Mitten in der Nacht wurden Harry und Ginny durch das Gebrüll von Teddy geweckt. ,,Hmm", Ginny schob sich ein paar der roten Strähnen aus den Augen und sah ihren Freund an. ,,Ich geh schon. Bleib du liegen.", Harry gab ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn und stand auf. Er machte sich auf den Weg in Teddys Zimmer, öffnete die Tür und schaltete das Licht an. Von diesem geblendet kniff er kurz die Augen zusammen. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, öffnete er die Augen wieder und ging zu Teddys Gitterbettchen. ,,Na großer.", er nahm den keinen Junge aus dem Bett. Teddy jammerte leise vor sich hin, die kleine Hand in Harrys Shirt gekrallt. Harry wippte in sanft auf und ab und ging langsam mit Teddy durchs Zimmer. In den neun Monaten, die er Teddy nun schon kannte, hatte er gelernt, die Gesten des Jungen zu deuten. „Wollen wir zu Ginny gehen?", flüsterte er. Teddy schniefte kurz, nickte dann aber. Harry lächelte, setzte ein kleinen, sanften Kuss auf Teddys Kopf. Er ging mit seinem Patensohn auf dem Arm wieder zurück ins Schlafzimmer. Ginny hatte sich mittlerweile auf den Rücken gelegt und sah die beiden lächelnd an. „Na.",sie setzte sich auf und nahm ihrem Freund das Baby aus den Armen. Harry legte sich wieder unter die Bettdecke. Ginny rutschte ebenfalls wieder nach unten, legte Teddy zwischen sich und Harry. Dann begann sie leise ein Schlaflied zu summen. Teddy war schon nach einigen Momenten wieder eingeschlafen und kuschelte sich tief in die Decke. Ginny legte ihren einen Arm auf dem Kissen über Teddys Kopf ab und strich Harry sanft durch die Haare. „Worüber denkst du nach?", fragte sie leise. „Ich wünsche mir so, dass Remus und Tonks ihn sehen könnten. Wie er sein erstes Wort sagt oder seinen ersten Schritt macht. All das werden sie nie zu sehen bekommen.", murmelte er leise. Ginny stieß ein leises Seufzen aus. „Ich weiß. Das ist einfach nur furchtbar und außerdem sehr traurig. Aber versuch jetzt zu schlafen, Liebling."
Harry nickte leicht. „Ich liebe dich"
„Ich dich auch"Am Morgen wachte Ginny auf und das erste was sie feststellte war, dass Harry und Teddy nicht mehr da waren und ein leckerer Duft das ganze Haus belagert. Müde stand sie auf und ging die breite Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Von da aus konnte man direkt in die Küche gehen und dort stand auch Harry, Teddy auf dem Arm und die Augen auf eine Pfanne mit Spiegelei gerichtet. „Morgen.", Ginny ging auf Harry zu und küsste ihn kurz auf die Wange, dann strich sie Teddy durch die Haare und gab auch ihm einen schnellen Kuss. „Morgen.", Harry grinste und übergab ihr Teddy. Dann nahm er sich einen Teller vom bereits gedeckten Tisch, holte ein Spiegelei aus der Pfanne, legte es auf den Teller. Dazu gab es gebratenen Speck, Tomaten, sowie Brötchen, Marmelade, Nutella und anderen Aufstrich. Außerdem stand ein Salat von Molly auf dem Tisch, den sie am Vortag zu ihnen gebracht hatte. Ginny setzte Teddy in seinen Hochstuhl und setzte sich dann selbst in den bequemen Stuhl neben ihn. Während Harry noch damit beschäftigt war, die restlichen Spiegeleier auf einen Teller zu stapeln, machte sie Teddy ein Brötchen mit Marmelade fertig. Als Harry sich an den Tisch setzte, war Teddys kompletter Mund schon mit Marmelade vollgeschmiert und er lachte fröhlich.
Das Essen verlief so ruhig, wie es mit einem Kleinkind eben verlaufen konnte. Dannach musste Teddy allerdings erst einmal sauber gemacht werden. Nachdem dies erledigt war, setzte sich Ginny zusammen mit Teddy aufs Sofa, während Harry am Esstisch saß und irgendwelche Papiere erledigte. „Na, freust du dich schon darauf, die ganzen Tiere zu sehen?", fragte Ginny Teddy. Der kleine Junge lachte und nickte heftig. Er begann, sein Stofftier hin und her zu schleudern und dabei mit den Armen zu wedeln. Plötzlich flog ihm das Stofftier aus der Hand und Teddy starrte ihm mit zitternder Lippe nach. „Warte, ich hol es dir.",Harry lächelte, stand vom Stuhl auf und hob das kleine Tier auf. Dann kam er zu Ginny und Teddy und kniete sich vors Sofa. Er reichte Teddy das Tier und legte Ginny eine Hand aufs Knie. „Wann wollten wir uns nochmal mit Bill und Fleur treffen?", fragte er. Ginny warf einen Blick auf die Uhr. „In einer halben Stunde vor dem Zoo.",meinte sie dann. Harry nickte. „Alles klar."
Eine viertel Stunde später machten sich Harry und Ginny fertig. Teddy saß auf dem Teppich und beobachtete die beiden. Sie hatten sich dicke Wintermäntel angezogen, da es draußen noch ziemlich kalt war und auch noch etwas Schnee lag. Zudem trugen sie Stiefel. Die Zauberstäbe waren in den magisch vergrößerten Manteltaschen verstaut. „Na komm Teddy.",Harry kam mit Teddys Schneeanzug und der Mütze auf seinen Patensohn zu und zog ihn an. Ginny hatte währenddessen den Kinderwagen vorbereitet, in den sie nun Teddy legten. Dann apparierten sie zum Zoo, vor dem schon Bill und Fleur standen. Fleur trug einen eleganten Wintermantel und schicke Stiefel mit leichten Absätzen. Ihre Haare trug sie offen, sodass sie ihr über die Schultern fielen. Bill hingegen verließ sich auf ein ausgeleiertes Haargummi, das seine langen roten Haare im Nacken zusammenhielt. Dazu trug er eine eher Wind-undichte Jacke und Boots. „Na kleine Schwester.",er lächelte als er Ginny sah und schloss sie in die Arme. „Hey.",gab sie lachend zurück. Danach kniete sie sich zu Victoire hinunter und hielt ihrer Nichte den Finger hin. „Hey Süße."
Victoire gluckste und kicherte und schnappte sich Ginnys Finger. Harry begrüßte ebenfalls Bill und Fleur und widmete sich dann Teddy, der angefangen hatte, sich unruhig im Wagen hin und her zu wälzen. „Du Teddy, wenn du dich so viel bewegst, kannst du dir doch die Tiere gar nicht richtig ansehen.",redete der Schwarzhaarige auf seinen Patensohn ein. Harry streckte die Hand aus und strich Teddy sanft über die Wange, redete einfach leise weiter mit ihm, solange, bis sich Teddy vollends beruhigt hatte. „Na kommt.",Bill nahm seiner Frau den Buggi ab und ging zum Eingang. Alle anderen folgten ihm. „Guten Tag.", die Frau an der Kasse lächelte. „Hallo. Ich hätte gerne Karten für zwei Kinder und vier Erwachsene.", Harry lehnte sich auf den Thesen. „Wie alt sind denn die Kinder?",fragte die Frau. „Noch keine eins.",antwortete Harry. Die Frau lehnte sich etwas nach vorn um die beiden zu betrachten. „Das macht dann 81,56 Pfund.",die Dame sah Harry abwartend an. Dieser nahm seine Brieftasche aus der hinteren Hosentasche und schob der Kassiererin das Geld zu. „Passt so.",lächelte er dann und nahm die Karten entgegen. Sie gingen alle nacheinander in den Zoo herein. „Wo soll es als erstes 'inge'en?", Fleur schaute sich um und ihr Blick blieb an dem Pfau hängen, welcher über den Weg stolzierte, sein wunderschönes Federrad aufgerichtet. Teddy zog sich an der Seite des Kinderwagens hoch und blickte das Tier erstaunt an. ,,Guck mal Teddy. Das ist ein Pfau.", erklärte Ginny den Jungen. Teddy nickte verstehend mit dem Kopf und drehte sich dann zu Victoire. Er gurgelte und deutete auf das Tier. Vitoire machte ein undefinierbares Geräusch und irgendwie wirkte es so, als ob sie und Teddy sich unterhalten würden. ,,Gott, wie niedlich.", Bill lachte und setzte seine Tochter wieder richtig in den Wagen. Harry nahm Teddy aus dem Kiderwagen und hielt ihn Ginny hin. ,,Halt ihn mal eben. Ich will den Wagen umbauen.", meinte er dann. Ginny nahm Teddy vorsichtig auf den Arm und Harry baute schnell den Kinderwagen in einen Buggi um. Dann setzte Ginny Teddy wieder rein. ,,Geht ohne anschnallen oder?", fragte sie ihn. Teddy nickte und rutschte etwas hin und her. So gingen sie durch den Zoo, unterhielten sich über Gott und die Welt und mussten bestimmt 100 Mal zum Gehege der Zebras, weil Teddy und Victore sich immer wieder umdrehten und lachend auf die Pfeile mit den Zebras zeigten, wenn sie an einem vorbeikamen. Nach dem Zoobesuch gingen alle zusammen noch zu Bill und Fleur .Die beiden lebten immer noch in dem schönen Strandhaus und auch wenn sie eigentlich umziehen wollten, hatten sie sich entschlossen, dort leben zu bleiben, da es auch für Victoire ein perfekter Ort zum Aufwachsen war. Also ließen sie die beiden kleinen auf dem Boden spielen und die vier Erwachsenen saßen am Küchentisch und tranken Kakao und Kaffee. Am Abend apparierten Harry, Ginny und Teddy wieder nach Hause. Teddy war schon auf Harrys Arm eingeschlafen und da die beiden ihn nicht wecken wollten, legten sie sich mit ihm aufs Sofa und schauten etwas Fern. ,,Was glaubst du, wann wird er sein erstes Wort sagen?", murmelte Ginny und fuhr mit den Fingerspitzen durch Teddys Haare. ,,Ich weiß es nicht. Aber eigentlich müsste es bald so weit sein.", gab Harry zurück. Er hatte einen Arm um Ginnys Schultern gelegt und die Hand am anderen Arm lag auf Teddys Rücken, wo er sanft auf und ab strich. Teddy sabberte im Schlaf und das grau von Harrys Shirt war mittlerweile eher schwarz. ,,Wir sollten ihn ins Bett bringen.", flüsterte Ginny. Harry nickte und stand vom Sofa auf. Teddy richtete er auf seinem Arm und dann ging er mit ihm nach oben. Ginny streckte sich derweil auf dem Sofa aus. Harry hatte Teddy oben einfach so wie er war ins Bett gelegt und ihn zugedeckt. Dann kam er wieder nach unten und zog seine Freundin vom Sofa hoch. ,,Du Ginny. Ich habe dir doch vor ein paar Monaten etwas versprochen oder?", er lächelte, die eine Hand in der Hosentasche, mit der anderen hielt er Ginnys Hand. Ginny musst kurz überlegen, doch dann schossen ihr die Tränen in die Augen und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. ,,Ja, hast du.", flüsterte sie. ,,Ich denke, es wird Zeit, dass ich dieses Versprechen einlöse.",dann ging er auf die Knie, zog eine kleine, schwarze Schachtel aus der Tasche, klappte sie auf und sah Ginny wieder an. ,,Also, da jetzt alle Bedingungen erfüllt sind, die wir dazu gestellt haben: Ginerva Molly Weasley. Wir beide kennen uns seit meinem ersten Tag in Hogwarts, doch es kommt mir so vor, als ob wir uns schon ein ganzes Leben lang kennen. Wir haben gemeinsam im Krieg gekämpft und auch die Jahre davor viel zusammen durchgestanden. Du warst und bist immer für mich da und ich würde dir damals wie heute mein Leben anvertrauen. Und weil ich dich so unglaublich liebe und es immer tun werde, will ich dich jetzt fragen, ob du mir die Ehre erweist und mich endlich heiratest."
,,Ja! Gottverdammte Scheiße ja!", Ginny schrie glücklich auf, Harry stand auf, steckte ihr den Ring an den Finger und dann umarmten die beiden sich fest. ,,Ich liebe dich, mein Schatz.", flüsterte Harry in Ginnys roten Haare. ,,Ich dich auch.", wisperte Ginny zurück und gab Harry noch einen sanften Kuss, bevor die beiden sich fertig machten und sich zusammen ins Bett kuschelten.
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In den 19 Jahren dazwischen (Laufend)
FanfictionDer Krieg gegen Voldemort ist vorbei und Harry und seine Freunde versuchen wieder in ihren normalen Alltag zu kommen. Erlebt die Zeit zwischen dem Krieg und Albus' Einschulung in Hogwarts.