Kapitel 21

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"Danke das du mir verzeihst", flüsterte Mario und umarmte mich nochmal. Ich drückte seinen muskulösen Körper fest an mich und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. "Mario?", meldete sich meine kleine Schwester aus dem Hintergrund und mein Freund hob den Kopf. "Ich bin dir auch noch ne Entschuldigung fällig", begann sie leise und zog Mario zu sich her, sodass sie sich gegenüberstanden. "Und zwar wollte ich mich einfach dafür entschuldigen, dass ich dich so schlecht gemacht hab und dich beschimpft hab", gestand sie und schaute auf den Boden. "Ich verzeih dir Anni", meinte Mario und nahm meine kleine Schwester in den Arm, die zuerst sehr verwundert schaute, doch ihn dann auch umarmte. "Ich hatte einfach Angst, dass du mir meine große Schwester wegnimmst", stöhnte sie und legte ihren Kopf auf Marios Schulter. "Das tut er nicht", schaltete ich mich einfühlsam ein, "du wirst immer meine kleine Babyschwester bleiben die ich über alles liebe", meinte ich und schlüpfte mit in den Umarmungskreis der Beiden. "Übertreib nicht", schmunzelte Anni und lächelte mir zu. "Frieden?", fragte Mario und wir beiden nickten. Danach blieben wir noch auf einen Kaffee und dann fuhren wir wieder nach München. Auch wenn Mario sich bei mir entschuldigt hatte und tausend Mal erklärt hatte, dass er nichts für Angi empfinden würde plagte mich immernoch eine einzige Frage: "Sag mal", begann ich und sah Mario beim Autofahren zu, "hast du mit Angi geschlafen, weil wir so wenig Sex haben?", posaunte ich heraus, doch Mario reagierte gelassen. "Glaub mir ich halte das schon aus", schmunzelte er und legte seine Hand auf mein Bein, "ich freu mich auf die Kinder und danach kann ich dich ja noch lange genug quälen". "Du spinnst", lachte ich und legte meine Hand in seine und wenige Stunden später waren wir wieder in München angekommen. Die Tage bis Weihnachten vergingen raßendschnell. Mario absolvierte seine letzten Bundesligaspiele und ich beobachtete meinen Bauch jeden Tag dabei wie er größer und größer wurde. Unsere Weihnachtsplanung stand schon fest: Am heiligen Abend wollten wir uns einen gemütlichen Abend alleine machen und am ersten Feiertag wollten nach Bamberg, weil meine Tante Sophia unbedingt ihr neues Sauerbratenrezept ausprobieren wollte und am zweiten zu den Götzes nach Dortmund weiterfahren. Kurz vor Weihnachten war es dann auch endlich an der Zeit sich Gedanken über Weihnachtsgeschenke zu machen. Eigentlich hatte ich mit Mario ausgemacht, dass wir uns gegenseitig nichts schenken, doch nachdem was er alles für mich in diesem Jahr getan hatte musste ich ihm einfach eine kleine Freude bereiten und kaufte eine kleine Leinwand, die ich dann mit Bildern bekleben wollte. Drei Tage vor Weihnachten wurde es dann auch Mario bewusst, dass er nichts zum Verschenken hatte und dann schlug er mir am Frühstückstisch vor in die Stadt zu fahren. Natürlich musste ich die Chance einmal nutzen mit meinem Freund shoppen zu gehen, deswegen stimmte ich zu und sofort machten wir uns auf den Weg. Die Münchner Innenstadt war voll von Menschen, die genau dasselbe Problem hatten wie wir: Keine Geschenke. Mario zog seine Kapuze tief in sein Gesicht und ich senkte meinen Kopf als wir durch die vollgestopften Kaufhäuser rannten, doch wir kamen erstaunlich schnell voran. "Nächstes Jahr bestellen wir das alles bei Amazon", stöhnte Mario am Ende unseres Shoppingtrips als wir wieder im Auto saßen. Unsere Ausbeute war rießig, da wir für jedes Familienmitglied etwas kaufen mussten und Mario war eben das Opfer, das alles tragen musste. "Das gehört eben zu Weihnachten dazu Schatz", lachte ich und schnallte mich an, danach schossen wir aus dem Autohaus. Als wir Zuhause waren stellten wir unseren Weihnachtsbaum im Wohnzimmer auf und schmückten ihn mit neugekauften Kugeln und Sternen. Die letzten Tage vor Weihnachten vertrieb ich mir mit Entspannung, bevor der Weihnachtsstress an den Feiertagen beginnen würde. Am Heiligen Abend schlüpfte Mario in eine schicke Hose und ein Hemd und ich zog mir ein blaues Kleid an und dann besuchten wir den Gottesdienst in der Münchner Frauenkirche. Die Messe dauerte knapp eine Stunde und danach flüchteten wir schnell aus der vollgestopften Kirche, weil die meisten Mario natürlich erkannt hatten und unbedigt ein Foto mit ihm als Weihnachtsgeschenk haben wollten. Um acht Uhr abends kamen wir Zuhause an und Mario zauberte das wohl romantischste Candle Light Dinner, das ich je gesehen hatte: Pizza und Cola. "Dein Erst?", lachte ich als ich den gedeckten Tisch sah. Mario lachte ebenfalls: "Ich hab mir gedacht, da es in den nächsten Tagen sowieso nur Braten und Klöse gibt brauchen wir heute nochmal was gescheites", dann zog er den Stuhl weg und bat mich mich zu setzen. "Oh ein Gentleman", kicherte ich und setzte mich. "Pscht mach die vornehme Stimmung nicht kaputt", zischte Mario ironisch und teilte seine selbstgekochte Pizza in Zwei und schob mir ein Stück rüber, dann hob er sein Colaglas (in dem sich wie ich vermutete eher Colaweizen befand) und forderte mich zum Anstoßen auf. "Auf das erste und letzte Weihnachtsfest zu zweit", rief er, stieß gegen mein Glas und streckte sich dann zu mir rüber um mich zu küssen. "Du spinnst", schmunzelte ich, erwiderte den Kuss und widmete mich meiner Pizza, die wirklich köstlich schmeckte. "Hast du gut gekocht Schatz", grinste ich und Mario freute sich sichtlich über mein Kompliment. Danach räumte er ab und ich dachte mir es sei endlich mal Zeit für die Beschehrung, deswegen holte ich die Leinwand aus meinem Schrank, die ich dort gut versteckt hatte und lief damit zu Mario, der es sich derweil auf der Couch bequem gemacht hatte. Ich schlich mich von hinten an und legte meine Arme um seinene Schultern und küsste seinen Backen. "Ich hab was für dich", sagte ich leise und hob das Bild über die Sofalehne und legte es ihm auf die Oberschenkel. "Jenna!", rief er, "wir haben doch gesagt wir schenk.." -"Sei leiße und pack aus", unterbrach ich ihn und setzte mich neben ihn, weil ich seine Reaktion auf meine Bilderwand sehen wolle. Langsam riss er die Weihnachtsverpackung herunter und um mich zu provozieren verlangsamte er sein Tempo noch ein Bisschen. "Hör auf!", jammerte ich. "Okay okay ich beeil mich ja", lachte Mario und zog das Geschenkpapier in einem Mal herunter. "Wow", waren seine ersten Worte als er die Leinwand ansah, dann breitete sich ein großes Lächeln auf seinem Gesicht aus. "Oh Gott wo hast du denn die ganzen Bilder her?", fragte er verwundert. Ich hatte Bilder von Marios Familie, seiner Kindheit, seiner Grundschulzeit, mit Marco und viele andere Bilder vom BvB von Astrid und Marco bekommen und noch zusammen mit vielen Bildern von mir und ihm auf eine rießige Leinwand geklebt und kleine Sprüche dazugeschrieben. "Oh sogar das Ultraschallbild is drauf", freute er sich und deutete auf ein Bild am linken Rand. "Danke du bist die Beste, das ist wirklich toll", freute er sich und beugte sich zu mir um mich lange zu küssen. Danach stand er auf und fand direkt einen Platz für das neue Bild im Wohnzimmer. "Da kommt es hin", meinte er und hielt es provisorisch an die Wand, dann stellte er es ab und verschwand im Schlafzimmer. Als er wieder herauskam hatte er auch ein kleines Päckchen in der Hand. "Ich bin leider nicht so kreativ wie du aber ich hoffe du freust dich trotzdem", meinte er und drückte es mir in die Hand. "Oh wie süß", freute ich mich und popelte das Papier von der Verpackung. "Thomas Sabo?", staunte ich als ich die Verpackung meines Geschenks sah, "Mario du spinnst". Mein Freund schüttelte nur den Kopf und forderte mich auf die Schatulle zu öffnen. Gespannt nahm ich den Deckel herunter und schaute auf eine wunderschöne Kette. "Weil du dich immer beschwerst, dass du keine Kette zu deinem Lieblingskleid hast", erklärte Mario und legte seinen Arm um mich. "Oh mein Gott Mario die Kette ist so wunderschön", keuchte ich und legte sie um meinen Hals. "Dann hat meine Beratung ja alles richtig gemacht", meinte Mario erleichtert und ich runzelte die Stirn: "Wer hat dich denn beraten? Meine Schwester?", wollte ich wissen, weil ich mir eigentlich nur Anni, Sophia oder Nadine vorstellen konnte. "Nein Mann, ich brauch doch keine Frauen beim Schmuckkaufen", wehrte Mario ab und zuckte mit den Augenbrauen. "Theo?", hakte ich nach, "Felix, Fabian?", doch Mario schüttelte nur den Kopf. "Marco", lachte er und irgendwie musste ich bei der Vorstellung von Marco und Mario beim Schmuckkaufen auch schmunzeln. "Dann richte ihm aus das er dich super beraten hat, okay?", flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt