Juli 2007

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Hier bin ich wieder mit einem neuen Kapitel. Es ist für Maddisarina  und natürlich auch für alle anderen, die auf eine neuen Part gewartet haben. Ich hoffe sehr, dass es euch gefällt.

,,Maman!", Dominique hielt ihrer Mutter eine Muschel vor die Nase. ,,Comme c'est juli.", Fleur nahm ihrer Tochter die Muschel aus der Hand, dann richtete sie ihren Blick wieder auf Louis, der neben ihr im Sand saß und vergebens versuchte, das Wasser einzufangen.
Da Ferien waren, befand sich die Familie im Urlaub in Frankreich. Dort besuchten sie Fleurs Familie, doch heute hatten sie sich einen Tag frei von ihnen genommen, um an den Strand zu fahren. Bill und Victoire tobten etwas weiter weg in den Wellen, aber nur dort, wie Victoire noch stehen konnte. Dominique hatte es sich zur Aufgabe gemacht, Muscheln in ihrem Eimer zu sammeln. Und Fleur selbst saß am Strand, ließ die Sonne  ihre Haut bräunen und die Wellen um ihre Füße zusammenschlagen. Sie genoss es, wider in ihrem Heimatland zu sein. ,,Kommst du auch mal mit rein?", Bill watete langsam ans Ufer, Victoire umklammerte  die Hand ihres Vaters. ,,Mal se'n. Isch genieße es eigentlisch, nur 'ier am Strand zu sitzen.", Fluer sah zu ihrem Mann auf und lächelte Sanft. ,,Dann setzte ich mich erst einmal zu dir.", der Rothaarige ließ sich neben seinen Sohn in den Sand fallen. Louis kam sofort zu seinem Vater gelaufen und Bill schloss seinen Sohn in die Arme. ,,Daddy müde.", murmelte Louis. ,,Ich auch.", Dominique hob die Hand, dann steuert sie auf die Handtücher unter dem Sonnenschirm zu und rollte sich auf einem der Handtücher zusammen. ,,Ich setze mich zu ihnen. Kühl du dich etwas ab Fleur.", Bill nahm Louis auf den Arm, küsste seine Frau auf die Stirn und ging zu Dominique. Fleur lächelte ihrem Mann hinterher und stand dann auf, um sich etwas abzukühlen. ,,Ich komme mit Maman!", Victoire nahm die Hand ihrer Mutter und begleitete sie ins Wasser. ,,Willst du disch mischt auch etwas ausru'en?", fragte Fleur sanft, doch ihre älteste Tochter schüttelte den Kopf ,,Ich bin alt genau, das sich keinen Mittagsschlaf mehr machen muss. Das solltest du doch wissen Maman."
Fleur konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ihre Tochter hörte sich schon so erwachsen an. Fleur kam es vor wie gestern, dass sie Victoire das erste Mal im Arm gehalten hatte, dass Victoire ihre ersten Schritte gemacht hatte und in die Schule gekommen war.  ,,Désolé mon cher.", Fleur ließ auf die Knie sinken, wodurch das Wasser ihr nun um die Schultern schlug. Victoire schwamm Kreise um ihre Mutter und brabbelte die ganze Zeit vor sich hin. Fleur musste zugeben, dass sie ihrer Tochter kein Gehör schenkte. Die Sonne und das warme Wasser waren einfach zu entspannend, es beruhigte die Seele, vor allem, weil der Strand an dem sie sich befanden, ziemlich unbekannt und dadurch sehr leer war. Fleur kannte ihn auch nur durch eine ihrer alten Freundinnen, die sie im Alter von neun oder zehn Jahren hierher mitgenommen hatte. Seit dem waren sie jeden Sommer an diesen Strand gegangen, doch als sie erwachsen wurden, waren beide aus Frankreich weggezogen und sahen sich dadurch nur noch selten. ,,Maman, hörst du mir überhaupt zu?", Victoire tauchte im Sichtfeld ihrer Mutter auf. Ihre nassen Haare schimmerten in der Sonne und sie sah etwas verärgert aus. ,,Natürlisch 'abe isch dir suge'ört.", Fleur verdrehte leicht die Augen, manchmal waren Kinder wirklich anstrengend, aber dennoch konnte Fleur nicht andes als ihre Kinder zu vergöttern. Sie wusste jetzt schon, dass es ihr unglaublich schwer fallen würde, wenn Vici nächstes Jahr nach Hogwarts kommen würde. ,,Du hörst mir nicht zu. Das ist doch ganz offensichtlich. Du bist mit deinen Gedanken an einem völlig anderen Ort.", Victoire kicherte hinter vorgehaltener Hand. Sie war ihrer Mutter in vielen Punkten unglaublich ähnlich, deswegen wusste sie, was in ihrer Mutter vorging. ,,Komm, wir gehen wieder zu Daddy. Wenn du weiter so in Gedanken versunken bist, ertrinkst du am Ende noch.", das Mädchen nahm ihre Mutter bei der Hand und führte sie wieder an den Strand. Dort wurde sie direkt von einem jungen Mann angesprochen. ,,Salut beauté. Je ne t'ai jamais vu ici auparavant. Qu'est-ce qui amène una balayeuse chaude comme vos ici? Veux-tu borre un verre avec moi?", Bill der die ganze Situation von außen betrachtete, hatte keine Ahnung, was der Mann zu seiner Frau sagte, aber er war sich ziemlich sicher, dass er Fleur anbaggerte. Also versicherte er sich, dass die Kinder schliefen, dann ging er zu seiner Frau und legte einen Arm um ihre Taille. ,,Foutez le camp.", Bill sprach nicht viel Französich, einfache Dinge wie ,,Hau ab" hatte Fleur ihm beigebracht. Der Mann hob verteidigend die Arme, dann drehte se sich um und ging. ,,Was wollte der Mann von dir Maman?", wollte Victoire wissen, als sie sich zu Dominique und Louis setzten. ,,Ja, das würde ich auch gerne wissen. Was wollte er?", stimmte Bill seiner Tochter zu. ,,Er fand misch ganz toll und wollte mit mir etwas trinken ge'en.", fasste Fleur kurz zusammen. ,,Da bin ich ja grade rechtzeitig gekommen, um dich zu retten.",scherzte Bill. ,,Isch 'ätte sowieso nein gesagt. Sich bin schließlisch glücklisch ver'eiratet.", die Französin beugte sich etwas vor und küsste Bill auf die Nasenspitze. ,,Hmm, Mommy bist du wieder da?", Dominique rieb sich verschlafen durch die Augen. ,,Oui. Isch bin wieder da.", Fleur strich ihrer Tochter die roten Haare aus dem Gesicht. In diesem Moment öffnete auch Louis seine Augen und kletterte in die Arme seines Vaters. Bill wiegte seinen Jüngsten sanft hin und her. ,,Was haltet ihr davon, wenn wir uns etwas Eis kaufen? Das ist doch genau das richtige an so einem warmen Tag." schlug der Familienvater dann vor. Die Kinder nickten, teils aufgeregt, teils müde und auch Fleur stimmte der Idee zu. Also stand die Familie auf  und ging zum nächsten Eisgeschäft, das nicht wirklich weit weg war. Victoire bestand darauf, dass sie bestellen durfte, denn so hatte sie endlich die Chance ihre zweite Sprache auch zu nutzen. Seit sie klein war, wuchsen sie und ihre Geschwister zweisprachig auf. Ihr Vater sprach meistens Englisch mit ihnen, Fleur redete meist Französisch, auch wenn dies im Laufe der letzten Jahre etwas zurückgegangen war. Dennoch sprach Victoire fließend Französich und auch Dominique beherrschte die Sprache sehr gut. Lediglich Louis lag etwas weiter zurück, aber er war ja auch erst drei Jahre alt. Mit dem Eis in den Händen gingen sie zurück zu ihren Handtüchern. Bis zum Abend blieben sie noch am Strand, dann apparieren sie zurück zum Haus von Fleurs Eltern.

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt