"Ist alles klar bei ihnen?", fragte der Pfarrer kurz und gab mir die Hand. "Alles gut", grinste ich kurz und nahm die Hand meines Vaters. Er stand rechts von mir und Anni stellte sich auf die andere Seite. Vera und Julia liefen vor uns her und dann war es soweit. Wir traten in die Kirche ein und die laute Orgel begann zu spielen. Wie in Trance sah ich in viele Gesichter, die sich zu mir umdrehten. Ich sah Basti, Svea, meine Cousinen, Marios Kumpels, meine ganzen Verwandten und viele andere, die in den hinteren Reihen saßen. Vielleicht war ich ein kleines Bisschen überfordert mit der Situation, doch der Blick nach vorne ließ mich leicht grinsen. Mario hatte jetzt auch endlich die Lage begriffen und drehte sich zu mir um. Sein Blick war unbezahlbar. Als er mich erblickte sah ich, wie er begann zu grinsen und nach oben zu schauen. Er legte seine freie Hand auf seinen Mund und funkelte mich mit seinen Augen an. Philipp auf seinem Arm schaute mich ebenfalls mit großen Augen an und begann zu quietschen, als er mich sah. Meinen Vater und meine Schwester blendete ich komplett aus. Für mich gab es in diesem Moment nur Mario und Philipp. Als wir ungefähr noch zwei Meter von ihnen entfernt waren gab mir mein Vater einen Kuss auf die Wange und setzte sich in den Stuhl und Anni stellte sich neben Marco zu den Plätzen der Trauzeugen. Mario nahm mich in den Arm und küsste mich auf die Stirn, als ich mich neben ihn stellte. In dem Moment machte irgendjemand ein Foto, doch ich blendete es ebenfalls komplett aus. Ich sah meinem Freund in die Augen um spührte, dass er glücklich war. Kurz fuhr ich Philipp über den Kopf und strich ihm über die Wangen. Der Gottesdienst war wie jeder andere auch und Mario hielt durchgehend meine Hand, auch wenn seine abnormal zitterte. Philipp gaben wir irgendwann in der Mitte der Messfeier an Marco und Anni ab, weil Marios Arm schwer wurde. Ab und zu erwischte ich ihn, wie er mich lächelnd von der Seite anschaute. Endlich trat der Pfarrer vor uns und winkte Vera und Julia mit den Ringen her. "Bevor ihr euch jetzt das Versprechen der Ehe gebt möchte ich euch fragen, ob noch Jemand etwas loswerden möchte", verkündete er und schaute uns beide erwartungsvoll an. Okay, damit hatte ich nicht gerechnet. Erschrocken schaute ich Mario an, der anscheinend genauso planlos war wie ich. "Na gut, ich hab jetzt zwar Nichts vorbereitet, aber dann muss es eben so gehen", meinte er und einige Gäste begannen zu kichern. Mein Freund nahm meine Hand und schaute mir in die Augen. "Jenna..", begann er und begann zu grinsen, "ich weiß jetzt gar nicht genau was ich sagen soll, du bist mein Mädchen und es gibt Niemanden anderen auf dieser Welt, den ich je so sehr geliebt habe wie dich. Als wir vor zwei Jahren diesen Termin im Adidasstore hatten hab ich nicht im Entferntesten daran gedacht, dass ich dort die Liebe meines Lebens finden würde und als Toni mich auf dich aufmerksam gemacht hat war mein erster Gedanke einfach nur: Wow dieses Mädchen muss ich kennenlernen ", bei diesen Worten hörte ich Basti in den hinteren Reihen laut lachen und Mario wurde kurz aus dem Konzept gebracht. "Ich hab mich nie bei ihm dafür bedankt, doch das muss ich dringend noch nachholen. Weil das was danach folgte war einfach das Allergrößte. Die letzten zwei Jahre waren für mich die schönsten meines Lebens und das hab ich alles dir zu verdanken", nickte er und drückte mir die Hand. Mein Herz pochte schnell, meine Beine waren wie Butter und Tränen flossen über meine Wangen. So hatte er es mir noch nie gesagt. "Egal was passiert ist, du hast immer zu mir gehalten und Lia und Philipp waren wirklich das größte Geschenk, das du mir machen konntest. Auch trotz großer Rückschläge und Tagen, an denen ich an unserer Liebe gezweifelt habe bin ich unglaublich stolz so jemanden wie dich heute heiraten zu dürfen und so hab ich mir als kleiner Junge meine Traumfrau immer vorgestellt", gerührt wischte er sich eine Träne von der Wange. "Und wie du gerade den Gang entlang gelaufen bist hab ich mir gedacht: Mario du hast wirklich das größte Glück was man haben kann. Und ich bin jeden Tag wieder glücklich dich zu sehen und dich zu haben, auch wenn ich nicht immer bei dir sein kann", schiefte er und nahm mich in den Arm. "Und ich glaube ich hab jetzt lang genug geredet, ich kann nur sagen wie verdammt stolz ich bin heute so ein fantastisches Mädchen wie dich heute heiraten zu dürfen", beendete mein Freund seine Rede und ich musste mich erst wieder fassen. Mario wischte mir ein paar Tränen von der Wange und auch aus den Bänken hörte ich einige laute Schluchzer. "Ich weiß nicht was ich sagen soll", schluchzte ich, "ich kann dir das Alles einfach nur zurück geben und die Kraft, die du mir nach dem Tod meiner Mutter oder dem von Lia gegeben hast kann man einfach nicht in Worte fassen. Seitdem ich dich bei mir habe bin ich ein anderer Mensch geworden und obwohl das jetzt alles so schnulzig klingt kann ich einfach nur sagen, dass ich so stolz auf unsere Familie bin und Alles was wir haben, danke für Alles Mario". Mit diesen Worten umarmte ich ihn und er ließ mich auch nicht mehr los. Wir lagen uns beide weinend in den Armen und am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen. "Gut, dann wollen wir mit der Trauung beginnen", grinste der Pfarrer. "Ich frage Sie, Jenna Gentzel, möchten sie den hier anwesenden Mario Götze lieben, achten und beschützen und ihm die ewige Treue schwören? Dann antworten sie jetzt mit Ja, ich will", richtete er sich an mich. Ich nahm kurz tief Luft: "Ja, ich will". Es kam mir einfach alles wie im Bilderbuch vor. "So frage ich auch Sie, Mario Götze, möchten sie die hier anwesende Jenna Gentzel lieben, achten und beschützen und ihm die ewige Treue schwören? So antworten Sie mit Ja, ich will", wendete er sich auch an Mario. Ohne zu zögern erwiderte auch Mario. "Steckt nun im Zeichen eurer Liebe die Ringe einander an", fuhr der Pfarrer fort. Mit zitternden Händen nahm Mario von Vera meinen Ring entgegen und steckte ihn mir mit einem breiten Grinsen an den Ringfinger und ich machte es ihm nach. "Kraft meines Amtes erkläre ich sie zu Mann und Frau", verkündete der Pfarrer, "sie dürfen die Braut jetzt küssen". "Nur zu gerne", flüsterte Mario und legte zärtlich seine Hand an meinen Hals um mich zu küssen. Die Zuschauer begannen zu klatschen und zu jubeln und Marco und Anni gingen nach vorne um den Ehevertrag zu unterzeichnen. Der Gottesdienst dauerte nicht mehr lange und dann war es auch schon Zeit für den Auszug. Julia und Vera schritten wieder voran und Mario mit Philipp auf dem Arm und ich schritten hinterher. Ich war unendlich glücklich. Auf dem Kirchplatz wurden wir von gefühlt tausenden Menschen umarmt und ständig wurde mir eingeredet, wie toll unsere Hochzeitsreden waren. Anschließend fuhren wir zum Bayrischen Hof, wo unsere Feier stattfand. Als wir endlich im Auto ein paar Minuten alleine hatten legte Mario seinen Kopf auf meine Schulter und nahm meine Hand in Seine. "Das was ich vorhin zu dir gesagt hab hab ich Alles Ernst gemeint", flüsterte er und küsste mich am Hals. "Du glaubst gar nicht wie glücklich ich bin dich zu haben Mario", meinte ich, sodass es Marco, der als Trauzeuge natürlich das Auto fahren musste und Anni ja nicht hören konnten. "Dein Kleid ist übrigens Bombe", grinste er und fuhr mir durchs Haar. "Da musst du dich bei deinem Bruder und meiner Schwester bedanken", meinte ich. "Anni?", rief Mario und meine Schwester fuhr herum. "Das Kleid ist Bombe", wiederholte er. "Wusste ichs doch", strahlte sie und checkte mit mir ein. Der Weg zum Nobelhotel war nicht weit und dort wartete schon ein großer Sektempfang auf uns. "Ich freue mich, dass ihr heute alle da seid um mit uns den schönsten Tag unseres Lebens zu verbringen, prost!", rief Mario und stieß mit mir an. Dann setzten wir uns ließen das Ganze erstmal sacken. Auf einmal stand Marco auf und forderte die Menschen auf leise zu sein. "Lieber Mario, liebe Jenna und liebe Hochzeitsgäste. Ein Bisschen skeptisch war ich ja schon, als mir mein bester Freund von seiner neuen Freundin erzählt hat", begann er seine Hochzeitsrede, "ich mein, ich kenne dich jetzt schon ein Bisschen und dann bist du auf einmal mit einer Person angekommen, die du viel mehr gemocht hast als mich und da war ich im ersten Moment schon ein Bisschen neidisch". Mario neben mir musste laut lachen, als er das erzählte. "Und als ich sie das erste Mal gesehen hab war ich wieder skeptisch, ob er sojemanden wie Jenna überhaupt verdient hätte, weil sind wir mal ehrlich: Jenna ist eine scharfe Braut", rief er. Die Hochzeitsgäste begannen zu applaudieren und auch Mario stimmte kopfnickend zu. "Schleimer!", rief ich Marios bestem Freund zu und er zwinkerte mir nur wie gewohnt zu. "Und obwohl Mario mein bester Freund ist hab ich ihn in dieser Hinsicht falsch eingeschätzt. Seitdem er mit dieser Frau zusammen ist ist er ein Familienmensch und viel vernünftiger geworden, vielleicht sollte ich mir von dir einfach mal eine Scheibe abschneiden. In letzter Zeit war ich es nicht, der dir als Älterer erklärt hat, wie man sich zu verhalten hat, sondern du hast mich oft zurecht gewiesen und dafür möchte ich dir danken. Den Job Mario zu erziehen hat jetzt Jenna übernommen und wie es aussieht bekommt sie es auch besser hin als ich. Nein, Spaß beiseite: Bruder, ich bin stolz auf dich und bleibt einfach so wie ihr seid. Naja, und bevor ich jetzt hier zu sentimental werden würde ich sagen heben wir nochmal unsere Gläser auf das Brautpaar Götze, Mario und Jenna, auf euch!" Dabei hob er sein Sektglas und stieß mit Anni an, die neben ihm saß. "Danke Alter!", rief Mario und stand auf um zu Marco nach vorne zu laufen. Sie flüsterten irgendwas hin und her und auf einmal musste mein Mann schrecklich anfangen zu lachen. "Ach du bist der Geilste", rief er und umarmte ihn nochmal, ehe sich beide wieder hinsetzten. "Macht man das jetzt schon?", hörte ich meine kleine Schwester panisch Marco zurufen und der nickte nur gelassen. Also erhob sich Anni auch und die Gäste wurden wieder still. "Ja, dann mach ich das eben jetzt", seufzte sie und schaute uns Beide an, "ich hab mir gedacht, dass ich als die Schwester der Braut und Trauzeugin vielleicht auch ein paar Worte sagen sollte, okay, liebe Jenna, lieber Mario, was gibt es für mich als Schwester zu sagen? Ich könnte den Anwesenden von Jennas Qualitäten als große Schwester erzahlten. Als kleine Schwester habe ich meine Schwester geärgert, rumgezickt und bin ihr tierisch auf den Keks gegangen. Das diente alles natürlich nur, um Jenna auf das Zusammenleben mit einem Mann vorzubereiten. Alles an ihr aufzuzählen wäre zu viel, doch eines möchte ich ergänzen. Wenn Jenna nur eine halb so gute Ehefrau wie Schwester ist, dann lieber Mario hast du einen großen Glücksgriff gemacht. In meinem Leben gibt es drei wichtige Personen. Mein Papa ist der größte. Er kann alles und ist mein Fels in der Brandung. Mein Freund ist der Mann an meiner Seite, der mich liebt und weiß wie ich ticke und du, Schwesterherz bist die Dritte. Du passt schon immer auf mich auf und stehst mir mit Rat und Tat zur Seite. Ich liebe euch mit ganzem Herzen dafür", bei diesen Worten warf sie uns einen grinsenden Blick zu und ich warf ihr eine Kusshand entgegen. Die größte Liebe, die uns Kindern jedoch zu Gute kommt ist die unserer Mutter und unseres Vaters. Jenna und Mario vergesst niemals eure Wurzeln. Ohne eure Eltern würdet ihr vielleicht heute nicht hier sitzen. In dem Sinne wünsche ich dir Schwesterherz und Mario von Herzen nur das Beste, dass du glücklich bist und immer so geliebt wirst, wie du es verdienst und brauchst. Zu allerletzt möchte ich mich bei euch bedanken, dass ich durch euch auch meine große Liebe gefunden habe. Da sieht man wieder: Liebe verbindet. Danke für alles und alles erdenklich Gute für die Zukunft zu dritt". Als sie fertig war schaute sie kurz auf den Boden und atmete tief ein und aus. Ich stand schnell auf und lief auf sie zu: "Kleine du bist so süß, ich bin so stolz dich zu haben", rief ich und schloss sie ganz fest in meine Umarmung ein. "Ich hatte so eine Scheißangst vor dieser Rede", gestand sie mir. "Ich hätte es nicht besser machen können", grinste ich und gab ihr einen Schmatz auf die Backe. Auch Mario bedankte sich bei ihr und dann hoffte ich endlich ein Stück Kuchen essen zu können, doch wie es aussah hatten noch ein paar Leute etwas zu sagen.
DU LIEST GERADE
Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)
Фанфик"Lass mal zu der da hinten gehen" - ein Satz, der das Leben zweier Menschen komplett veränderte.