August 2005 (Lesenacht Teil 5)

1.3K 82 31
                                    

Mitten in der Nacht wachte Hermine durch einen Schmerz in ihrem Unterleib auf. ,,Kannst du mich nicht einmal schlafen lassen?", murmelte sie. Im nächsten Moment wiederholte sich der Schmerz. Er war stark, Hermine vermutete, dass sie diese Schmerzen schon etwas länger hatte. Und mit einem Mal spürte sie, wie unter ihr alles nass wurde. ,,Ron!", schrie sie erschrocken. Der Rothaarige öffnete mit einem Schlag die Augen. ,,Was? Ich bin wach! Was ist los?", wollte er wissen. ,,Krankenhaus. Meine Fruchtblase ist geplatzt. Das Baby kommt.", Hermine war komplett panisch. Sie konnte sich zwar daran erinnern, dass Ginny ihr erzählt hatte, dass sie ruhig bleiben würde, aber von dieser Ruhe spürte sie nichts. ,,Ohhh... ich ... was soll ich jetzt tun?", fragte Ron aufgebracht. ,,Ich weiß es doch auch nicht! Ruf irgendwen an oder so! Ron mach irgendwas!", Hermine begann zu weinen. Sie hatte Angst. ,,Ginny, wir brachen Ginny.", murmelte Ron und verschwand aus dem Zimmer. ,,Komm wieder her!", schrie Hermine nach ihrem Mann. Doch dieser hörte nicht auf sie, kam aber Minuten später mit Ginny wieder, die komplett verschlafen wirkte. ,,Was ist denn? Wieso schleppst du mich mitten in der Nacht aus dem Bett.", murrte sie. Dann  sah sie allerdings ihre beste Freundin und wusste sofort, was Sache war. ,,Oh nein. Du hast Panik.", Ginny zog sich einen Stuhl ans Bett und nahm Hermines Hand. ,,Ron, steh da nicht rum wie ein Blödmann. Ruf im Krankenhaus an, in welchem auch immer Mine beschlossen hat, ihr Kind zu bekommen und sagst ihnen wer du bist und warum du anrufst und dann kommst du wieder.", befahl Ginny. Ron nickte und marschierte wie eine Maschine aus dem Raum. ,,Danke dass du da bist.", Hermine sog zitterig die Luft ein. ,,Natürlich. Du brauchst mich hier. Ohne mich flippst du total aus.", meinte Ginny sanft. ,,Was ist mit euren Kindern?", fragte Hermine. ,,Harry ist da und außerdem schlafen sie. Mach dir keine Sorgen.", beruhigte Ginny sie. Im nächsten Moment schrie Hermine leise auf und drückte Ginnys Hand. ,,Hey, du musst atmen Mine. Das sind nur Wehen Süße. Mach mir nach.", bat Ginny und begann zu atmen, langsam und regelmäßig und Hermine machte es ihr nach. ,,So wird das aber nicht erträglicher.", hechelte die Braunhaarige. ,,Nein, das wird gar nicht erträglicher. Aber es hilft dir, wenigstens etwas mit den Schmerzen klarzukommen.", meinte Ginny sanft. Die beiden wiederholten die Atemübungen noch etwas, dann kam Ron wieder in den Raum. ,,Okay, wir sind angemeldet. Sie haben gesagt wir sollen vorbeikommen und so.", gab Ron gehetzt von sich. ,,Habt ihr eine Krankenhaustasche?", fragte Ginny. Hermine nickte. ,,Ja, im Schrank."

,,Ron Tasche. Ich bringe Hermine nach unten und dann will ich euch erst mit Rose wiedersehen.", befahl Ginny und half ihrer besten Freundin auf. Langsam gingen sie nach unten. Ron kam schnell mit der Tasche hinterher, dann apparierte er mit seiner Frau zum Krankenhaus. Damit nach der Geburt auch Hermines Eltern das Baby sehen konnten, hatte sie sich entschieden ihre Tochter in einem Muggelkrankenhaus zu bekommen. ,,Hallo, ich hatte angerufen.", meinte Ron, als sie zur Rezeption kamen. ,,Mr Weasley, richtig?", wollte die Frau dort wissen. ,,Ja.", bestätigte Ron. ,,Es ist alles vorbereitet.", die Frau stand auf, setzte Hermine, die versuchte die Atemtechnik von Ginny nachzuahmen, in einen Rollstuhl und führte das Ehepaar in einen Kreißsaal, in dem bereits eine Ärztin und eine Schwester stand. ,,Hermine.", die Ärztin lächelte und half Hermine auf. ,,Bin ich froh, dass Sie schon da sind.", Hermine ließ zu, dass ihre Ärztin ihr aufhalf. Sie wurde schnell umgezogen und dann hingelegt, damit sie untersucht werden konnte. ,,Es sieht alles gut aus. Einer natürlichen Geburt steht absolut nichts im Weg, es sei denn, du willst doch einen Kaiserschnitt.", beruhigte die Ärztin. ,,Ist es dafür nicht sowieso schon zu spät? Ich meine ihre Fruchtblase ist bereits geplatzt und die Wehen scheinen schon ziemlich stark zu sein.", Ron fuhr sich mit der einen Hand durch die Haare, während er mit der anderen Hermines hielt. ,,Da hast du auch wieder recht. Den Kaiserschnitt machen wir nur, wenn es zu Komplikationen kommt.", die Ärztin lächelte. ,,Ron!", Hermine schrie auf und bäumte sich auf und zerdrückte die Hand ihres Mannes. ,,Shhh. Schon gut Mine. Schon gut. Das wird schon.", Ron zog sich einen Stuhl heran und küsste ihre Stirn. ,,Das wäre toll. Oh Gott, ich halte das nicht aus!", schrie sie. ,,Jetzt schon? Du kannst it dem Pressen aber noch nicht anfangen.", die Ärztin streichelte Hermines Knie, dann legte sie die Beine der Frau auf eine dafür vorgesehene Stütze. ,,Oh Scheiße! Wie lange soll dass denn bitte gehen?", Hermine keuchte auf. ,,Es wird noch ein bisschen dauern. Es ist dein erstes Kind, das dauert immer lange. Aber du musst dir keine Sorgen machen, das Team hier ist super und du hast deinen Mann an deiner Seite.", die Ärztin lächelte. Es dauerte in Hermines Augen eine Ewigkeit, bis sie endlich dem Drang zu pressen nachgeben durfte. In dieser Zeit hatte Hermine einige Zaubertrankrezepte diktiert um sich abzulenken, sie hatte sich mit Ron unterhalten und er hatte ihr gut zugeredet, ihre Haare zusammengebunden und ihr immer wieder mit einem nassen Lappen den Schweiß von der Stirn getupft. Sie beide waren unendlich aufgeregt und dennoch hatten sie Angst. Aber es war vermutlich normal Angst zu haben, wenn man sein erstes Kind bekam. ,,Bist du bereit Hermine?", die Ärztin positionierte auf ihrem Stuhl und sah Hermine an. ,,Nein! Ich habe die schlimmsten Schmerzen meines Lebens und will das endlich hinter mich bringen verdammte Scheiße!", brüllte die Hexe. Ron strich ihr über die Haare und wischte ihr wieder den Schweiß ab. ,,Na komm Mine. Los geht's. Bring unsere Prinzessin zur Welt.", Ron schlüpfte hinter seine Frau ins Bett, stützte sie so und umklammerte ihre Hände. Hermine nickte und umschlang die Hände ihres Mannes genauso fest, wie er ihre hielt. ,,Ich bin bereit.", flüsterte sie dann. ,,Okay. Ich will, dass du bei der nächsten Wehe presst. Ich zähle bis zehn und dann kannst du aufhören und so arbeiten wir uns dann Stück für Stück nach vorn."

,,UÄHHHHHHHH!", ein lautes Geschrei erfüllte den Raum. ,,Da bist du ja endlich Kleine.", die Ärztin lächelte, stand auf und legte das Baby auf Hermines Brust. Die kleine Rose hatte helle Haut, jetzt schon unzählige Sommersprossen im Gesicht und einen leichten roten Haarschopf. ,,Sie hat deine Haare.", lachte Hermine. ,,War das nicht irgendwie klar?", fragte Ron mit einem Lachen. Ihm rannen die Tränen die Wangen herunter, al er seine Tochter ansah. ,,Doch.", auch Hermine weinte bitterlich, sodass ihr Körper etwas bebte. ,,Sie ist perfekt und so wunderschön.", flüsterte Ron. ,,Ja. Was hättest du anderes erwartet.", in diesem Moment hörte Rose auf zu weinen. Sie sah ihre Eltern kurz aus ihren braunen Augen an, dann kniff sie ihre Äuglein zusammen und gähnte herzhaft. ,,Es sieht so aus, als wäre die Kleine genauso müde wir ihre Mommy.", flüsterte die Ärztin leise. ,,Ja, das ist sie.", Hermine lächelte, sie betrachtete noch einmal ihre Tochter, bevor Ron das Mädchen an sich nahm und Hermine nur noch vage mitbekam, wie sie gewaschen, umgezogen und in ein sauberes Bett gelegt wurde. Dann verschwand sie im Land der Träume. 

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt