Musst ich mich mehrere Stunden in das Thema des Kapitels reinlesen?
Jup.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel, welches aus dem Wunsch von hinny_lover entstanden ist.
Harry seufzte, als er seine Frau betrachtete. Ginny war nun schon das dritte Mal diese Nacht aufgewacht. Wie die letzten Male auch schon, zitterte sie am ganzen Körper. ,,Gin.", Harry zog seine Frau fest an sich. Schon seit Wochen benahm Ginny sich anders als sonst. Sie war angespannt, konnte nicht richtig schlafen und bekam immer wieder Schweißausbrüche, die Harry sich nicht erklären konnte. Außerdem wirkte Ginny unglaublich traurig, sobald sie in der Nähe ihres Babys war. ,,Was ist nur los mit dir?", Harry strich seiner Frau sanft über die roten Haare, als diese sich an ihn drückte und versuchte, das Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Ginny wusste genau, was los war, sie war bei ihrer Ärztin gewesen, sobald die ersten Symptome aufgetreten war. Und bis jetzt hatte sie noch niemanden aus ihrer Familie davon erzählt. ,,Es it nichts. Ich hatte nur einen Alptraum.", Ginny versuchte zu lächeln und sich wieder hinzulegen, doch Harry hielt sie weiterhin fest. ,,Lüg mich nicht an Gin. Du bekommst diese Alpträume komischerweise immer dann, wenn Al anfängt zu weinen. Ich kenne dich wirklich schon sehr lange, ich weiß, wann etwas nicht in Ordnung ist mit dir.", seufzte Harry. Das diese Attacken seiner Frau etwas mit ihrem neusten Familienmitglied zu tun hatten, war Harry erst vor ein paar Tagen aufgefallen. Seit dem versuchte er, seine Frau so gut wie möglich zu entlasten und ihr Albus abzunehmen. Er hatte keine Ahnung, was diese Attacken auslösen konnte, denn bei James hatte sie diese nicht gehabt. ,,Ich kann es dir nicht sagen Harry.", flüsterte Ginny. ,,Aber wieso nicht? Ich bin dein Ehemann.", wollte er sanft wissen. ,,Genau deswegen. Du würdest mich für eine furchtbare Person halten, wenn ich es dir sagen würde. Bitte glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich das allein hinbekommen muss.", bat Ginny. Ihr Körper war nun völlig kraftlos gegen den ihres Mannes gelehnt. ,,Ich glaube dir zwar, aber ich weiß, dass du es nicht alleine hinbekommst. Das geht nun schon seit Wochen so und so wie es aussieht, bekommst du es nicht allein hin.", Harrys Stimme war weiterhin ruhig, auch wenn er innerlich brodelte und seine Frau am liebsten angeschrien hätte. Da er aber wusste, dass das die Situation nicht besser machen würde, versuchte er Ruhe zu bewahren. In diese Moment brach Ginny völlig zusammen. Sie begann erneut zu zittern, Tränen liefen ihr über die Wangen und sie schrei gedämpft in die Brust ihres Mannes. Harry sagte erst einmal nichts. Er war froh, dass Ginny es raus lies, was auch immer es war. Nach einiger Zeit flüsterte er: ,,Wenn du bereit bist, rede mit mir."
,,Ich ... ich habe keine Ahnung wie ich es dir sagen soll."
,,Was hast du? Sag mir einfach, was du hast."
,,Ein Geburtstraume. Ich war beim Arzt."
,,Ein Geburtstrauma?", Harry sah seine Frau etwas fassungslos an. Er hatte davon zwar schon einmal gehört, wusste aber nicht wirklich, was es damit auf sich hatte. ,,Du hast keine Ahnung, was das ist oder?", Ginny musste ganz leise lachen. ,,Nein, tut mir Leid. Es hört sich aber nach nichts gutem an.", gab er zu. ,,Dann versuche ich es dir zu erklären. Bei einem Geburtstrauma, passiert während der Geburt, wenn zum Beispiel zu viel Hektik entsteht oder irgendetwas mit dem Baby oder der Mutter ist. Und wenn etwas mit dem Baby ist, wird die Mutter oft vernachlässigt und dann treten bestimmte Symptome auf. Wie diese Zitterattacken und die Tatsache, dass ich Albus gegenüber nicht ein bisschen Liebe empfinde. Ich weiß, dass sich das schrecklich anhört, aber ...", Ginny konnte den Satz nicht beenden, musste es aber auch nicht, da Harry eins und eins zusammenzählte. ,,Immer wenn du ihn siehst oder berührst musst die wieder daran denken und so verbindest du schlechte Erinnerungen mit ihm, nicht wahr?", der Schwarzhaarige hatte begonnen, seine Frau sanft im Arm zu wiegen. Ginny nickte. ,,Du hältst mich nicht für schrecklich?", fragte die Hexe schließlich. ,,Nein. Ich kann dich irgendwie verstehen. Also ich meine, ich kann nicht genau nachempfinden, wie es dir währenddessen ging, aber ich kann es mir vorstellen. Wie viel Angst du gehabt haben musst."
,,Es geht nicht nur um die Angst Harry.", Ginny schniefte und wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab, ,,Es geht viel mehr um die Schmerzen. Diese höllischen Schmerzen, so schlimm, wie ich sie noch nie hatte. Dieses Gefühl, zerrissen zu werden und nichts dagegen tun zu können. Und wenn niemand merkt, dass du diese Schmerzen hast. Das war der Horror."
Harry spürte, wie Ginny erzitterte, als sie ihm dies mitteilte. ,,Gin, es tut mir so Leid. Ich hätte es merken müssen.", Harry zog seine Frau noch näher an sich, doch diese schüttelte sachte den Kopf. ,,Nein, hättest du nicht. Wie gesagt, niemand hat es mitbekommen, weil ich nichts gesagt habe, weil ich nichts sagen konnte. Und Albus ... er erinnert mich jedes Mal an diesen schrecklichen Moment."
,,Das bekommen wir schon irgendwie wieder hin. Ich werde dir dabei irgendwie helfen.", versprach Harry seiner Frau. ,,Ich habe mir bereits Hilfe geholt. Bei einer Spezialisten für das Thema. Ich will nicht, dass ich Albus gegenüber so fühle. Wenn du willst, kannst du nächstes Mal mitkommen.", stammelte Ginny etwas verlegen. ,,Das mache ich gerne. Also nur, wenn du das willst.", fügte Harry schnell hinzu. ,,Ist schon gut. Ich habe nichts dagegen. Und ich bin echt froh, dass ich da endlich mit dir drüber gesprochen habe. Das hat mir ne riesen Last abgenommen.", Ginny gähnte leise und rutschte im Bett wieder etwas nach unten. ,,Dann lass und weiterschlafen in Ordnung?", Harry rutsche ebenfalls nach unten, er merkte, wie Ginnys Atmung sich beruhigte und sie langsam wieder einschlief. ,,Ja. Lass uns schlafen.", murmelte die rothaarige Hexe noch, dann schlossen sich ihre Augen.
Harry wurde am nächsten Morgen als Erster wach. Ginny ließ er schlafen, er fand, dass sie sich noch etwas Schlaf verdient hatte. Leise öffnete er nun die Tür zu Teddys Zimmer und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Leise verließ er den Raum wieder, um eine Kamera zu holen, mit der er dann ein Foto der Szene machte. Teddy hatte anscheinend in der Nacht sowohl James als auch Albus zu sich geholt. ,,Ich habe Ginny weinen gehört und habe die beiden deswegen zu mir geholt, als sie geweint haben.", Harry zuckte zusammen, als Teddy plötzlich neben ihm stand. ,,Das hast du gut gemacht Großer.", lobte Harry ihn leise und betrachtete wieder seine schlafenden Söhne.
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In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)
FanfictionDer Krieg gegen Voldemort ist vorbei und Harry und seine Freunde versuchen wieder in ihren normalen Alltag zu kommen. Erlebt die Zeit zwischen dem Krieg und Albus' Einschulung in Hogwarts.