Harry und Ginny wurden mitten in der Nacht von unglaublich lauten Schreien geweckt. Sie beide erschreckten sich etwas, als sie diese Schreie hörte, denn eigentlich brüllte Teddy nie so laut, meistens wimmerte er nur vor sich hin, bis er wieder von allein einschlief oder Harry oder Ginny ihn bemerkten. ,,Was zum? Teddy!", Harry war innerhalb von ein paar Sekunden aus dem Bett gesprungen und in den Flur geeilt. Ginny war ebenso schnell auf den Beinen und folgte ihrem Ehemann in das Zimmer des Jungen. Teddy lag schreiend in seinem Bett, sein ganzes Gesicht war rot und sein Schlafanzug war so nass, dass man dachte, er sei damit in die Badewanne gegangen. ,,Hey Schatz, was ist los?", Harry setzte sich auf den Boden und strich Teddy die Tränen weg, die seine Wangen hinunterliefen. ,,Aua!", weinte Teddy und drehte sich auf die Seite, sodass er Harry aus roten, verweiten Augen ansehen konnte. Auch Ginny setzte sich auf den Boden neben Teddys Bett. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf die Stirn des Jungen. ,,Harry er glüht.", flüsterte sie leise. Harry legte ebenfalls seine Hand auf Teddys Stirn und nickte dann. ,,Gehst du die Medizin holen? Wir müssen versuchen, es wenigstens bis morgen unter Kontrolle zu halten. Wenn es dann nicht besser ist, müssen wir zum Arzt und bring das Fieberthermometer mit.", bat Harry. Ginny nickte und stand auf, um die nötigen Dinge zu holen. Harry hingegen hob Teddy auf seinen Arm. ,,Dir geht es bald wieder besser Teddy.", Harry küsste seinen Patensohn sanft auf den Kopf und brachte ihn mitsamt seinem Lieblingskuscheltier und seiner Decke ins Elternschlafzimmer. Dort legte er sich mit Teddy ins Bett und hielt den Kleinen vorsichtig im Arm, während Teddy immer wieder ein paar gequälte Laute von sich gab. Ein paar Minuten später kam Ginny wieder ins Zimmer. Sie setzte sich im Schneidersitz neben Harry aufs Bett und fühlte erneut Teddys Stirn, während sie Fieber maß. ,,Und?", wollte Harry wissen, ,,Wie schlimm ist es?"
,,39, 1 Grad.", murmelte Ginny leise. ,,Also noch kein hohes Fieber, das ist doch gut.", meinte Harry. ,,Ich gebe ihm jetzt erst mal ein bisschen was von der Medizin,damit er ruhig schlafen kann. Und dann gucken wir morgen weiter. Wenn die Temperatur so bleibt, dann muss er nur im Bett bleiben, wenn sie aber höher wird, müssen wir wirklich zum Arzt.", meinte Ginny, während sie die Medizin aufdrehte und sie dosierte. Dann hielt sie Teddy die Flüssigkeit hin, die er ohne Wiederworte zu sich nahm. ,,Das schmeckt nicht.", meinte Teddy leise. ,,Alles was nicht schmeckt hilft.", lachte Harry leise und platzierte seinen Patensohn auf seine Brust, während er den anderen Arm für Ginny ausstreckte. ,,Wir sollten noch etwas schlafen.", Harry zog die Decke wieder über sich und gähnte. Durch die Medizin war Teddy schon wieder eingeschlafen, sein kleiner Körper war völlig entspannt. Ginny schmiegte sich an die Seite ihres Ehemannes und schloss die Augen. ,,Wir sehen uns morgen.", flüsterte sie leise.
Ginny wurde wach, als das Sonnenlicht auf ihr Gesicht fiel. ,,Harry, bist du schon wach?", fragte Ginny gähnend und drehte sich auf die Seite um nach ihrem Mann zu sehen. Harry rieb sich die Hand durchs Gesicht und dann durch seine Haare. Dann tastete er nach seiner Brille auf dem Nachtschrank und schob sich das Gestell auf die Nase. ,,Ja, so halb.", brummte er und blickte dann zu Teddy. Seine Hand wanderte auf die Stirn des kleinen Jungen. ,,Er fühlt sich nicht mehr so warm an wie gestern. Wir sollten gleich noch einmal Fieber messen.", Harry stand auf, Teddy auf dem Arm. ,,Erst mal sollten wir frühstücken. Teddy soll so lange schlafen, wie er kann.", Ginny schwang die Beine aus dem Bett, ging an Harry vorbei in den Flur und sah von dort ins Wohnzimmer herunter. Harry trat hinter sie und legte seinen freien Arm um sie, während er mit dem anderen Teddy hielt. ,,Na komm, lass uns was essen. Ich bin am Verhungern.", Harry küsste sein Frau auf die Wange und ging die Treppe ins Wohnzimmer hinunter. Ginny beobachtete ihn noch kurz, dann folgte sie ihm nach unten und dann in die Küche. Während sie das Frühstück machte, hatte Harry dafür gesorgt, dass Teddy aufs Sofa kam und dort in eine Decke eingepackt wurde. ,,Entweder ist das Sofa viel zu groß oder Teddy ist einfach noch so klein.", murmelte Harry, während er seinen Patensohn auf dem Sofa beobachtete. ,,Harry kommst du, das Essen ist fertig!", rief Ginny aus der Küche. ,,Bin gleich da.", damit wandte Harry den Blick von dem schlafenden Jungen ab und ging zu seiner Frau in die Küche, wo sie zusammen frühstückten. Teddy schlief die ganze Zeit friedlich auf dem Sofa, was beide für gut empfanden, denn so schlief Teddy seine Krankheit aus. Nach dem Essen räumte sie den Tisch ab und setzten sich auf das andere Sofa im Wohnzimmer. Ginny hatte sich an ihren Ehemann geschmiegt und Harry hielt sie einfach nur bei sich. ,,Wir sind jetzt schon fast ein Jahr verheiratet Gin.", flüsterte er glücklich. ,,Stimmt. Und bereust du es?", fragte sie, auch wenn sie die Antwort bereits kannte. ,,Nein, nicht im Geringsten. Du?"
,,Auch nicht. Ich finde alles so perfekt wie es ist. Noch perfekter wäre es, wenn Teddy wieder gesund wäre. Ich mache mir immer so große Sorgen um ihn, wenn er krank ist. Dann ist er noch hilfloser als sonst.", Ginnys Blick hing auf dem kleinen Jungen, der sich mit einem lauten Schnaufen auf die Seite drehte. ,,Ich weiß, mir geht es doch genauso. Ich habe geschworen, dass ich immer auf Teddy aufpassen werde und das werde ich auch immer tun und immer wenn er krank ist, dann fühle ich mich irgendwie hilflos. Ich habe dann das Gefühl, dass ich ihn nicht mehr beschützen kann", gab Harry zu. Nur mit Ginny konnte er so reden, nur ihr konnte er all seine Ängste anvertrauen und nur ihr konnte er all seine Gefühle offenbaren. Und das war es, was er so unglaublich an ihr liebte und so unglaublich respektierte. Er liebte seine Frau von ganzem Herzen und würde es immer tun, ein Leben lang und auch danach noch.
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In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)
FanfictionDer Krieg gegen Voldemort ist vorbei und Harry und seine Freunde versuchen wieder in ihren normalen Alltag zu kommen. Erlebt die Zeit zwischen dem Krieg und Albus' Einschulung in Hogwarts.