Der Wecker klingelte früh im Granger-Weasley-Haushalt, und wie üblich war es Hermine, die als Erste wach wurde. In den frühen Morgenstunden herrschte eine ruhige Atmosphäre in ihrem kleinen Haus, während das Sonnenlicht sanft durch die Vorhänge des Schlafzimmers fiel. Neben ihr schnarchte Ron leise, während Rose und Hugo noch tief in ihren Betten schlummerten. Hermine streckte sich kurz und zog sich dann in die Küche zurück, um den Tag mit einer Tasse Tee zu beginnen.
Als leitende Beraterin in der Abteilung für Magische Geschöpfe im Zaubereiministerium arbeitete sie an einer Vielzahl von Projekten – doch keines lag ihr so sehr am Herzen wie die Rechte der Hauselfen.
In den Jahren seit ihrer Schulzeit in Hogwarts hatte sie unermüdlich dafür gekämpft, die Bedingungen für diese magischen Wesen zu verbessern. Und obwohl sie bereits einige Fortschritte erzielt hatte, wusste sie, dass noch ein langer Weg vor ihr lag.
Nach dem Frühstück bereitete sie schnell die Lunchpakete für Rose und Hugo vor. Ihre Tochter Rose, stets neugierig und genauso wissbegierig wie ihre Mutter, verließ nie das Haus ohne einen kurzen Blick in ein Buch. Heute lag "Magische Kreaturen für Fortgeschrittene" auf dem Küchentisch, ein Buch, das Hermine ihr kürzlich geschenkt hatte. Hugo hingegen, der in vielerlei Hinsicht ganz nach seinem Vater kam, war oft etwas verschlafen und eher an Quidditch als an magische Geschöpfe interessiert. Doch Hermine war sich sicher, dass auch er eines Tages ein Herz für die Belange der magischen Welt entwickeln würde.
Nachdem die Kinder zur Schule gegangen waren, machte Hermine sich auf den Weg ins Ministerium. Die Abteilung für Magische Geschöpfe befand sich im sechsten Stock des Ministeriums, und der Weg dorthin führte sie durch das geschäftige Foyer und zahlreiche lange Gänge. Überall waren Hexen und Zauberer in ihre Akten vertieft oder eilten von einem Büro ins nächste – es war ein unaufhörlicher Strom von Aktivität und Energie.
Hermine begann ihren Tag mit einem Meeting, in dem sie und ihr Team die nächste Anhörung zur Änderung der Hauselfen-Verordnung vorbereiteten. Ihre Kolleginnen und Kollegen hörten ihr aufmerksam zu, als sie über ihre Pläne sprach, die Freiheiten und Rechte von Hauselfen auszuweiten.
„Es ist wichtig, dass wir nicht nur über die Arbeitsbedingungen der Elfen sprechen", erklärte Hermine mit fester Stimme. „Wir müssen ihnen das Recht geben, für sich selbst zu sprechen, um ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken."
Einige ihrer Kollegen sahen skeptisch aus. „Hermine, die meisten Hauselfen wollen doch gar keine Freiheit", warf ein junger Zauberer namens William ein. „Sie sind an ihren Dienst gebunden und sind nur glücklich, wenn sie einem Zauberer oder einer Hexe dienen können."Hermine setzte ein strenges Gesicht auf. „Genau diese Denkweise möchte ich ändern. Wenn wir den Elfen nie die Möglichkeit geben, ihre Wünsche zu äußern, woher wissen wir dann, was sie wirklich wollen? Es gibt zu viele wie Dobby, die leiden, aber aus Angst oder aus Pflichtgefühl schweigen."
Nach dem Meeting setzte sie sich an ihren Schreibtisch und ging eine Reihe von Berichten durch. Der Tag verstrich, und die Aufgaben stapelten sich, doch Hermine ließ sich nicht entmutigen. Eine besonders dringliche Nachricht kam von einem ihrer Ansprechpartner in Hogsmeade, wo ein Hauself in einem Geschäft unrechtmäßig gezwungen wurde, zu arbeiten. Sofort plante sie einen Besuch vor Ort, um die Angelegenheit persönlich zu klären.
Bevor sie ging, machte Hermine einen kurzen Abstecher in die Abteilung für magische Rechtsangelegenheiten. Dort arbeitete sie mit einer Abteilung zusammen, die für Gesetzesänderungen zuständig war, und sie nutzte jede Gelegenheit, um auch ihre Anliegen in die Diskussionen einzubringen. Schließlich wollte sie erreichen, dass auch magische Wesen wie Hauselfen und Kobolde eine eigene Vertretung im Ministerium bekamen.
Als sie nach einem langen Tag nach Hause kam, begrüßten Rose und Hugo sie mit breiten Lächeln. Ron stand in der Küche und rührte in einem Topf mit Spaghetti. „Hey, wie war dein Tag", fragte er und strahlte sie an.
„Anstrengend", antwortete Hermine mit einem müden, aber zufriedenen Lächeln, „aber wir machen Fortschritte."
Beim Abendessen erzählte sie ihrer Familie von ihrem Tag, und besonders Rose hörte gespannt zu. „Mama, glaubst du, ich kann dir mal helfen, wenn ich älter bin? Ich will auch für die Rechte der Hauselfen kämpfen."
Hermine lächelte und legte eine Hand auf die Schulter ihrer Tochter. „Natürlich, Rose. Vielleicht wirst du sogar noch mehr erreichen als ich."
Nach dem Abendessen blieb Hermine noch eine Weile mit Ron in der Küche, während Rose und Hugo bereits ins Wohnzimmer gegangen waren, um sich mit ihren Büchern und Spielen zu beschäftigen. Sie lehnte sich an die Küchentheke und sah Ron an, während er die Teller in die Spüle räumte.
„Weißt du, Ron, manchmal frage ich mich, ob ich wirklich etwas bewege," sagte Hermine leise und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Es gibt Tage, an denen ich das Gefühl habe, nur gegen eine Wand zu reden. Als ob sich die Sichtweise auf Hauselfen niemals wirklich ändern wird."
Ron trocknete seine Hände ab und drehte sich zu ihr um, sein Blick war ernst und verständnisvoll. „Hermine, du machst einen Unterschied, glaub mir. Du hast schon so viel bewegt, mehr als jeder andere, den ich kenne. Denk mal an Dobby. Ohne dich hätte er nie die Freiheit erlebt, die er sich so sehr gewünscht hat."
„Ja," seufzte Hermine, „aber das war nur ein einzelner Elf. Es gibt noch so viele, die in schlimmen Bedingungen leben, die unterdrückt werden und nicht die Freiheit haben, selbst zu entscheiden."
Ron kam näher und nahm ihre Hände in seine. „Hermine, ich weiß, dass du dich manchmal allein fühlst in diesem Kampf. Aber du hast mich – und viele andere, die an dich glauben. Deine Arbeit inspiriert Menschen, das kannst du mir glauben. Vielleicht sehen nicht alle sofort, wie wichtig das ist, was du tust, aber du pflanzt den Samen des Wandels."
Hermine lächelte ihn an, dankbar für seine Unterstützung. „Manchmal brauche ich diesen Zuspruch von dir, weißt du? Es hilft mir, weiterzumachen."
Ron zog sie in eine Umarmung. „Immer, Hermine. Das weißt du doch. Wenn du jemanden brauchst, der dich daran erinnert, wie beeindruckend und wichtig deine Arbeit ist, bin ich hier."
Sie schlossen sich in die Arme, und Hermine fühlte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen. Dann machte sich ein schalkhaftes Grinsen auf Rons Gesicht breit. „Und weißt du was, wenn du irgendwann mal einen besonders sturen Kollegen hast – dann schick George einfach eine Eule. Er könnte ja mal beim Ministerium vorbeischauen und ein bisschen für Unruhe sorgen."
Hermine lachte leise und gab ihm einen leichten Stoß in die Seite. „Danke, Ron. Genau das habe ich gebraucht."
Dann setzten sie sich gemeinsam auf das Sofa im Wohnzimmer, und während die Kinder spielten, sprachen sie noch eine Weile über ihre Träume und Hoffnungen für die Zukunft – über eine magische Welt, in der alle, auch die Hauselfen, die Chance auf ein besseres Leben hätten.
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In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)
FanficDer Krieg gegen Voldemort ist vorbei und Harry und seine Freunde versuchen wieder in ihren normalen Alltag zu kommen. Erlebt die Zeit zwischen dem Krieg und Albus' Einschulung in Hogwarts.