "Und Papa hat keine Freundin, weil Mama ja im Himmel ist und von dort oben auf mich aufpasst.", sagt Jakob. "Ja.", sage ich. "Dann kannst du doch die Freundin von meinem Papa sein.", sagt er. "Jakob!", sagt Christian. "So einfach geht das nicht.", sage ich. "Aber ich hätte doch gerne noch einen Bruder oder eine Schwester.", sagt er. "Das geht leider nicht Großer.", sage ich und merke wie mir die Tränen in die Augen steigen. "Entschuldigt mich.", sage ich und stehe auf.

Ich gehe in den Flur und Christian kommt kurz danach zu mir. "Was ist los?", fragt er. "Ich.. Ich kann es dir jetzt nicht sagen.. Wenn du willst kann ich es dir später erklären, alles wenn du willst.", sage ich und er nickt. "Ich weiß ich habe es nicht verdient aber kannst du mich vielleicht kurz in den Arm nehmen?", frage ich und er kommt auf mich zu. Es fühlt sich so gut an endlich wieder so nah bei ihm zu sein. "Ich geh essen machen.", sagt er und ist verschwunden. "Alles okay?", fragt Jakob mich großen Augen. "Alles okay.", sage ich und küsse ihn auf die Stirn.

Jakob und Christian's Schwester gehen spielen während ich mich mit Lena unterhalte. "Du magst ihn, oder?", fragt sie. "Ja er ist ein klasse Junge.", sage ich. "Ich meine Christian.", sagt sie und ich nicke. "Ihr habt euch gestritten, oder?", fragt sie und ich nicke wieder nur. "Rede mal mit ihm, er mag dich auch, du passt gut zu ihm und meine Schwester würde auch wollen, dass er endlich wieder glücklich ist.", sagt sie. "Dankeschön.", sage ich. "Er hat nur für seinen Sohn gelebt, erst seit einem halben Jahr geht es hier wieder aufwärts.", sagt sie. Wir unterhalten uns noch kurz vor auch sie zu Jakob spielen geht.

Ich gehe zu Christian in die Küche. "Sieht schwer nach Fischstäbchen aus.", sage ich. "Ja. Bleibst du zum essen?", fragt er. "Wenn ich darf.", sage ich. "Ich würde mich freuen und der kleine Mann erst recht.", sagt er. "Soll ich dir was helfen?", frage ich. "Vielleicht kannst du die Soße für den Gurkensalat machen, die hat Jakob so gut geschmeckt.", sagt er. "Klar.", sage ich und fang an. "Du.. Können wir kurz über was reden?", frage ich. "Ja.", sagt er. "Ich habe der Chefin gesagt, dass du das Projekt gemacht hast. Es war nie meine Absicht zu behaupten, dass es von mir ist. Sie hat nach den Unterlagen gefragt und du warst noch in der Mittagspause also habe ich sie ihr gegeben und nie daran gedacht, dass sie denken könnte, dass das von mir ist. Als sie mich dann so gelobt hat wollte ich es ihr sagen aber sie hat mich nicht ausreden lassen. Ich weiß das ist keine Entschuldigung, ich hätte ihr es später noch sagen können aber dieser Tag war einfach ein Scheißtag.", sage ich. "Schon okay. Die Chefin hat schon mit mir gesprochen, wir zwei sollen zusammen die Präsentation machen.", sagt er. "Oh.", sage ich. "Hast du ein Problem damit?", fragt er. "Nein.. nur.. ich habe sowas noch nie gemacht.", sage ich. "Das bekommen wir schon hin.", sagt er.

Two broken hearts - Kann daraus Liebe werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt