Kapitel 34

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Die Jungs aßen noch fertig und packten dann in ihren Zimmern noch ihre letzten Sachen zusammen, sodass sie um zehn Uhr packbereit im Eingangsbereich standen. Die anderen fuhren kurz darauf zum Flughafen, doch Mario und ich verabschiedeten uns schon vorzeitig, weil er mit mir im Auto fahren wollte. Seine ausländischen Teamkollegen wünschten ihm viel Erfolg bei der Weltmeisterschaft und umarmten uns Beide. "Bis im Sommer, dann zu Viert", lächelte Franck und drückte mich an sich. Ich war etwas überfordert mit der Situation, weil auf einmal jeder etwas zu mir sagen wollte. Nach einer Viertelstunde hatten wir es dann endlich geschafft das Gepäck in den großen Kofferraum zu packen und im Auto zu sitzen. "Weißt du was mir schon den ganzen Morgen durch den Kopf geht?", fragte ich als wir gerade den Weg aus der Stadt suchten. "Nein was denn?", antwortete Mario. "Wenn es gestern tatsächlich schon soweit gewesen wäre.." -"War es aber nicht", unterbrach er mich unfreundlich. "Hey! Lass mich mal ausreden", schimpfte ich, "wenn es wirklich soweit gewesen wäre hätten wir gar keine Namen parat gehabt". "Jenna jetzt stress doch nicht immer mit den Namen", stöhnte mein Freund. "Stressen? Mario wir haben nur noch einen Monat", versuchte ich ihm klarzumachen. "Schatz das ist doch noch ewig. Chill mal ein Bisschen", meinte Mario und legte seinen Arm lässig ans Fenster. Ich schüttelte den Kopf und atmete einmal tief durch um wieder ein Bisschen runter zu kommen. "Mario wieso ist es so schwer mit dir dadrüber zu diskutieren?", fragte ich und schaute ihn böse von der Seite an. "Das ist doch keine Diskussion", lenkte er ab. "Ich hoffe dir ist schon klar, wenn sie auf die Welt kommen und du nicht in Deutschland bist muss ich leider alleine entscheiden wie sie heißen und vielleicht lass ich mir von einem netten Mädchen dabei helfen", verkündete ich und strich über meinen Bauch. "Okay, dann fang mal an.. wie wolltest du deine Kinder denn nennen", meinte mein Freund jetzt mit einem komischen Tonfall. "Deine Kinder? Na wenn das jetzt schon so losgeht", lachte ich. "Dann?", entgegnete Mario und ich war leise. "Scherz", lachte er dann und nahm meine Hand um sie zu küssen. "Also", begann ich, "ich hab natürlich schon mal in ein paar Büchern geschmökert als du nicht Zuhause warst". "Wieso wundert mich das jetzt nicht?", fragte Mario und bekam das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht heraus. "Maaan Mario", stöhnte ich, "also.. keine amerikanischen Namen oder?" Mein Freund nickte ausnamsweiße nur, was mich positiv überraschte. "Willst du meine Favoriten hören?", fragte ich. Wieder nur ein Nicken. "Gut.. bei dem Mädchen: Lucia, Leah, Marie, Sophie oder Mara und bei den Jungen Jonas, Philipp, Elias oder Luca", erklärte ich. "Schön auswendig gelernt", lachte mein Freund, worauf er gleich wieder einen Schlag auf die Schulter von mir hinnehmen musste. "Bleib ernst", drohte ich. "Okay.. ich lass es mir durch den Kopf gehen und denk selbst nochmal nach okay?", meinte er dann und konzentrierte sich wieder auf die Fahrbahn. "Na das ist ja schon mal ein Anfang", stellte ich fest und nickte anerkennend. Die Fahrt zog sich tierisch und der Gedanke an Zuhause machte mich eher traurig. Ich wusste genau, dass Mario Zuhause den einen Koffer auslehren würde und den nächsten anfangen würde zu packen und diesmal nicht nur für eine halbe Woche, sondern für zwei. In München angekommen streckte ich mich nach dem Aussteigen und Mario kam um das Auto auf meine Seite gelaufen. "Jetzt lass dich mal umarmen", meinte er aufeinmal und drückte sich an mich, "das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht", flüsterte er mir ins Ohr. "Ich hab das so vermisst", flüsterte ich zurück und legte meinen Kopf auf seine Schulter. In diesem Moment verspührte ich wieder das geborgene Gefühl, das ich sooft bei meinem Freund hatte. Sein Geruch kam mir in die Nase und mein Herz machte einen kleinen Sprung. Der Moment war magisch. Wir standen uns einfach gegenüber und lagen uns in den Armen und für beide bedeutete es die Welt. "Komm wir gehen rein", raunte er mir dann ins Ohr und ließ mich los, jedoch nicht meine Hand. Wir liefen die Treppe zur Wohnung hoch und sperrten die Tür auf. Mario lief sofort zur Waschmaschine um seine dreckige Wäsche hineinzuschmeißen, dass sie rechtzeitig übermorgen trocken und gewaschen wieder eingepackt werden konnten. Ich prüfte die eingegangene Post, doch wirklich interessante Briefe waren nicht dabei. Die Tage vergingen rasendschnell. Am Dienstag gingen wir noch kurz zum Einkaufen, weil ich unmöglich Wasserkästen oder Ähnliches schleppen konnte, wenn ich alleine war. Undercover hatte Mario einen Film in der Videothek ausgeliehen und wünschte sich von mir, dass ich ihn mit ihm anschauen würde. Natürlich war ich einverstanden, weil ich jede Minute in der er noch bei mir war voll ausnutzen wollte. Mein Freund hatte im Wohnzimmer die Lichterketten angeschaltet und die Vorhänge zugezogen, sodass es wirklich sehr romantisch aussah. "Mario du bist so süß", flüsterte ich ihm zu, als er mich in das Wohnzimmer führte. Auf dem Couchtisch stand eine Flasche Cola und noch dazu hatte er Pizza gekocht (Jaa Pizza wird gekocht). Glücklich zog ich ihn auf die Couch um romantisch mit der Cola anzustoßen. "Auf den letzten Abend und das die Zeit schnell vergeht", verkündete ich und drückte meinem Freund einen Kuss auf die Lippen. Dann schaute ich mir den Film, den er unbedingt sehen wollte mit ihm an und am Ende musste ich feststellen, dass ich ihn mir wirklich langweiliger vorgestellt hätte. Als der Abspann lief kuschelte ich mich in seine Arme und er umklammerte meinen Bauch. "Ich lebe für Momente wie diesen, weißt du das?", fragte er und küsste mich auf die Wange. Es fühlte sich alles so perfekt an. Ich lag in den Armen des Jungen meiner Träume und er umfasste den Bauch meiner Kinder, unserer Kinder. "Ich liebe dich so sehr", käuchte ich und musste fast weinen. "Ich beeil mich in Südtirol und dann bin ich ganz schnell wieder da", flüsterte er mir zu. "Spinner", lachte ich und gab ihm einen kleinen Klaps auf den Backen, "geb dein Bestes dort und ich bin glücklich".

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt