Kapitel 16

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In diesem Moment spührte ich nichts weiter als Geborgenheit. Meine Familie war einfach die Beste auf der Welt, denn sie hatten die Liebe meines Lebens akzeptiert und kamen sogar damit klar, dass sie schwanger war und ich sie ihnen davor noch nie vorgestellt hatte. Zusammen mit Felix und Fabian legte ich mich ein Bisschen auf die Couch, weil die restlichen Gäste gegangen waren und erst heute Abend zur Party wieder kommen würden und meine Mutter mit ihren "Schwiegertöchtern" einen Winterspaziergang machen wollte. "Oh Gott hab ich dann eigentlich Verantwortung, ich mein für das Baby?", fragte Felix, als er gerade die Fifadisk in die PlayStation einlegte. Ich lachte: "Lass es erstmal gesund sein, dann kannst du dich ja immernoch als Nanny bewerben". Mein kleiner Bruder nickte: "Na also ich will schon Mitbestimmung, ich will doch das das Baby cool wird". Jetzt lachte Fabian auch mit: "Oh nein Mario bring das Kind dann lieber zu mir, bei Felix wird es am Ende ja noch Dortmunder". "Das war mein Ziel großer Bruder", meinte Felix und zuckte mit den Augenbrauen, "Mario Junior muss doch wissen wo er herkommt". "Felix wir kommen aus Memmingen, das ist in Bayern falls dus noch nicht gemerkt hast", rief ich und klopfte ihm mitleidig auf die Schulter. "Das Baby wird Dortmunder!", schrie er zurück und drohte mir mit erhobenem Finger, doch ich musste ihm leider einen Strich durch die Rechnung machen: "Sorry Bruder aber ich glaub da musst du dich erst gegen Jennas Papa durchsetzen". "Bayernfan oder was?", fragte Felix und schüttelte verständnislos den Kopf, worauf ich gleich eifrig mit dem Kopf nickte. "Ihr werdet später schon sehen wie die Coolheit von mir auf euer Baby abfärben wird", meinte Felix demonstrativ und verteilte die Controller an Fabian und mich. "Na da hast du wohl nochmal Glück gehabt", lachte mein größerer Bruder. "Das kann nur durch ein Turnier entschieden werden", meinte ich entschlossen und gab Felix meinen Kontroller, "Bayern gegen Dortmund, los!", befahl ich, doch Fabian sträubte sich. "Nur weil ich in Bayern wohne heißt es nicht das ich Münchenfan bin, wir spielen Unterhaching gegen Dortmund!". "Komm Junge! Ich bin jetzt davon ausgegangen das du sowieso gewinnst aber mit Unterhaching is es genauso schlimm wie wenn Felix gewinnt", maulte ich und nahm Fabian seinen Kontroller ab: "Okay kleiner Bruder, Bayern gegen Dortmund", meinte ich. "Oh Gott die Existenz eines kleinen Lebewesens steht auf dem Spiel", sagte Felix theatralisch und schaltete auf seinem Kontroller herum. Das Spiel war ausgeglichen, weil Felix einfach ein super Fifaspieler war, was ich nicht leugnen konnte, doch ich hielt gut dagegen. In der 67 Minute bretterte ich mit Arjen Robben einen Schuss aus dem Rand des Strafraums in das obere linke Eck und entschied so über die Zukunft meines Kindes. "Armes Kind", stöhnte Felix und vergrub das Gesicht in seinen Händen. "Du hattest es in der Hand", meinte ich und wir begannen ein kleines Turnier zu spielen. Der klare Sieger am Ende hieß Fabian, denn ihn konnte im Fifazocken niemand übertreffen. "Ich glaub wir bleiben doch bei Unterhaching oder was sagt ihr?", fragte er und legte seinen Arm um Felix und mich. "Boah nee", maulte Felix, doch konnte sich nicht aus Fabians Umarmung lösen.

Jenna PoV:

Nachdem Astrid den Tisch abgeräumt hatte wollte sie mit Irina, Amelie und mir einen Spaziergang machen. Wir redeten über das Baby und über meine Zukunft und natürlich wollte mich meine neue Schwiegermutter auch ein bisschen besser kennenlernen. Ich erzählte von meiner Familie, vom Tod meiner Mutter, vom ersten Treffen mit Mario, von meinem Armbruch und dem wunderschönen Gefühl, das ich immer mit mir herumtrug, wenn Mario bei mir war. Astrid war sichtlich berührt und ungewöhnlich angetan von ihrem Sohn, da sie anscheinend nie so etwas von Mario erwartet hätte. Irina und Amelie, die ich jetzt auch ein wenig besser kannte waren mir auf Anhieb sympatisch. Amelie war mit Felix seit einem halben Jahr zusammen und die Beziehung zwischen Fabian und Irina lief schon seit gut zwei Jahren. "Ich bin froh solche Schwiegertöchter wie euch zu haben", gestand Astrid als wir wieder vor dem Haus der Götzes standen und lächelte uns drei süß an. Genau soeine Großmutter hatte ich mich für mein Kind gewünscht. Als wir wieder ins Haus traten wurden wir von lautem Geschreie aus dem Wohnzimmer begrüßt. "Ich gehe jede Wette mit euch ein das die drei sich wieder über die beste Fußballmannschaft streiten", meinte Astrid gelangweilt und lief zu ihren Söhnen ins Wohnzimmer. "Nein das kann ich meinem Baby nicht antun", hörte ich Mario sagen und schrak erschrocken hoch. "Was kann er deinem Baby nicht antun?", fragte ich und setzte mich neben ihn. "Unser Kind wird Unterhachingfan Schatz", meinte Mario und legte seinen Arm um mich. Ich lachte nur, weil Astrid Recht gehabt hatte und küsste Mario auf die Wange. "Am Ende hasst es Fußball und wird Tänzer oder sammelt Briefmarken", stellte ich klar, "dann nützt euch eure Streiterei auch nichts mehr". Felix schüttelte nur den Kopf: "Glaub mir da muss nur ein Bisschen das Götzegen durchkommen und dann ist es um das Baby geschehen". Wieder musste ich lachen und hielt mir den Bauch. Soviel gelacht hatte ich schon lange nicht mehr, ich fühlte mich allgemein schon lange nicht mehr so geborgen oder heimisch wie bei den Götzes. "So jetzt muss ich aber mal loslegen die Party vorzubereiten", meinte Felix, hob ein Kabel und seinen Laptop vom Boden auf und stolzierte davon, Amelie hinteher. "Der wird sich auch mit 16 und 18 nicht ändern", lachte Fabian und winkte Irina neben sich, weil ja Felix Platz freigeworden war. "Wie wärs, Männer gegen Frauen?", schlug er vor und wollte schon loslaufen, um einen weiteren Controller zu holen, doch Mario winkte gleich ab. "Eigentlich wollte ich noch ein bisschen in der Stadt spazieren gehen", meinte er und wandte mich an mich, "kommst du mit?".

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt