Am Sonntagabend fuhren wir Theo zum Hauptbahnhof und verabschiedeten uns von ihm. Er war sichtlich traurig, doch ich versprach ihm er könnte mich immer anrufen und zu uns kommen. Jenna umarmte ihn und versuchte ein paar Tränen zu unterdrücken. "Pass auf die Anderen auf und grüß sie von mir Großer", meinte sie zum Abschied, dann stieg er in den Zug. Die Tage vergingen und wir machten es nicht anders wie die Wochen zuvor. Jenna begleitete mich jeden Tag zum Training und unterhielt sich mit Hans oder irgendwelchen Physiotherapeuten und manchmal fuhr ich sie davor zum Psychiologen, bei dem sie sich nach dem Tod ihrer Mutter angemeldet hatte. Sie begleitete mich nach Gelsenkirchen, Leverkusen und Sinsheim bis im November das Spitzenspiel in Dortmund anstand. Im Oktober fuhr Jenna eine Woche nach Bamberg um nach ihrer Familie zu schauen. Alles hatte sich ein Bisschen normalisiert, nur Michael litt noch enorm unter dem Verlust seiner Frau und Anni sah sie fast gar nicht. Jenna hatte die Uni vorerst für dieses Semester abgebrochen, da sie sowieso einen großen Teil des Stoffes verpasst hatte und im Geschäft hatte eine neue Frau ihren Job eingenommen. Ihren Gips war sie auch nach einigen Wochen wieder los und bekam bei Hans einige Trainingsstunden für ihren Arm, den sie natürlich nicht mehr so bewegen konnte wie vor dem Bruch. Ihre Essattacken waren auch weniger geworden, doch die Kilos bekam sie nur schwer wieder herunter, was mich ehrlichgesagt sehr wunderte. An diesem Morgen weckte ich sie sanft mit einem Kuss auf die Wange. "Guten Morgen Sonnenschein", flüsterte ich ihr zu und küsste sie am Hals. "Morgen mein Fußballgott", grinste sie und legte sich auf mich. Seit unserem ersten Sex war nicht wirklich noch etwas zwischen uns gelaufen, doch es machte mir nichts. "Und zeigst du es deinem Freund heute Abend?", scherzte sie. "Ich weiß es nicht..", antwortete ich nachdenklich.
Jenna PoV:
"Hast du wieder Angst vor den Fans?", fragte ich und Mario nickte langsam. "Die Anderen helfen dir und die ganzen Bayern und ein paar Borussen stehen hinter dir, vorallem Marco", beruhigte ich ihn, "wann gehts denn los?", wollte ich wissen. Mein Freund schaute auf sein Handy und meinte: "Der Flieger geht um halb zehn". "Alles klar", meinte ich und strich über seine Brust. "Danke das du für mich da bist", flüsterte Mario und küsste mich auf die Haare. Ich konnte gar nicht anders, es hatte mich die ganze Zeit in der ich um meine Mutter getrauert hatte unterstützt und deswegen war es das mindeste, das ich für ihn tun konnte. Nachdem ich aufgestanden war packte ich einige Klamotten von mir und Mario zusammen und steckte sie in einen Koffer, dann fuhren wir auch schon zum Münchner Flughafen, wo wir auch die anderen Mannschaftskollegen trafen. Ich hatte mich in letzter Zeit sehr mit ihnen angefreundet, da ich sie ja jeden Tag beim Training gesehen hatte und mich mit ihnen unterhalten hatte. Der Flug dauerte nicht lange und ruck zuck kamen wir in Dortmund an, wo wir direkt unser Hotel bezogen, vor dem schon dutzende Bayernfans warteten. Ich packte schnell unsere Sachen im Zimmer aus und Mario ging zur Mannschaftsbesprechung in die Lobby. Mir war schon den ganzen Tag mulmig im Bauch, doch ich war mir sicher es wäre, weil ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Du darfst nichts essen, du bist schon dick genug, sagte ich immerwieder zu mir selbst und riss mich zusammen. Kurzerhand beschloss ich Zuhause anzurufen um mich abzulenken. Nach einer halben Ewigkeit meldete sich meine Schwester. "Hey Süße, na ist alles okay?", fragte ich und suchte gleichzeitig für heute Abend heraus. "Nein", antwortete sie kurz. Ich runzelte die Stirn: "Was ist los?", wollte ich wissen. "Dein Freund ist los. Alle denken ich bin jetzt DER BAYERNFAN in der Schule, und das obwohl ich die Bayern kein Bisschen leiden kann, sondern deinen scheiß Freund ertragen muss, der unseren Verein verraten hat", motzte sie, schon fast schreiend. "Spinnst du?!", rief ich, "das ist immernoch mein Freund, wie kannst du sowas sagen?!". Wenn ich Anni jetzt gesehen hätte wäre ich warscheinlich körperlich geworden. "Ich konnte ihn schon bevor ihr euch gekannt habt nicht leiden! Und dann kommst du mit dem Verräter an!! Ich will den nicht in meiner Familie!", brüllte sie. Ich war sprachlos. "Und deswegen bist du angepisst oder was?", fragte ich vorwurfsvoll. "Du verstehst ja gar nicht wie scheiße das für mich in der Schule ist. Von jedem werd ich auf Mario angesprochen und ich kann ihnen nicht die Wahrheit sagen! Vor einer halben Stunde erst hat mich irgendeine 7. Klässlerin angeschrieben, das nervt!", antwortete sie. Irgendwo verstand ich sie ja, doch ihre Worte über Mario waren einfach unverzeilich. "Freu dich doch für mich", meinte ich enttäuscht, "er hat mir die ganze schwere Zeit über geholfen". Anni schnaufte: "Du hättest es auch ohne ihn geschafft. Er macht dich kaputt". "Spinnst du?!", schrie ich und knüllte wütend die Hose zusammen, die ich in der Hand hielt. Ohne auf meine Gefühle zu achten fuhr sie fort: "Ohne ihn hättest du nicht die Uni geschmissen, ohne ihn hättest du nicht deinen Job verloren, oder du hättest wenigstens darum gekämpft!! Du lebst doch nur aus seinem Geldbeutel und denkst du musst nichts mehr machen, weil er dir alles zahlt!!". "Ann- Kathrin du weißt genau das das nicht wahr ist!! Meinen Job hab ich wegen meinem Armbruch verloren, weil ich solange nicht da war und die Uni genauso!!", erklärte ich laut. "Alles Ausreden, Jenna!", meinte meine Schwester, auf einmal sehr leiße. "Es tut mir leid das meine Mutter gestorben ist und ich jemanden hatte der mich getröstet hat Mädchen!! Und das ich währenddessen nicht zur Uni gegangen bin!!", brüllte ich. "Nicht nur deine Mutter ist gestorben!! Ich hab auch gelitten und hab es ohne einen Bonzenfreund geschafft!!", schrie sie zurück. "Sorry aber ich will nicht mehr, tschüss", meinte ich leiße. "Tschüss, hoffentlich machen die Dortmunder deinen Freund heute richtig fertig und du merkst was er für ein Lappen ist!", zischte meine Schwester. Das war einfach zu viel. "Du bist krank!", brüllte ich und legte dann auf. Geschockt legte ich mein Gesicht in meine Handflächen und setzte mich aufs Bett. In diesem Moment kam Mario herein und lief schnell zu mir. "Jenna was ist passiert?! Ist es wegen deiner Mutter?", fragte er besorgt und legte seinen Arm um mich. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und starrte auf das große Bild an der Wand. "Meine Schwester spinnt", begann ich. "Wieso?", hakte Mario nach, "hat sie dich beleidigt?". Ich schüttelte den Kopf: "Nein, ich kann es dir nicht erzählen, das ist ne Schwesternangelegenheit". Mario nickte verständnisvoll: "Aber wenn du reden willst weißt du ja, ich bin da". Ich lächelte ihn an und küsste ihn auf den Mund. Er war einfach der perfekte Mann für mich. Egal was er gemacht hatte, von welchem Verein er gekommen wäre, egal was meine Schwester sagte, ich liebte ihn so sehr, dass mich niemand von ihm trennen konnte, nichtmal Anni. "Wir fahren in einer halben Stunde los", meinte Mario und hielt mich weiter im Arm, "du kannst später mit Hans hinfahren". Ich nickte und stand auf um mein Outfit weiter zusammenzustellen. Ich entschied mich für die leider zerknitterte Jeans, Chucks und mein Bayernauswärtstrikot und ging mich ins Badezimmer umziehen. Als ich wieder herauskam staunte Mario: "Wow, du bist wirklich die schönste Person, die je ein Trikot von mir getragen hat", meinte er und kam auf mich zu. Er legte seine Hände auf meine Hüften und küsste mich. Ich legte meine Hände um seinen Hals und erwiderte den verlangenden Kuss. "Ich liebe dich so sehr Schatz", keuchte ich im Kuss, worauf mir Mario sofort wieder seinen Mund auf den Mund drückte. "Ich will ja jetzt nicht stören..", sagte auf einmal jemand hinter uns und wir fuhren herum. "..aber wir müssen los", es war Manuel, der mit einer großen Sporttasche in der Tür stand. Beschämt zog Mario mein Trikot herunter, das er im Kuss ein wenig hochgezogen hatte und stotterte: "Ähm.. ja.. danke.. Ich komm". Er griff nach seiner Tasche und drückte mir einen langen Kuss auf den Mund. Die Tür schlug zu und ich setzte mich wieder aufs Bett, wo ich nachdachte. Annis Worte pochten in meinem Gehirn und verursachten mir Kopfschmerzen. Dann klopfte es wieder an der Tür und Hans trat ein. "Jenna kommst du mit? Ich hab ein Taxi gerufen", fragte er und blieb auf der Türschwelle stehen. Ich nickte nur hastig, griff nach meiner Tasche und meiner Winterjacke und verließ dann das Zimmer. Im Stadion angekommen setzte ich mich zu Sarah Brandner auf die Tribüne. Immernoch drückte mein Magen, doch bei Sarah neben mir verging mir sofort wieder der Appetit. Sie hatte eine perfekte Figur, ganz im Gegenteil wie ich. Nach wenigen Minuten kamen auch die Jungs aufs Spielfeld, doch Mario war nicht dabei, vermutlich war er noch nicht ganz fertig oder unterhielt sich noch mit Marco, der auch noch nicht auf dem Feld stand. Also sah ich erstmal den anderen zu, die sich im Strafraum aufgestellt hatten und begannen sich aufzuwärmen. "Ich bin so gespannt", meinte Sarah und sprang aufgeregt hin und her. Ich lachte sie nur leise an und erschrank auf einmal. Eine Person kam aus den Katakomben und das ganze Stadion begann zu pfeiffen, zu schimpfen und zu brüllen, als ich näher hinsah erkannte ich Mario. Erschrocken hielt ich mir die Hände vor den Mund. "Krass", sagte Sarah und sah sich erschrocken um. Mario ließ sich nichts anmerken und trabte zu seinen Kollegen und stieg ins Training ein. Im Fanblock der Dortmunder häuften sich die Hassparolen und Hassplakate auf Mario und alle anderen Fans hinter und vor mir brüllten. Ich war ziemlich froh als sie sich aufgewärmt hatten und sich wieder in die Katakomben verzogen und die Rufe wieder verstummten. Heute stand Mario nicht in der Startelf, was ihm natürlich nicht gefiel. Das Spiel verlief ausgeglichen und beide Mannschaften lagen gleich stark auf. In der 66. Minute stand Mario auf einmal am Spielfeldrand und die Dortmundfans stimmten ein "Mario Götze du Hurensohn" an, während er auf den Rasen lief. Sarah neben mir schüttelte nur empöhrt den Kopf. Das Spiel war nun um einiges lauter und schneller. Mario rannte wie ein Stehaufmännchen und ich merkte, dass ihn die Beleidigungen der BvB- Fans nurnoch mehr anspornten. Nach 11 Minuten hatte Mario endlich eine große Chance und nutzte sie. 64. Minute: 0:1 für den Fc Bayern München, außgerechnet von Mario Götze. Die gegnerischen Zuschauer brüllten wieder los und beschimpften Mario. Er hatte es ihnen gezeigt, dass er in München angekommen war, das war sicher. Anschließend schossen Arjen und Thomas noch das 2:0 und 3:0 und machten den Sieg perfekt. Nach dem Ende verließ Mario sofort das Spielfeld, weil ihm anscheinend die Fangesänge mächtig auf die Nerven gingen. Gemeinsam mit Sarah lief ich zu den Kabinen um auf unsere Freunde zu warten. Doch auf einmal meldete sich das üble Gefühl wieder. "Oh Gott", keuchte ich und setzte mich hin, alles drehte sich. "Jenna was ist los?", rief Sarah und setzte sich panisch neben mich. "Nichts", entgegnete ich und hielt meine Hand an den Kopf. "Dein Kreislauf", meinte sie nur und forderte mich auf aufzustehen, "komm ich bring dich zum Arzt". Ich quälte mich nach oben und ließ mich von Sarah stützen. Ein Glück stand Hans gerade in der Nähe der Katakomben und wir fanden ihn schnell. "Hans kannst du dir bitte schnell Jenna anschauen?", rief Sarah und zerrte mich zu ihm. "Natürlich, mein Dauerpatient", scherzte er, nahm mich auf die Arme und trug mich in ein Zimmer. "Was ist es denn diesmal?", fragte er, nachdem er mich auf eine Liege gehievt hatte. Ich atmete schwer und begann: "Mir ist so schlecht und meine Beine sind so schwer und mir ist so warm". Der Arzt nickte und begann mich abzutasten. "Hast du Bauchschmerzen?", fragte er und drückte an meinem Bauch herum. "Im Moment nicht", antwortete ich leiße. "Was hast du heute denn schon gegessen?", fragte er weiter. "Nichts", meinte ich beschämt und schaute auf den Boden. "Jenna! Kein Wunder!", rief er, "du musst was essen!" Dann verschwand er schnell aus dem Raum und kam mit einer Banane und einem Becher wieder. "Du isst das jetzt, egal was du gerade für eine komische Diät am laufen hast", ordnete er an und ich befolgte seinen Anweisungen. Die Nahrungszufuhr tat meinem Körper spührbar gut und das Schwindelgefühl verschwand ein wenig. "Danke Doc", meinte ich und lief schwankend mit dem Colabecher in der Hand und gestützt von Sarah aus dem Zimmer.
Mario PoV:
Das Pfeiffkonzert und die Rufe der Dortmundfans ging mir mächtig auf die Nerven, deswegen verschwand ich gleich in die Kabine. Nach einigen Minuten kamen auch meine Teamkollegen nach und wir duschten. Als wir aus der Kabine kamen sah ich Jenna, blass wie ein Gespenst neben Sarah stehen. "Was ist denn mit dir los?", fragte ich und musterte sie von oben bis unten. "Sie hat zu wenig gegessen und deswegen war ist ihr jetzt ein bisschen schlecht", mischte sich Sarah gleich ein und klärte die Situation. "Schatz wieso machst du das? Wieso isst du nichts?", fragte Mario vorwurfsvoll und umarmte mich. Sarah entfernte sich und unterhielt sich mit Basti. "Schatz wieso?", wiederholte er in der Umarmung. "Ich fühl mich nicht wohl", begann ich und legte wie immer meinen Kopf auf seine Brust. "Schatz wieso? Liegt es an mir?", fragte Mario. "Ich bin so fett geworden von den Fressattacken. Das muss aufhören", jammerte ich. "Red keinen Scheiß, du bist das hübscheste und schönste Mädchen auf der Welt", flüsterte er mir zu küsste mich auf die Wange. Es tat gut soetwas zu hören. Mario schlich an den Reportern vorbei und ging zum Stadionausgang, wo wir auf Marco trafen. "Gutes Spiel Alter", meinte Marco und checkte bei Mario ein. "Du auch", entgegnete er, "aber warn komisches Gefühl". Marco nickte: "Du weißt wie es die Fans meinen, die müssen einfach hinter uns stehen. Nehms dir nicht so zu Herzen", meinte er und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. "Okay, wir müssen gehen. Jenna gehts nicht so gut", entgegnete Mario und umarmte Marco nochmal. "Wir sehn uns Kumpel und gute Besserung Jenna", verabschiedete sich Marco und lief zu den Reportern. Wir liefen zum Teambus, wo wir uns trennten und ich mir ein Taxi rief. Das Hotel war leiße als ich ankam und ich lief schnell in mein Zimmer, wo ich mich schonmal in das große Bett legte, weil mir immernoch ein wenig schwindelig war und versuchte ein bisschen zu schlafen bis Mario ankam.
Soo Leute :). Leider zieht sich meine Geschichte ein bisschen und mir fällt nicht recht was ein aber trotzdem danke für eure Reads! Wooow schon über 700! Ausserdem möchte ich noch schnell klarstellen, dass ich kein Bisschen was gegen Borussia Dortmund hab, im Gegenteil. Ohne die ganzen BvB Spieler wären wir nie Weltmeister geworden & deshalb macht es überhaupt keinen Sinn sie in der Bundesliga als Bayernfan irgendwie zu hassen, nur weil sie eben unser direkter Verfolger sind! ALSO, Nehmt die Darstellung in der Story nicht so Erst & habt nen schönen Tag(:
DU LIEST GERADE
Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)
Fanfiction"Lass mal zu der da hinten gehen" - ein Satz, der das Leben zweier Menschen komplett veränderte.