Kapitel 5

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Den nächsten Tag verbrachte ich wie immer in der Uni, doch wirklich konzentrieren konnte ich mich nicht. Die Aufregung war einfach zu groß. Um halb vier war meine letzte Vorlesung zu Ende und ich ging schnell nach Hause um mich für das Treffen fertig zu machen. Nachdem ich mich geduscht, geschminkt und meine Haare geföhnt und gekämmt hatte schlüpfte ich in meinen neuen Jump Suit und meine bequemen Espandrillos. Da ich überhaupt keine Ahnung hatte was wir heute unternehmen wollten hatte ich mich eben für ein lockeres Outfit entschieden, da ich davon außging, dass mich Mario nicht gerade mit einem Anzug und Krawatte abholen würde. Um halb sechs stieg ich in die U- Bahn zur Münchner Freiheit, wo ich dann wenig später auch ankam. Nervös zuckte ich mit dem Finger während ich an der Bushaltestelle saß. Es war heiß, weswegen ich mich entschieden hatte keine Jacke mitzunehmen. Ich war viel zu früh. Shit, was ist wenn er nicht kommt? Was ist wenn er mich nur verarscht?, lauter solche Gedanken gingen mir durch den Kopf. Doch mir fiel ein Stein vom Herzen als er tatsächlich um punkt 18 Uhr um die Ecke bog. Schnell stand ich auf und lief ihm entgegen. Mein Herz pochte und mir wurde heiß und kalt. Schon von weitem war ich von seiner Schönheit verblüfft. Er trug ein weißes Hemd, welches er lässig hochgekrämpelt hatte und eine kurze Jeanshose, dazu die neuen Adidasschuhe, die ich ihm vorbeigebracht hatte. "Hey", begrüßte er mich und umarmte mich. "Hi", meinte ich kurz und wieder mussten wir grinsen. "Alles gut?", fragte er mich und als ich nickte fragte er mich ob ich Lust hätte im Biergarten nebenan zu Abend zu essen. Ich stimmte zu und folgte ihm in den Garten. Dort angekommen bestellte wir uns einen Wein und beide einen Salat. Ich für meine Figur und er sich für seine Fitness. "Du schaust heute übrigens wunderschön aus", begann er und legte seine Hand an meine Wange. "Danke", lächelte ich und nahm seine Hand von meinem Gesicht, da es mir doch etwas zu schnell ging. Dann unterhielten wir uns über Gott und die Welt (über alles und jeden). Er erzählte mir, dass er zwei Brüder hatte, die beide ebenfalls Fußball spielten und einen fußballverrückten Vater, weswegen ich sehr lachen musste. "Mein Papa liebt es auch Fußball zu schauen. Früher als ich noch klein war sind wir mindestens drei mal im Jahr nach München gefahren, aber seitdem meine kleinen Geschwister Theo und Anni dann auch mit wollten haben wir es leider nicht mehr gemacht, weil es einfach zu teuer geworden wäre", erklärte ich. "Wie alt sind deine Geschwister?", fragte Mario und sah mich interessiert an. "Ähm also Anni ist 16 und Theo 15", antwortete ich. Danach unterhielten wir uns noch über unsere Hobbies und Eigenschaften, bis endlich unser Essen kam. Es schmeckte göttlich, auch wenn es nur ein Salat war. Mit Mario schmeckte alles fantastisch. Langsam entspannten wir uns beide und gewöhnten uns aneinander. Als wir fertig mit dem Essen waren bezahlte er und wir spazierten ein wenig durch die Straßen. An einem Kiosk kaufte er mir ein Bier, was ich extremst romantisch fand. "Wie kommt es überhaupt das du mit jemandem wie mir ausgehst?", fragte ich ihn als wir uns auf eine Bank gesetzt hatten. "Wie meist du das? Eine wie du? Wieso sollte ich nicht mit dir weggehen?", fragte er mich und sah mich erschrocken an. Ich verdrehte die Augen. "Naja du weißt schon, fahren Fußballer nicht eher auf Models ab?", rutschte es mir heraus. Scheiße! Er steht doch gar nicht auf dich!! Mario schüttelte den Kopf. "Erstens ist es mir ziemlich egal ob eine Person mit der ich abhänge jetzt viel Geld oder wenig besitzt, außerdem in einer Beziehung geht es darum die Person zu lieben und um gut auszusehen muss man kein Model sein, ich glaube da sind wir uns beide sicher", meinte er und grinste verlegen. Sein Grinsen war unbezahlbar und einfach nur wunderschön. Hör auf dich zu verlieben, dachte ich mir wieder, doch wie es aussah war es schon viel zu spät. "Ich glaub halt, dass Fußballer oft Models als Freundinnen haben, weil sie einfach viel leichter an sie rankommen oder irgendwo auf Parties oder so treffen. Und natürlich wenn sie dann noch gut aussieht und Model ist ist es natürlich ein guter Fang. Aber schau dir mal die anderen an. Thomas, Philipp oder Manuel, ich finde das ist schon ein Beweis das Fußballer nicht nur auf Models stehen", erklärte er mir und ich nickte kurz. Dann entstand ein kurzes Schweigen. "Ich übrigens auch nicht", meinte er und schaute verlegen zu mir. Mein Herz schlug immernoch schnell und ich konnte fast nicht atmen. Außerdem wusste ich nicht was ich sagen sollte. "Das ist ja...", begann ich. "Ich steh aber auch nicht auf irgendwelche Frauen", unterbrach er mich und ich runzelte die Stirn und bevor ich noch etwas sagen konnte meinte er: "Ich stehe eher so auf.. sportliche Typen mit blonden Haaren. Hab da mal eine kennengelernt..", -"Das musst du mir nicht erzählen, ist das nicht zu privat für dich?", meinte ich schnell und hob die Hände abwehrend. "Nein ich glaub es ist ziemlich wichtig für dich", fuhr er fort. "Jedenfalls hab ich das Mädchen gesehen und war sofort Hals über Kopf verliebt. Sie war kein Model oder irgendwie anders berühmt", Wieso erzählt er mir bei unserem ersten Treffen von seiner ersten großen Liebe?!, dachte ich mir, doch hörte weiter zu. "..und ich wusste, dass sie die Richtige ist. Ich hab auch mit dem Jungs ein Bisschen über sie geredet und sie meinten ich sollte es ihr sagen, aber ich war mir nicht sicher", erzählte er. "Und hast du es ihr dann gesagt??", fragte ich, ehrlichgesagt schon etwas eifersüchtig und traurig. "Psst, ich bin gerade dabei", flüsterte er und sah auf den Boden. Erst jetzt begriff ich, dass er die ganze Zeit mich gemeint hatte. Ich atmete ein und sah ihn dann schüchtern an. Mario Götze hatte mir gerade seine Liebe gestanden. Noch nie zuvor hatte ich mich so glücklich gefühlt. "Mario...", begann ich und da ich ein sehr emotionaler Mensch war wischte ich mir eine kleine Träne aus den Augen, "ja, ich glaube ich hab mich in dich veliebt", flüsterte er noch zum Schluss. Ich war noch nie gut in romantischen Reden, deswegen brachte ich nur ein: "Geht mir genauso", hervor, was ihn aber offensichtlich genauso glücklich machte wie er mich. Wir kannten uns zwar erst seit wenigen Tagen, doch ich spührte eine Magie zwischen uns beiden. Ganz altmodisch nahm er meine Hand und sah mir in die Augen. "Willst du.. willst du mit mir gehen?", fragte er mich und ich musste lachen, da ich diese Frage einmal von einem Jungen in der zweiten Klasse gestellt bekommen hatte. Ich nickte und strahlte. Dann kam er auf mich zu und legte seine Hände an meinen Hals. "Du bist so wunderschön", meinte er noch kurz und dann schlossen wir die Augen und küssten uns. Der Kuss dauerte eine halbe Ewigkeit, doch er war wunderschön. "Du kannst gut küssen, Mario Götze", stellte ich fest und schmiegte ich an ihn. "Danke, kann ich nur zurückgeben", flüsterte er mir ins Ohr und küsste mich wieder. Auf einmal war ein Klicken zu hören. Mario schreckte auf: "Scheiß Paparazzi!", schrie er und zog mich hoch, "komm wir verdrücken uns", beschloss er und wir liefen in eine abgelegene Kneipe. Er sah mich immerwieder an. Mario war der perfekte Mann, das spührte ich. Er nahm mich an der Hand und betrat die Kneipe. "Hey, machst du uns bitte zwei Havana", rief er dem Kellner zu und wir setzen uns auf eine Couch im Eck. "Ich bin so glücklich", meinte er und fuhr mir durch die Haare. "Wieso hast du nochmal was alkoholisches bestellt?", fragte ich ihn und sah in böse an, "willst du mich abfüllen oder was?". Er lachte: "Nein, nein natürlich nicht, aber ich denke sowas muss doch gefeiert werden", seine Antwort war logisch, jedenfalls klang sie in meinen angetrunkenen Gehirn ziemlich logisch. Der Barkeeper brachte unsere Drinks und wir stießen an. "Auf uns", meinte Mario und wir küssten uns. Langsam machte sich jedoch der Alkohol bemerkbar, ich wankte immer wieder hin und her. "Mario, ich glaub ich hab zuviel getrunken", meinte ich und versuchte mich wieder gerade hinzusetzen. "Wollen wir Heim gehen?", fragte er mich und ich nickte. Wir bezahlten und tranken schnell aus, dann führte mich Mario aus der Bar heraus. "Ich liebe dich Schatz", rief ich als wir an der Ampel standen und küsste ihn. "Ich dich auch, aber ich bring dich jetzt erstmal ins Bett du hast wirklich zuviel getrunken", meinte er und nahm mich "wie eine Braut" auf die Arme, da es so einfach schneller ging. Er beförderte mich in ein Taxi und wir fuhren zu seiner Wohung. "Sorry das du mich am ersten Abend schon so erleben musst", seufze ich, doch im nächsten Moment lachte ich wieder. Mario verhielt sich jetzt wegen des Taxifahrers etwas ruhiger und man spührte, das er ziemlich erleichtert war, wie wir endlich vor seiner Tür ankamen.

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt