September 2010

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Dieses Kapitel ist für 13storys . Ich hoffe es gefällt dir und ich konnte deine Idee halbwegs gut umsetzten.


Als Molly die Augen öffnete stand die Sonne bereits hoch über dem Fuchsbau. Sie drehte sich langsam im Bett um, streckte sich ausgiebig und rieb sich die Augen. Arthur lag nicht mehr neben ihr, sein Schlafanzug lag ordentlich gefaltet auf einen Stuhl am Fenster. So war es jeden Morgen. Es dauerte eine Weile, bis die rothaarige Frau sich endlich wach genug fühlte, um das Bett zu verlassen. Seit all ihre Kinder das Haus verlassen hatten, waren die Morgen angenehm ruhig, niemand rannte durchs Haus, niemand schrie herum, niemand zankte sich. Auf der anderen Seite musste sie allerdings auch zugeben, dass sie diesen Tumult vermisste. Das Haus war jahrelang voll und laut gewesen, doch vor etwas mehr als zehn Jahren hatte auch Ginny das Haus verlassen und seitdem war es oft gespenstisch ruhig. Deswegen liebte Molly die vielen Familienfeiern, die die ganze Familie dazu veranlasste, sich zu treffen. So behielt sie alle ihre Liebsten nahe bei sich und außerdem passte sie regelmäßig auf ihre Enkel auf. 

Immer noch etwas müde ging Molly ins Badezimmer und ließ sich erst einmal ein Bad ein, welches sie anschließend in vollen Zügen genoss.
Als sie aus der Wanne stieg, schlüpfte sie in ihre Unterwäsche und legte sich dann den Bademantel an, ehe sie hinunter in die Küche ging. Dort saß Arthur am Tisch, eine Tasse Kaffee in der Hand. Ihm gegenüber war der Tisch noch gedeckt und auf dem Herd wurde ein leckeres Frühstück zubereitet. Sie beide arbeiteten nicht mehr, sondern genossen ihr Leben als Großeltern und Rentner.
„Guten Morgen, meine Schöne.", mit einem Lächeln legte Arthur die Zeitung auf den Tisch und schob den Stuhl für seine Frau mit einem Wink seines Zauberstabes zurück.
„Guten Morgen. Ich sehe, du warst schon fleißig.", ebenfalls lächelnd setzte sich Molly an den Tisch, gleich darauf wurde ihr wie durch Zauberhand das Früsück serviert.
„Ich habe bereits einen kleinen Spaziergang gemacht und frische Eier besorgt, so wie du es wolltest. Und ich habe noch ein bisschen an meinen Sachen herumgebastelt.", erklärte der Mann.
Seine Frau nickte.
„Soso, du hast an denen Sachen herumgebastelt."
Ein Schmunzeln husche über Mollys Lippen. Auch nachdem er durch Harry und Hermine und teils auch durch Audrey so viel über das Leben der Muggel gelernt hatte und sie sich sicher war, dass er ohne Probleme in dieser Welt zurechtkommen würde, so hatte Arthur seine Liebe für die Gegenstände der Muggel doch beibehalten. Mittlerweile hatte er eine kleine Scheune hinter dem Haus, in der er die meisten Sachen wie Trophäen aufbewahrte und regelmäßig pflegte. Zur Zeit bastelte er auch wieder an etwas herum, allerdings wollte er Molly noch nicht erzählen, worum es sich dabei handelte.
„Und wann wirst du mir sagen, was du da bastelst?", wollte sie wissen.
„Da musst du dich leider noch etwas gedulden. Ich will, dass du es erst dann siehst, wenn ich fertig und zufrieden damit bin.", erklärte Arthur ihr sachlich. Dabei hielt er einen Zeigefinger in die Luft, knapp unter sein Kinn.
Ein leises Seufzen entwischte Mollys Kehle.
„Na gut, dann warte ich eben noch etwas.", etwas frustriert bließ sie die Wangen auf und stieß die Luft dann wieder raus.
Arthur konnte nur leise lachend den Kopf schütteln. Er liebte seine Frau einfach über alles und seit die beiden endlich mehr Zeit für sich hatten, versuchte er ihr so gut es ging das Leben zu versüßen. Er wusste, dass Molly schwer damit zu kämpfen hatte, dass alle aus dem Haus waren, denn sie war schon immer ein Familienmensch gewesen. Die Familie bedeutete ihr alles und am liebsten hätte sie auch jetzt das ganze Haus voller Kinder. Seine Frau war eine Vollblutmutter und als solche musste er sie bei Laune halten, denn sonst würde sie den ganzen Tag unaufhörlich im Haus umherwuseln. Manchmal suchte sie sich auch eines ihrer Kinder aus, das sie spontan besuchen ging, einfach damit sie etwas zu tun hatte.
Arthur hingegen genoss es vollkommen, dass das Haus neulich so still war. Er liebte alle seine Kinder unendlich, aber es war auch schwer gewesen, sieben Kinder großzuziehen. Es hatte ihn viele Energien gekostet und es war kräftezehrend gewesen, aber es hatte sich gelohnt. Jedes seiner Kinder war erfolgreich in dem, was sie machten und alle seine Kinder waren glücklich mit dem leben, das sie führten. Mehr hatte er als Vater nie erreichen wollen und er war der Meinung, dass sein Job an dieser Stelle zum größten Teil erfüllt war. Er hatte hervorragende Menschen herangezogen.
„Hast du Lust, mit mir auch noch einen Spaziergang zu machen?", fragte Molly nun, als sie mit dem Essen fertig war.
„Gern, Bewegung schadet nie. Wir können ja mal einen neue Strecke ausprobieren und vielleicht etwas zu essen mitnehmen.", schlug Artur vor.
Vor kurzem hatte er sich mit Percy getroffen, der ihm eine wunderschöne Strecke an einem See gezeigt hatte. Und diese wollte er nun seiner Frau zeigen.
„Die Idee finde ich wirklich gut. Hast du denn eine Strecke, die wir noch nicht kennen?"
„Percy hat mir eine gezeigt. Und da das Wetter heute wirklich gut ist, dachte ich, ich kann sie dir zeigen. Ich wollte dich eigentlich auch fragen, ob wir noch einen Spaziergang machen, aber da bist du mir zuvorgekommen.", über den Tisch hinweg griff Arthur nach der Hand seiner Frau.
Die beiden lächelten sich für einen Moment einfach nur liebevoll an, ehe Molly aufstand um sich fertig zu machen. Arthur räumte derweil die Küche auf. Naja, er räumte sie soweit auf, wie die Küche der Familie Weasley eben aufgeräumt war. Das leichte Chaos, das im ganzen Haus herrschte, hatte auch irgendwie eine gewisse Ordnung. Es war schon seit vielen Jahren so und würde sich vermutlich auch nie ändern.
„Können wir?", Arthur, der bis jetzt eine leise Melodie gepfiffen hatte, drehte sich zu seiner Frau um und streckte ihr die Hand hin. Das Picknick hatte er bereits zusammengepackt und mit einem Verkleinerungszauber in eine von Mollys selbstgemachten Taschen gesteckt.
„Natürlich können wir. Wir haben doch alle zeit der Welt.", er lächelte noch einmal, dann apparierten sie zu dem See, der von einem Weg umrundet wurde, der wiederum von zu dieser Jahreszeit auf wundersame Weise immer noch grünen Rasen- und Waldflächen gesäumt wurde. es war der perfekte Ort, um einen schönen morgendlichen Spaziergang zu unternehmen.

In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt