November 2009

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Dieses Kapitel wurde sich von HawkDRA gewünscht. Es behandelt mehr oder weniger den Alltag in der Aurorenzentrale, naja, jedenfalls etwas davon.

„Also gut, hört mir mal alle zu!", Harry klatschte in die Hände, sodass sich all seine Mitarbeiter zu ihm drehten und ihre derzeitige Arbeit unterbrachen. Harry hasste es, vor allen reden zu müssen, er hatte es lieber, wenn er die Leute einzeln zu sich ins Büro rufen und dort mit ihnen reden konnte, doch die Informationen, die er soeben von Kingsley bekommen hatte, mussten mit allem geteilt werden.
„Ist was passiert?", Ron, der natürlich ganz vorn stand, musterte seinen besten Freund besorgt.
„Nein, mach dir keinen Kopf.", gab der Schwarzhaarige leise, aber beruhigend zurück.
Ron nickte und lehnte sich dann gegen einen der Tische, da er keine Lust hatte, die ganze Zeit aufrecht zu stehen. Als Harry sich sicher war, dass ihm auch wirklich alle zuhörten, erhob er die Stimme
„Okay, ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr euch alle fragt, warum ich euch bei der Arbeit unterbreche. Vor ein paar Minuten hat mich eine Nachricht des Zaubereiministers erreicht, die ich mit euch teilen soll. Das Jahr rückt mal wieder langsam dem Ende entgegen, übermorgen beginnt der Dezember und wir bringen ein weiteres Jahr voller spannender und aufregender, aber auch emotionalen und grausamen Fällen zu Ende. Und bevor ich irgendetwas weiteres bekanntgebe, möchte ich euch gern sagen, dass ihr alle stolz auf euch sein könnt. Wir haben in diesem Jahr fast zehn Prozent mehr Fäll abgeschlossen, als letztes Jahr und fast fünfzig Prozent der Fälle hatten ein gutes Ende. Ihr habt dieses Jahr also alle besonders hart geschuftet, aber es hat sich bezahlt gemacht. Der Zaubereiminister ist von eurem Engagement dieses Jahr so begeistert, dass es zu den Weihnachtstagen einen Bonus für jeden einzelnen gibt. Wie hoch dieser Bonus sein wird, kann ich euch leider nicht verraten, weil ich es selbst nicht weiß. Außerdem erhalten alle zusätzlich vier Tage bezahlten Urlaub für das nächste Jahr, denn die gute Arbeit hat ihren Preis gehabt und der lag darin, dass wir alle Überstunden gemacht haben. Ihr habt es euch wirklich verdient!", Harry beendete seine Rede und keine Sekunde später brachen alle in Applaus und Gejohle aus.
Harry zog sich langsam zurück, Ron folgte ihm.
„Du hast es geschafft.", Ron lachte, als er die Tür zu Harrys Büro hinter sich schloss und sich auf einen der Stühle sinken ließ.
„Ja zum Glück. Ich hasse es, Ansprachen zu halten.", Harry seufzte leise auf und verschloss alle Jalousien an den Fenstern nach draußen auf den Flur. Dafür öffnete er ein Fenster und kalte Luft strömte in den Raum, die die beiden Männer leicht frösteln ließ.
„Gibt es zur Zeit überhaupt noch Aufträge. Die Welt schient zur Zeit sehr ruhig zu sein", Ron überschlug die Beine, als Harry sich ihm gegenüber in seinen Sessel setzte.
„Ja schon, aber die sind harmlos. Also für uns nichts zu tun.", er grinste.
„Ach, ich würde auch nicht nein zu einem vergleichsweise friedlichen Fall sagen. Immer halst du uns die schweren und gefährlichen Sachen auf.", Ron seufzte, legte den Kopf in den Nacken und starrte an die Decke.
„Ich kann dir einen geben wenn du willst, aber dann komm nicht zu mir und beschwere dich, dass du es langweilig fandest. Es hat einen Grund, warum ich dich nur bei schweren Sachen einsetzte.", erklärte Harry seinem besten Freund.
„Das weiß ich doch und ich bin dir auch sehr dankbar dafür, dass du mein Berufsleben abenteuerlich gestaltest. Es können nicht viele von sich behaupten, dass ihr Arbeitsalltag abwechslungsreich und teilweise unvorhersehbar ist.", der rothaarige Zauberer hob beschwichtigend die Hände.
Die beiden Männer sahen sich für einen kurzen Moment grinsend an, dann brachen sie in Gelächter aus.
In diesem Moment klopfte es an der Tür und eine junge Frau steckte den Kopf herein.
„Sie wollten mich sehen Mr. Potter?", fragte sie schüchtern.
„Ja, kommen Sie bitte rein und nehmen sie Platz.", Harry deutete auf den freien Stuhl neben Ron, der sich schnell erhob und seine Position vom Stuhl auf das Sofa in der Ecke verschob.
Auch wenn die spargeldünne, blonde Frau, die nun das Zimmer betrat und immer wieder nervös mit ihren Haaren spielte aussah, als hätte sie vor allem und jedem Angst, sollte man sie nicht unterschätzen.
Sie hatte ihren Schulabschluss in Finnland gemacht und war Jahrgangsbeste gewesen. Harry musste zugeben, dass sie ihm im Kampf gefährlich werden könnte. Sie hatte mehr auf dem Kasten, als man vermutete. Jetzt setzte sie sich auf den Stuhl und hob den Blick. Ihre stechenden Augen hatten nichts von der Unsicherheit, die ihr Körper ausstrahlte.
„Wie kann ich Ihnen helfen Sir?", wollte sie wissen.
„Ich will Ihnen ihren ersten Fall übertragen, bei dem Sie die Leitung übernehmen werden. Ich denke, Sie sind mehr als bereit dazu.", Harry lächelte und faltete die Hände.
„Wirklich? Ich bin doch erst seit drei Monaten dabei?!"
„Ich weiß, allerdings sind Sie in dieser zeit durch exzellente Arbeit herausgestochen und ich bin überzeugt, dass Sie das schaffen werden. Nicht war Ron?"
Der Kopf der Frau drehte sich zu Ron, der sich schnell das Stück Schokolade in den Mund stopfte und dann den Daumen hob.
„Sehen Sie, er stimmt mir zu."
„Was erwartete mich in diesem Fall?"
Harry schob ihr die Akte hinüber. „Nehmen Sie sich Zeit, um sie in Ruhe zu lesen und geben sie mir dann Bescheid, ob Sie den Fall übernehme oder nicht."
Die Frau nickte.
„Das mache ich. Eine Frage hätte ich allerdings noch."
„Immer raus damit. Fragen sind wichtig."
„Wie sieht es mit dem Team aus?"
Harry überlegte kurz. Eigentlich waren die meisten Teams von Anfang an zusammengesetzt. Er als Chef hatte die Kontrolle darüber, wer mit wem arbeitete, aber in besonderen Fällen machte er Ausnahmen. Und das hier war ein besonderer Fall.
„Das würde ich Ihnen gerne überlassen. Suchen Sie sich drei fähige Auroren aus, die Sie begleiten und im Notfall übernehmen können. Es ist wichtig, dass die Auroren, die Sie wählen von den Fähigkeiten her, auf einem Level oder stärker als Sie sind, denn Sie sind, wie Sie selbst sagten noch nicht lange in diesem Beruf tätig. Wir wollen ja nicht, das etwas passiert, was wir später alle bereuen.", beschloss Harry.
Die Frau nickte und stand dann auf, die Akte fest an ihre Brust gepresst.
„Vielen Dank, dass Sie ein solches Vertrauen in mich setzten. Ich werde Sie nicht enttäuschen."
„Denken Sie daran, sich Zeit zu nehmen, um alles zu lesen, in Ordnung? Das ist wichtig."
Als Harry eine Bestätigung bekommen hatte, dass sie es wirklich machen würde, entließ er sie und wandte sich wieder Ron zu.
„Willst du mir helfen, noch weitere Fälle zu vergeben? Vielleicht ist ja was dabei, was dich interessiert.", bot er an.
„Ja, ich hab ja sonst nichts zu tun."; Ron erhob sich und setzte sich wieder zu Harry, der bereits dabei war, die Akten zu verteilen, an den großen Schreibtisch.

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt