In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)

Juni 2006

Dieses Kapitel ist für Gryffinpuff14, ich hoffe ich konnte deinen Wunsch gut umsetzten. Ich persönlich mag das Kapitel sehr gerne, ich hoffe es gefällt euch allen genauso wie mir. Viel Spaß beim Lesen und schönen Abend noch.
Eure Jellybeenqueen 💖💖💖

Harry lächelte, als er durch die Gänge von Hogwarts schlenderte. Als Auror hielt er hier des Öfteren Vorträge im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste und half den Schülern beim Trainieren. Heute war wieder einer dieser Tage. Harry allerdings war so in Gedanken vertieft, dass er nicht wirklich darauf achtete, wohin er lief. Schlussendlich stand er vor einer großen Tür, die ihm nur allzu bekannt vorkam. ,,Der Raum der Wünsche.", murmelte er. Mit einem Lächeln auf den Lippen streiften seine Finger über das Holz der Tür, bevor er die Klinke herunterdrückte und er den Raum betrat. Als er sich umdrehte, verschwand die Tür schon wieder. Harry wandte seinen Blick wieder dem Raum zu und stieß ein glückliches Lachen aus. Hier standen so viele Sachen, die ihn an viele Momente erinnerten. Darunter waren zum Beispiel die Metallfiguren, mit denen sie damals Verteidigung gegen die dunkeln Künste trainiert hatten. Als Harry sich weiter umsah, entdeckte er den Spiegel, der damals im Trainingsraum gestanden hatte, an dem immer noch die Fotos hingen, die sie damals dort platziert hatten. Und da war der Schrank, in dem er und Ginny damals das Buch des Halbblutprinzen versteckt hatten. Im Raum der Wünsche, dort wo es niemals jemand finden würde. Damals hatte Ginny ihn zum ersten Mal geküsst. Harry hob die Hand an die Lippen und küsste seinen Ehering, während er auf den besagten Schrank zuging. ,,Ich liebe dich Gin.", hauchte er gegen den Ring. Das kalte Metall drückte sich sanft an seine Lippen. Mit zitternden Händen öffnete Harry nun den Schrank und blickte hinein. Da lag es, das Buch. Schwarz und alt. Harry bückte sich und hob es aus dem Schrank. In dem Moment kam es ihm vor, als würde ihn ein Energiestoß durchzucken. Doch in Wirklichkeit war es bloß eine Erinnerung. Eine wunderschöne Erinnerung. 

,,Gin?", Harry treckte sein Gesicht gen Himmel. ,,Ja?", Ginny, die mit dem Kopf auf  Harrys Schoß lag, sah zu ihrem Freund auf. Sie war glücklich, endlich Zeit mit ihm allein zu haben. Seit ihrem Kuss waren bereits ein paar Wochen vergangen und sie waren nun ein Paar. Das hatte jedoch den bitteren Beigeschmack, dass Ron sie ständig zu beobachten schien. Nun hatten sie es endlich einmal geschafft, allein zu sein. Und da es nur noch ein paar Tage waren, bis sie wieder nach Hause fahren würden, wollten sie diese Zeit zusammen verbringen. ,,Ich bin froh, dass du hier bist.", Harry hob die Hand und strich Ginny sanft über den Kopf. Das rothaarige Mädchen lächelte und starrte weiter in die Wolken. ,,Ich auch. Und vor allem bin ich froh, dass mein Bruder mal nicht wie ein Schatten an uns klebt."

,,Oh ja, das  ist wirklich sehr angenehm.", Harry sah zu Ginny hinunter. Langsam zog er das Mädchen zu sich hoch, solange bis Ginny auf seinem Schoß saß, die Beine um seine Hüfte geschlungen. ,,Ich liebe dich.", der Schwarzhaarige schloss die Augen  und beugte sich etwas vor. Er spürte dass Ginny ihm entgegenkam und im nächsten  Moment berührten sich ihre Lippen. Seit dem Mal im Raum der Wünsche hatten sie sich nicht mehr geküsst. In Harrys Innerem begann es angenehm warm zu kribbeln. Alles in ihm verlangte mehr, deswegen zog er Ginny noch näher an sich. Ihre Lippen waren weich und schmeckten nach der Schokolade, die sie vor wenigen Minuten gegessen hatte. Er wollte, das es für immer so blieb. Er wollte Ginny für immer küssen, sie für immer an seiner Seite haben. 

,,Ich liebe dich auch.", flüsterte Ginny zurück, als sie sich lösten und das rothaarige Mädchen ihren Kopf an der Brust ihres Freundes verbag. 

,,Woran man sich alles erinnert.", Harry lachte leise, dann legte er das Buch wieder zurück in den Schrank und schloss vorsichtig die Türe, denn das Holz schien mittlerweile wirklich morsch zu sein. Dann ging er weiter durch den Raum, denn er wollte unbedingt die Fotos mitnehmen, die sie während der Zeit von Dumbledores Armee am Spiegel befestigt hatten. Es waren, genau wie alle anderen Dinge in diesem Raum, Erinnerungsstücke, mit denen er nur gute Zeiten verband. Natürlich war das Schuljahr durch Umbridge deutlich unangenehmer geworden, aber in der Zeit, in der sie trainiert hatten, hatten sie alle viel Spaß miteinander gehabt, hatten viel gelacht und sich einfach wie normale Zauberer Teenager aufgeführt. In diesem paar Stunden hatten sie immer vergessen, dass dort draußen eine Welt voller Gefahren auf sie wartete. Harry erreichte den Spiegel ohne Probleme. Nach und nach nahm er behutsam die Fotos ab und steckte sie in seine Tasche. Als Harry in den Spiegel sah, zeigte dieser ihm zu seiner Überraschung nicht sein eigenes Gesicht, sondern eine Szene, die schön ewig her war und die, genau wie die Erinnerung davor, mit Ginny zu tun hatte. 

,,Harry?", der Schwarzhaarige drehte sich um, als er die vertraute Stimme wahrnahm. ,,Ja?", sein Blick fiel auf Ginny, die als Letzte noch im Raum war. Sie blickte ihn ein bisschen schüchtern an. Harry musste zugeben, dass sie wirklich sehr niedlich war, doch in dem Moment in dem er dies dachte, erinnerte er sich wieder daran, dass er Cho geküsst hatte und das er es irgendwie genossen hatte, sie zu küssen. ,,Ich ... könntest du mir vielleicht noch ein bisschen bei diesem einen Zauber helfen? Er funktioniert zwar, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass da immer noch etwas nicht ganz richtig ist.", Ginny kam lächelnd etwas näher und Harrys Herz machte einen Sprung. Schnell verbot er sich, so für Ginny zu fühlen. Sie war die kleine Schwester seines besten Freundes, er versuchte sich einzureden, dass sie deswegen wie eine Schwester für ihn sei. Und außerdem stand er auf Cho, oder etwa nicht?

,,Natürlich, kein Problem. Ich habe heute Abend sowieso nichts vor.", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und grinste die Rothaarige zurück an. ,,Danke!", ohne weiter darüber nachzudenken, nahm Ginny den Auserwählten in den Arm. Die Herzen beider Teenager schlugen auf der Stelle schneller und ihr Blut schien ihnen ins Gesicht zu schießen. ,,W-Wie gesagt. Kein Problem.", Harry wich wieder etwas zurück, er musste endlich dieser verdammten Gefühle kontrollieren. 

Nachdem beide sich wieder etwas beruhigt hatten, stellten sie sich auf und Ginny führte Harry den Zauber vor. Dann erklärte sie ihm, wieso sie dachte, dass sie trotzdem noch etwas falsch machte. Harry nickte langsam und überlegte. Dann stellte er sich hinter Ginny und umfasste ihre Hand fest mit seiner eigenen. Ginnys Haut war unglaublich weich. Da er so nahe hinter ihr stand, konnte er den Geruch nach Blumen wahrnehmen, den ihre Haare ausströmten. Seine Hand begann zu schwitzen. So nahe war er Ginny noch nie gewesen, aber doch war es angenehm ihr so nah zu sein und ihren Geruch einzuatmen. In diesem Moment ließ er die Gefühle einfach zu und versuchte nicht, sie zu unterdrücken. 

Harry berührte seinen Ehering. ,,Ich habe mich genau in diesem Moment unsterblich in dich verliebt. Ich konnte es mir nur nicht eingestehen.", ein Schmunzeln durchzuckte seine Lippen. ,,Oh verdammt!", ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er schon viel zu spät zu seiner Vorlesung war. Mit schnellen Schritten eilte er aus dem Raum heraus und über die Treppen, bis er den Richtigen Raum gefunden hatte. Merlin sei Dank, kannte er sich in dieser elendig großen Schulen bestens aus. Keuchend betrat er nun den Raum, fing kurz seinen Atem und ging dann nach vorn.
„Tut mir Leid wegen der Verspätung, ich hatte die Zeit vergessen. "