September 2012

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„Par Merlin, à quoi as-tu l'air?", Fleur sah mit einem verzerrten Gesicht, das wohl ein Lachen darstellen sollte, auf ihr jüngstes Kind herunter. 
„Unsere Lehrerin ist auf die grandiose Idee gekommen, den Sportunterricht nach draußen zu verlegen. Der Sportplatz war matschig und rutschig und wir sind der Reihe nach hingefallen.", grummelte Louis während er seine Schuhe von den Füßen streifte, mit spitzen Fingern in die Hand nahm und bis in den Wäscheraum des Hauses vordrang. Dort entledigte er sich all seiner schmutzigen Klamotten und stellte die Schuhe in das alte Waschbecken.
„Hast du schon 'unger?", fragte Fleur.
Sie streckte ihren Kopf durch die Tür und sah ihren Sohn besorgt an.
„Ja, aber erst Mal muss ich duschen gehen, sonst drehe ich durch.", gab Louis zurück, während er sich ein Lächeln abzwang und nur in Unterhose an seiner Mutter vorbei ging.
„Dann mache ich dir Essen. Geh duschen.", Fleur wuschelte ihrem Sohn durch die Haare, verzog dann aber trotzdem das Gesicht, als sie den Schlamm an die Finger bekam.
Während sie sich in die Küche begab, um erst einmal ihre Hände zu waschen und anschließend das Essen vorzubereiten. Sie aßen immer alle zusammen, wenn Louis aus der Schule nach Hause kam.
„Hey, meine Schöne. Wie war dein Tag?", Fleur lächelte, als ihr Mann das Haus betrat und zu ihr in die Küche kam.
Er stellte sich hinter sie und küsste erst ihre Wange, dann drehte er Fleurs Kopf und küsste ihre Lippen.
„Tatsäschlisch se'r angene'm. Es war nischt viel los. Wie war es bei dir?"
„Bei mir war es um einiges stressiger. Wenn du unbedingt willst, erzähle ich es dir später alles. ist Louis noch gar nicht zu Hause?", Bill verließ die Küche wieder, um seinen Mantel an die Garderobe zu hängen, dann kehrte er zu seiner Frau zurück.
„Oui. Er ist gerade unter der Dusche. Der Sportunterricht hat ein dreckiges Ende genommen." erklärte sie, hielt bloß die Hand hoch, an der immer noch der Dreck war.
„Ah ja, ich sehe.", Bill lachte leise.
Fleur hingegen stellte endlich den Wasserhahn an und schrubbte sich den Dreck von den Fingern.
„Soll ich dir beim Kochen helfen?", wollte Bill nun wissen.
„Nein, auf keinen Fall. Bleib mir bloß weg von meinem 'erd!", lachend drehte sich die blonde Frau zu ihrem Mann um, der schon wieder ganze nahe bei ihr stand.
Bills langen Haare streiften Fleurs Wangen, vermischten sich mit ihren eigenen Haaren, als er sich zu ihr herunterbeugte und sie sanft küsste.
„Ich liebe dich jeden Tag ein bisschen mehr.", flüsterte Bill leise.
„Aww. Ich dich auch Chéri.", Fleur grinste, legte die Hände an die Wangen ihres Mannes und küsste ihn erneut.
Dann wandte sie sich wieder dem Mittagessen zu, während Bill immer noch hinter ihr stand, die Arme um ihre Taille geschlungen.
„Dad!", Bill löste sich erst wieder von einer Frau, als Louis in die Küche gestürmt kam.
Er hatte sich lockere Kleidung angezogen und seine Haare tropften noch etwas.
„Hey, mein Großer. Wie war die Schule?", Bill nahm Louis auf den Arm und küsste seine Wange.
Louis seinerseits schlang die Arme um den Hals seines Vaters und lachte.
„Ach, es war ganz in Ordnung. Der Sportunterricht war aber wirklich blöd. Wir mussten nach draußen und wir sind alle in den Schlamm gefallen. James und Fred haben eine Schlammschlacht gestartet, das fand unsere Lehrerin nicht so lustig, aber alle anderen haben sich weggeschmissen vor Lachen.", erzählte Louis immer noch leise lachend.
„Na das hört sich ja nach einem spannenden Tag an, Louis."
„Naja, mir hat das ganze ja nicht so gefallen. Überall Schlamm, überall Dreck. Du weißt gar nicht, wo gerade beim Duschen überall Dreck herkam.", Louis und Fleur verzogen gleichzeitig das Gesicht, was Bill zum Grinsen brachte.
Wieder einmal fiel ihm auf, wie ähnlich sich seine Frau und sein Sohn waren. Dominique war das Einzige seiner Kinder, dass durch und durch ein Weasley war, das ihm ähnlich war. Sie war wild, hatte seine roten Haare und seine ausgeprägte Neigung zu blutigen Steak. Bill war sich nie sicher gewesen, wie viel Werwolf er seinen Kindern vererben konnte, da schon bei ihm die Auswirkungen sehr gering waren. Eben nur das Steak.
Victoire und Louis hingegen waren durch und durch Fleur, kleine Kopien ihrer Mutter. Und Bill liebte seine Kinder über alles. Sie waren alle perfekt, so wie sie waren und er vermisste seine beiden kleinen Mädchen schrecklich. Er hatte sich schon schwer damit getan, Victoire nach Hogwarts zu schicken. Sie war wie ihre Mutter bildschön und hatte von Tag eins die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich gezogen. Sie hatte Teddy, der auf sie achtgeben, aber Bill fehlte seine älteste Tochter dennoch. Als dann auch noch Dominique nach Hogwarts gegangen war, war es nur noch schlimmer geworden und es graute ihm bereits vor dem Tag, an dem auch Louis nach Hogwarts gehen würde. Dann würden alle seine Kinder weg sein, er würde sie nur noch selten sehen und das Haus wäre unglaublich still.
„Dad, du bist schon wieder so in Gedanken.", Louis wedelte seinem Vater vor dem Gesicht herum.
„Entschuldige mein Schatz. Hast du etwas gesagt?"
„Nur, dass das Essen fertig ist.", Louis schüttelte leise lachend den Kopf, als er sich setzte.
Auch Bill nahm Platz, Fleur lächelte ihn sanft an.
„Glaubt ihr, Domi und Vici essen auch gerade?", fragte Louis leise.
Egal wie oft er sich auch mit seinen Schwestern stritt, er vermisste sie und wünschte sich oft, wieder bei ihnen zu sein. Der einzige Vorteil, den die Situation mit sich brachte war, dass er zu jeder Zeit die volle Aufmerksamkeit seiner Eltern bekam. Allerdings musste er zugeben, dass dies gleichzeitig Segen und Fluch war. Er kam mit keinem Blödsinn mehr durch, nicht so wie James und Fred, die immer noch ihre Geschwister als Tarnung und Hilfe hatten.
„Bestimmt Louis. Die beiden kommen ja bald wieder nach 'ause, dann sind wir wieder alle zusammen.", Fleur nahm eine Hand von Louis und eine Hand von Bill und drückte sie sanft.
So sehr sie es auch genoss, mehr Zeit mit ihrem Ehemann allein zu haben und so sehr sie es auch genoss, dass sie durch die Abwesenheit ihrer Töchter weniger Arbeit im Haushalt hatte, so sehr vermisste sie die aufgeweckte Art ihrer Töchter und vermisste es, sie einfach in den Arm zu schließen. Ihre beiden Mädchen.
„Ich denke nicht, dass es etwas bringt, jetzt Trübsal zu blasen. Vici und Domi geht es bestimmt gut und ich bin mir sicher, dass sie auch an uns denken. Und jetzt wünsche ich einen guten Appetit."
„Guten Appetit!", Louis grinste wieder breit und auch Bill und Fleur konnten nicht anders als zu lächeln.
Bald würden sie wieder alle zusammen sein, bald würden sie alle zusammen an diesem Tisch sitzen und bald würde wieder alles so sein wie immer.

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt