Kapitel 30

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Dann legte ich mich wieder zurück zu Mario und wollte nochmal für ein paar Minuten die Augen schließen. Aus "ein paar Minuten" wurden ein paar Stunden, deshalb wachten wir erst am nächsten Morgen um halb sieben wieder auf, dafür super ausgeschlafen. Als ich aufwachte küsste mich mein Freund und erzählte mir, dass er von mir geträumt hätte. "Ich soll dir noch liebe Grüße von deinem kleinen Bruder ausrichten", meinte ich danach und stand auf um ins Bad zu gehen. Mario zog derweil seine Trainingsklamotten an um einmal um den Block zu laufen. Ich kochte Kaffee und setzte mich an den Esstisch um die Zeitung zu lesen. Irgendwie war das Gefühl schon komisch, weil es warscheinlich der letzte gemütliche Morgen in meiner Wohnung sein würde, doch ich freute mich rießig darauf endlich eine gemeinsame Wohnung mit Mario zu haben. Der kam nach einer dreiviertel Stunde wieder und hatte eine Tüte Brötchen dabei. "Du bist ein Schatz", bedankte ich mich und deckte den Frühstückstisch. "Heute kommen die Möbel an, ich hab eine E- Mail bekommen", verkündete er und setzte sich neben mich. "Und was heißt das jetzt genau?", wollte ich wissen und schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein. "Ich brauch jemanden, der mit mir in die neue Wohnung fährt und mir hilft", erklärte Mario. Ich schaute skeptisch an mir herunter und winkte gleich ab: "Ich bin dann wohl raus. Aber ich fang dann hier an alles zusammenzupacken in Kartons und sowas". Mario war gleich einverstanden und zückte sein Iphone: "In der Hoffnung, dass einer von den Lappen schon wach ist", säufzte er und wählte eine Nummer. Er schaute ziemlich überrascht, als tatsächlich jemand abnahm. "Servus Basti", meinte er und fragte ihn dann, ob er Lust und Zeit hätte ihm beim Verladen der Möbel zu helfen. Als er auflegte begann er zu grinsen: "Ich hab einen Helfer und du hast einen Helfer". Ich runzelte die Stirn: "Wie? Ich auch?" Mario nickte: "Sarah kommt mit und hilft dir ein Bisschen, dann schaffen wir es vielleicht bis heute Abend alles auszuräumen". Der Plan stand also: Bis heute Abend sollten alle Schränke, Regale und Kommoden in Marios alter Wohnung ausgeräumt und in Kartons verpackt sein, sodass wir morgen alles mit einem Transporter in die neue Wohnung fahren konnten. Die Wände in der neuen Wohnung waren in den letzten Tagen nach unseren Vorstellungen gestrichen worden und heute sollten auch unsere neue Küche und einige neue Schränke und Bilder geliefert werden. Auf Marios breites und gemütliches Bett wollten wir beide nicht verzichten, sowie auf unser gigantisches Sofa. Um neun Uhr zog sich Mario eine Arbeitshose (die er warscheinlich schon zwei Jahre nicht mehr getragen hatte) an und packte sich ein paar Sachen zusammen. "Tschüss mein Engel", flüsterte er, als ich gerade dabei war die Küche leer zu räumen und umarmte mich von hinten. "Grüß Basti von mir", meinte ich und küsste ihn auf die Backe. Dann verließ er die Wohnung und bald darauf klingelte es an der Haustür und Sarah stand davor. Ich hatte mich eigentlich noch nicht so oft mit ihr unterhalten, doch ich machte mir wirklich keine Sorgen, dass uns der Gesprächsstoff ausgehen würde, sondern freute mich mehr jemanden zur Hilfe zu haben. Ich begrüßte sie mit einer Umarmung und bat sie dann reinzukommen. Kurz erklärte ich ihr, was wir heute zu erledigen hatten und sofort half sie mir weiter die Küche zu räumen. Ich machte ein Bisschen Musik an, sodass wir ein Bisschen Unterhaltung hatten. Komischerweiße sprach sie mich gar nicht auf die Kinder oder Mario an, sondern begann einfach Sachen aus ihrer Kindheit zu erzählen, wenn sie auf irgendwelche Gegenstände in der Küche traf, die sie von früher kannte. Als wir die Küche so gut wie leer geräumt hatten führte ich sie ins Schlafzimmer, wo wir eigentlich nur unsere Klamotten in Koffer packen mussten, weil das Bett sowieso erst morgen verladen wurde. Abends um sechs Uhr öffente sich die Tür und Mario kam mit Basti herein. "Wie läufts bei euch Ladies?", erkundigte er sich, als wir gerade im Wohnzimmer dabei waren seine sämtlichen CDs und DvDs in die Kartons zu verpacken. Basti und Mario schauten sich unsere Aufräumarbeit an und waren wirklich zufrieden. "Sehr gut gemacht Mädels", grinste Mario, klatschte bei Sarah ein und küsste mich. "Und wie ist es bei euch gelaufen?", wollte ich wissen. "Die Küche steht und die Farben schauen echt super aus", meinte er, "wo hast du meine Trainingssachen reingepackt?" Ich zeigte au einen der vielen Kartons im Wohnzimmer. Mein Freund zog sich um und dann fuhr er mit Sarah und Basti zum Training, ich räumte solange noch die letzten Kommoden leer. Am nächsten Morgen stand endlich der große Umzug an. Um halb neun hielt ein Lastwagen vor der Wohnung und Fabian, Basti und Manu halfen uns die Möbel, Dekosachen und Kartons zu verladen. Gegen Mittag liefen wir nochmal einen Kontrollgang und schlossen dann die Wohnungstür hinter uns zu. "Bis bald", verabschiedete sich Mario als wir im Auto saßen und steckte den Wohnungsschlüssel ein. Dann fuhren wir in die Maxvorstadt, wo wir schon an der Haustür von Milan empfangen wurden. "Eey Kumpel!", rief Mario und hielt ihm die Faust hin. Hinter uns kamen jetzt auch Basti und Manuel, die unseren neuen Nachbarn auch mit einem Handschlag begrüßten. Ruck zuck halfen uns die Möbelpacker die schweren Möbel in den 1. Stock zu frachten und ich begutachtete zuerstmal die Zimmer.

Mario PoV:

Ich war wirklich aufgeregt, weil ich hoffte, dass meiner Freundin die neue Wandfarbe, die größtenteils Sarah und ich ausgesucht hatten, gefiel. Jenna hatte von alldem nicht sehr viel mitbekommen und deswegen hatte ich behauptet, dass eine Streichfirma alles organisiert hat und alles super ausschauen würde. Viele der neuen Möbel waren schon aufgebaut, nur ein bisschen leer sah es noch aus. Ich nahm meine Freundin an der Hand und führte sie durch unsere neue Wohnung. "Wow das ist ja wirklich unglaublich schön"; schwärmte sie und schaute sich mit großen Augen um, "Oh Gott und hier darf ich wirklich wohnen". "Hier dürfen wir wirklich wohnen, ja", wiederholte ich und umarmte sie von hinten. "Soll ich dir mal zeigen wo die beiden wohnen dürfen?", flüsterte ich ihr ins Ohr und strich über ihren Bauch. Sofort nickte sie und ich löste mich wieder von ihr. Nervös lief ich durch das große Wohnzimmer auf ein Zimmer zu, dass wir zum Kinderzimmer ausgewählt hatten. "Okay darf ich dir bitte mal schnell die Augen zuhalten?", fragte ich und legte meine Hände von hinten über ihre Augen. "Was wir das denn jetzt?", fragte sie, während ich mit dem Fuß die Tür aufstieß und sie in das Kinderzimmer führte. Es roch nach frischer Farbe und Holz. "Mario machs nicht so spannend", quängelte sie und wollte meine Hände von ihren Augen reisen, doch ich war einfach zu stark für sie. Gegenüber von uns standen Anni, Sophia und Nadine, die die ganzen letzten zwei Tage damit verbracht hatten das Zimmer zu gestalten. Und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. "Okay Baby dann mach dich bereit für das coolste Kinderzimmer, das die Welt je gesehen hat", meinte ich Ernst und nahm meine Hände von ihren Augen. Meine Freundin riss die Augen auf, als sie ihre Tanten und ihre Schwester sah und staunte dann noch mehr als ihr Blick auf das Zimmer fiel. Auf der rechten und linken Seite standen zwei Kinderbetten, in der Mitte eine große Wiege und ein Wickeltisch. An den Wänden standen süße Sprüche und ein großes Bild von Jenna und mir hing auch noch an der Wand. "Oh Gott ihr seid unglaublich", flüsterte Jenna, wischte sich eine Träne aus dem Gesicht und umarmte dann ihre Liebsten. "Jetzt können sie kommen", meinte Nadine freudig, worauf Jenna nur glücklich nickte. Bei ihrer Schwester blieb sie kurz stehen und umarmte sie mit ein Bisschen mehr Spannung: "Wir müssen dann mal reden glaub ich", meinte sie Erst, worauf Anni auf den Boden schaute und nickte. "Mario ich hab gehört du gibst einen Sekt aus, wenn alles hier fertig ist!", rief Sophia und legte mir den Arm um die Schulter. "Na wenn du das befehlst werde ich wohl keine andere Wahl haben", lachte ich und verließ wieder das Zimmer, um den anderen weiter beim Umzug zu helfen. Nur Jenna und ihre kleine Schwester blieben im Raum stehen.

Jenna PoV:

Nervös trat ich vom einen Fuß auf den Anderen: "Ich denke du weißt um was es geht", meinte ich leise und sah auf den Boden. "Ja", entgegnete Anni kurz. "Und was sagst du dazu?", fragte ich weiter. "Naja.. ich kann mich ja fast nicht mehr erinnern", begann sie, "aber das was ich mitbekommen habe war schön, auch wenn ich gedacht habe, dass alles nur ein Traum wäre". "Super", meinte ich kalt und setzte mich auf den Boden. Meine kleine Schwester setzte sich neben mich und schaute mir in die Augen: "Hey Jenna, natürlich ist es scheiße, aber ich kanns auch nicht mehr ändern". "Was ist mit Marco und Felix?", wollte ich weiter wissen, weil mir ihre Ausreden wirklich nicht reichten. "Ich telefonier in letzter Zeit wirklich oft mit Marco, aber der ist im Moment wirklich mies drauf, wegen Mario und so", erzählte sie, "ich trau mich kaum Mario noch in die Augen zu schauen, weil ich immer denke, dass er auf mich sauer ist, weil ich ihre ganze Freundschaft zerstört hab". Ich legte meinen Arm um sie: "Nein da brauchst du dir keine Sorgen zu machen, der Hass gehört einzig und allein Marco", versicherte ich und musste schmunzeln. "Aber schon krass sagen zu können, dass du dein erstes Mal mit Marco Reus hattest oder?", meinte Anni und schaute mich an. "Super toll kleine Schwester", meinte ich kopfschüttelnd und fuhr ihr durch die Haare. "Und mit Felix? Er wollte dich doch vorgestern noch anrufen oder?", fragte ich. Anni begann zu grinsen und schaute auf den Boden: "Ja das mit Felix ist ein bisschen komisch", meinte sie und bekam das Lachen fast nicht mehr aus ihrem Gesicht, "wir haben telefoniert und ich hab ihm tausendmal gesagt, dass da keine Liebe im Spiel war und sowas und irgendwann hab ich ihn dann gefragt, wieso ihm das eigenlich so wichtig ist". "Und?", fragte ich erwartungsvoll. "Naja dann hat er gesagt, dass er mich wirklich mag und sowas", antwortete meine kleine Schwester. "Kurz gesagt er steht voll auf dich?", hakte ich nach, doch bekam keine Antwort. "Ich weiß nicht ob er auf mich steht, aber ich weiß nur, dass ich ihn liebe", meinte sie nach gefühlten fünf Minuten des Schweigens. "Oh Anni das ist so schön", freute ich mich und nahm sie in den Arm, bis Mario in der Küche stand. "Gute Nachrichten", verkündete er, "die Kartons sind alle oben". Ich stand auf und nahm ihn in den Arm. "Anni ist clean", lachte ich und zeigte auf meine Schwester, "die Sache mit Marco ist Geschichte okay?" Mein Freund nickte und zeigte Anni dann einen Daumen nach oben. "Bitte Mario tu mir den Gefallen und vertrag dich wieder mit Marco", flehte sie dann. "Mal schauen", entgegnete Mario kurz und verließ dann wieder den Raum und ich folgte ihm.

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt