Juli 2005 (Lesenacht Teil 4)

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,,Ich verstehe immer noch nicht, wie du es geschafft hast, in nur einem Monat eine Hochzeit zu organisieren?", lachte Ginny, während sie Luna dabei half, ihre blonden Haare zu machen. ,,Es ist ja nur eine kleine Feier. Kein weißes Kleid, keine hundert Gäste, einfach nur die engsten Freunde und die Familie.", meinte Luna, während sie ihren Blick aus dem Fenster richtet. Innerhalb eines Monats hatten Luna und Rolf eine Hochzeit im kleinen Kreise organisiert. Rolfs Eltern, Lunas Vater und die engsten Freunde. Harry und Ginny, Hermine und Ron und Schulfreunde von Rolf. Mehr waren nicht da und mehr brauchten sie auch nicht. ,,Wie lange müssen wir fahren, bis wir da sind?", wollte Hermine nun wissen. Sie saß auf einem Stuhl, in der Nähe von den beiden anderen Frauen, da sie mittlerweile im achten Monat war und nicht mehr lange stehen konnte. ,,Nicht lange, wie lange genau weiß ich aber auch nicht.", gab Luna dann zu und betrachtete sich im Spiegel. Sie trug ein rotes Kleid und dazu Ballerina. Ihre Haare fielen ihr über die Schulter und waren zusätzlich zu ihren normalen Locken noch mit einem Lockenstab bearbeitet. ,,Gefällt es dir?", wollte Ginny wissen. ,,Ja. Sehr sogar. Lasst uns gehen.", Luna harkte sich bei Ginny unter, dann halfen die beiden Hermine auf und sie gingen nach draußen zum Auto. Nachdem sie etwas gefahren waren, hielt das Auto vor einem Weg, auf dem keine Menschenseele zu sehen war. ,,Und wie kommen wir jetzt zum Altar?", wollte Ginny wissen. ,,Durch das Labyrinth dort. Du kannst den Alter ja schon sehen, aber das besondere ist, dass der Alter und die Stühle, also die ganze Fläche auf der die Hochzeit stattfindet sich in der Mitte des Blumenfeldes befindet. Und damit man in die Mitte dieses Feldes kommt, muss man als erstes durch das Labyrinth gehen. Da die Blumen uns aber nur bis zur Hüfte gehen, sollte das ein Leichtes sein.", erklärte Luna, während sie sich mit einem strahlenden Lächeln auf den Weg machte. Wie sie von hier aus sehen konnten, waren bereits alle Gäste da und auch Rolf stand bereits am Altar, allerdings trug er eine Augenbinde, er sollte Luna erst sehen, wenn sie vor ihm stand. ,,Na dann wollen wir mal. Wenn meine Fruchtblase unterwegs platzt weiß ich ja, wem ich es in de Schuhe schieben kann.", murmelte Hermine. Sie freute sich in diesem Moment sehr, dass sie auf Luna gehört und ein kurzes Kleid angezogen hatte, denn es wäre wirklich schwierig geworden mit einem langen Kleid bis zum Altar zu kommen, ohne dieses schmutzig zu machen. Es dauerte eine Weile, bis die drei Frauen es geschafft hatten, in der Mitte des Feldes anzukommen. Dort warteten bereits alle und auch ein Fotograf war anwesend. ,,Da seid ihr ja endlich.", Harry zog seine Frau neben sich auf einen Stuhl. ,,Jup. Anscheinend sind wir ziemlich pünktlich. Ich habe ehrlich gesagt gedacht, wir bräuchten länger, um durch diesen Irrgarten zu kommen.", gestand Ginny und nahm Teddy auf den Schoß. James verbrachte den Tag mit seinen Großeltern. Auf ihre Worte hin  bekam sie von ihrem Mann ein leichtes Lachen. Mit einem kurzen Blick stellte sie fest, dass auch Hermine sich gesetzt hatte. Luna stand nun vorn bei ihrem Freund. ,,Kann ich die Augenbinde jetzt abnehmen?", wollte er wissen. ,,Ja, kannst du.", Luna lächelte sanft und legte Rolf eine Hand auf den Arm. Nun lächelte auch er und hob langsam die Arme an, um die Augenbinde zu entfernen. Sobald er den Knoten gelöst hatte, glitt das Stück Stoff in seine Hände und er hob den Blick. ,,Oh Wow.", hauchte er, als er Luna sah. ,,Gefällt es dir?", wollte sie wissen. ,,Ich liebe es. Es ist so völlig anders als alle anderes Bräute, das gefällt mir. Es spiegelt dich wieder. Besonders und einzigartig.", gab Rolf leise zurück. Seine Hand legte sich auf Lunas Wange, beide lächelten sich an. Der Pastor räusperte sich und begann mit der Zeremonie. Sie war anders als die Hochzeiten der anderen, sie war eine Hochzeit zwischen Zauberern, es war magischer als die Muggelhochzeiten. Während der Pastor sprach, lag ein Stück Stoff über den Händen von Luna und Rolf, die sich darunter an den Händen hielten. Dieses Stoffteil sprühte kleine goldene Funken, war weiß und mit sanften goldenen Stickereien verziert. Nachdem der Pastor den ersten Teil der Rede gesprochen hatte, verstummte er. ,,Und nun bitte ich um die Ringe.", rief er. Luna und Rolf sahen sich an. Keiner von beiden wusste, wie sie die Ringe bekommen würden, darum wollte sich Rolfs Vater kümmern. Und dieser stand nun auf, ging durch den Gang nach hinten und kam danach mit dem Dimigiuse an der Hand wieder. Dieser hielt ein Samtkissen mit den Ringen in der Hand und wurde von Rolfs Vater nach vorn begleitet. Mit einem undefinierbarem Laut reichte das Wesen den beiden die Ringe. ,,Danke.", Rolf lachte und streichelte dem Demiguise über den Kopf. Dieser schien ihn anzulächeln, als er sich umdrehte, eine Bewegung ausführte, die aussah wie winken und wieder verschwand. Nun konnte die Zeremonie weitergehen. Keiner hatte damit gerechnet, dass die Ehegelübde der beiden so normal, so romantisch werden würden, aber Luna schaffte es, Rolf zum weinen zu bringen. ,,Sie dürfen die Braut jetzt küssen.", schloss der Pastor. Rolf lächelte und küsste Luna sofort, die etwas aufqueitschte, sich dann aber an ihren Mann klammerte und den Kuss erwiderte. Nachdem die Zeremonie beendet war, machten sich wieder alle auf den Weg durch das Blumenlabyrinth. Davor warteten Kutschen. ,,Wieso werden die Kutschen von nichts gezogen?", fragte Teddy verunsichert. Er bemerkte nicht, dass alle anderen etwas erstarrten. Die meisten von ihnen konnten die Thestrale sehen, die vor den Kutschen standen. ,,Glaub mir Teddy, sei froh, dass du die Tiere nicht sehen kannst.", flüsterte Harry, nahm Teddy auf den Arm und nickte einem der Thestrale zu, der zurückzunicken schien. Die Hochzeitsgäste teilten sich auf die Kutschen auf und ungesehen von den Augen der Muggel erhoben sie sich in den Himmel, um auf die Länderreihen von Luna und Rolf zurückzukehren und dort zu feiern. Es würde wie die Hochzeit eben keine große Feier werden. Es würde etwas zu essen geben und Alkohol für die Erwachsenen. Für Teddy hatte Luna extra Saftschorle mit Kirschgeschmack selbst gemacht, da sie wusste, wie gern er Getränke mit Kirschgeschmack trank.   

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt