"Haben wir?", fragte ich. "Haben wir", meinte Mario und alle um uns herum schauten uns neugierig an. "Bist du schon wieder schwanger oder was?", lachte Marco. "Schlecht", entgegnete ich kalt. "Wir haben uns heute Mittag mal über Paten unterhalten", begann Mario. Ach das wollte er verkünden, kam es mir wieder in den Kopf. "Felix, Marco habt ihr Bock?", fragte er kurz. "Ich?!", riefen Beide fast gleichzeitig. "Ja ihr", nickte Mario, "ihr seid die besten für den Job". Marco und Felix schauten sich beide verblüfft an. "Ja oder nein?", fragte ich. "Was denkst du denn?", lachte Felix und nahm Lia von Astrids Arm, "die Kleine hier hat den coolsten Paten auf ewig". "Wer hat gesagt, dass du Lia bekommst", wendete Mario ein. "Hey hey hey jetzt auch noch beschweren oder was?", rief Marco und nahm sich Philipp auf den Arm. "Wenn es für euch beide okay ist", grinste ich. "Dann können wir ja jetzt endlich anstoßen!", rief Marco und zeigte auf die Sektflasche in meiner Hand. Schnell holte ich unsere (neugekauften) Sektgläser aus dem Küchenschrank und versuchte jedem ungefähr gleichviel einzuschenken, was mir eher misslang. Mit dem Tablett ging ich einmal im Kreis rum und nahm mir dann auch ein Glas. Mein erstes Glas Alkohol seit neun Monaten. "Auf Felix und Marco!", rief ich und hielt mein Glas in die Höhe. "Auf Mario und Jenna!", fügte Marco hinzu. "Auf Felix, Marco, Jenna, Mario, Lia und Philipp!", verkündete Astrid und stieß mit mir an. "Auf den ersten Sekt nach neun Monaten", flüsterte ich Mario ins Ohr nachdem ich auch mit ihm angestoßen hatte. "Genieß es", flüsterte er zurück und drückte mich ganz kurz. "Auch wenn ich dich hassen sollte, weil ich kein Pate geworden bin wünsche ich dir nochmal alles Gute", meinte Fabian und umarmte mich ebenfalls nochmal. Soviele Umarmungen an diesem Abend. "Dankeschön Fabi", lachte ich und nahm dann endlich den ersten Schluck. Es war fantastisch. Es prickelte und kurz schloss ich sogar meine Augen. "Oh Gott tut das gut", stöhnte ich und nahm gleich noch einen großen Schluck. "Sag mal heulen eure Kinder eigentlich gar nicht oder habt ihr sie aus gestellt?", wendete sich Marco an Mario. "Das kommt noch", entwarnte ich gleich und zupfte Philipps Strampler wieder zurecht. "Ich hab sie auch noch nicht in voller Action gehört", lachte Mario. Marco schaute stolz auf sein Patenkind herunter: "Wir werden ein Dreamteam", grinste er. "Er ist der Richtige", nickte mir Mario entschlossen zu. "Wollen wir uns nach draußen setzen?", fragte Astrid, weil die Sonne wunderschön ins Wohnzimmer fiel. "Klar", willigte Mario gleich ein und öffnete die Balkontür. An der frischen Luft war es immernoch so heiß, dass mein Freund sofort den Sonnenschirm aufspannte. "Habt ihr es hier schön", schwärmte Irina und schaute sich um. Von unserem Balkon aus hatten wir einen wunderschönen Blick über das Viertel. Alle setzten sich um den großen Gartentisch, den ich schon mit einer Tischdecke und Tellern ausgestattet hatte und unterhielten sich. Natürlich wollten alle die Situation von Felix ganz genau erklärt haben, wie er es denn jetzt tatsächlich nach München geschafft hatte, doch der war im Moment viel zu sehr mit Lia beschäftigt. "Das du sie auch oft besuchst!", mahnte Astrid ihren jüngsten Sohn. "Mama was denkst du denn? Ich hab jetzt Verantwortung!", entgegnete Felix. "Bei dir weiß man ja nie", lachte Fabian. "Wieso sollte ich mich dieser Verantwortung entziehen?", fragte Marios kleiner Bruder. "Nicht das du nur nach München gehst um die ganze Zeit nur feiern zu gehen", wendete Jürgen ein. "Keine Angst, notfalls kommt er einfach hierher, dann hat er nichts mehr zu lachen", meinte Mario. "Was?", rief ich erschrocken, "ich hab schon zwei Kinder". "Jetzt hört mal auf zu spekulieren wohin ihr mich verfrachten wollt, wenn ich mich schlecht aufführe!", meckerte Felix und wog Lia in seinen Armen hin und her. "Wir werden unsere Aufgabe mit Würde tragen", verkündete Marco poetisch ."Na dann sind wir ja beruhigt", grinste Mario und legte seinen Arm um mich. Endlich hatten wir alles geschafft. Die Wohnung. Die Schwangerschaft. Die Saison. Ein wunderschöner Sommer könnte uns bevorstehen, doch in meinem Gehirn war davor immerwieder die Weltmeisterschaft, wie eine dicke Mauer. Und genau dieses Thema musste Jürgen jetzt auch ansprechen. "Und Mario? Schon aufgeregt vor Samstag?", wollte er wissen und nahm einen Schluck von seinem Sekt. "Ganz ehrlich?", fragte Mario. Jürgen nickte. "Ich will nicht gehen", säufzte er. "Bitte?!", rief Marco und sah geschockt von Philipp auf. "Ja ich will das hier alles nicht für zwei Monate gehn lassen", meinte mein Freund und drückte mich beim Wort "das hier" fest an sich. "Gibt es da keine Möglichkeit, dass ihr drei mitkommt?", wendete sich Astrid an mich. "Natürlich würde es gehen, aber ich will nicht mit so kleinen Kindern schon fliegen", entgegnete ich. "Macht euch doch jetzt noch nicht so große Hoffnungen. Vielleicht bist du ja in einem Monat wieder hier", zischte Felix, worauf er gleich eine angedeutete Ohrfeige von Mario bekam. "Und wenn nur du runterfliegst?", kam Astrid wieder auf das Thema zurückzusprechen. "Ich?! Alleine?", fragte ich. "Ja und die Kinder nehm ich solange", erklärte sie. "Astrid, nein. Das wäre viel zu viel verlangt. Was wäre ich denn fü.." -"Jenna, ich habe drei Kinder großgezogen und glaub mir, mit diesen Beiden hier werde ich auch fertig", redete mir meine Schwiegermama ins Wort. Gegen Astrids Argumente war nichts einzuwenden. "Ich werde es mir mal durch den Kopf gehen lassen", nickte ich. "Danke", flüsterte mir Mario von hinten ins Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Haare. Dann entfernte er sich wieder von mir und stand auf um das Abendessen zu bestellen. Der Abend war locker und es wurde viel gelacht. Wie immer bei den Götzes. Lia und Philipp meldeten sich erst kurz vor dem Essen zu Wort, wo ich Marco und Felix das erste Mal als Paten auf die Probe stellte. Mit Bravour fütterten sie die Kinder und legten sie dann schlafen. Ich musste zugeben, Mario hatte wirklich die Richtigen ausgesucht. Gegen neun Uhr kam Mario dann endlich mit dutzend Pizzakartons von der Pizzeria wieder. Immerwieder stieß ich mit Astrid und Irina an, auch wenn uns langsam die Gründe dafür ausgingen. Endlich konnte ich wieder essen und trinken was ich wollte. "Leider kann ich ja nicht mehr mit Amelie anstoßen", säufzte Astrid schon etwas angetrunken. Anscheinend hatte Marios Mutter Felix" Exfreundin wirklich gern gehabt und trauerte ihr immernoch nach. "An Weihnachten sind wir alle drei noch Spazieren gegangen und ich hab noch gesagt, dass ihr meine drei Schwiegertöchter seid", fuhr sie fort. "Tja, so schnell kann es gehen", mischte sich Felix ein. "Es wird eine Bessere kommen", meinte Mario und stellte die benutzen Teller zusammen. "Eine viel Bessere", grinste ich Felix zu. Was folgte war eine halbstündige Diskussion mit Astrid und Marco über "die perfekte Freundin". Auch wenn Marco nicht zu uns gehörte war er trotzdem schon fast ein Familienmitglied. Außer Felix, der ihm die Sache an Annis Geburtstag immernoch übel nahm, machte es auch niemandem etwas aus. Gegen halb zwölf in der Nacht verließen unsere Gäste wieder unsere Wohnung. Jürgen führte Astrid nach draußen und Irina ging Hand in Hand mit Fabian. Sie bestellten sich ein Taxi, das erst zum Hotel von Marios Eltern fahren sollte und dann nach Starnberg. Felix und Marco übernachteten auf unserer Couch.
Mario PoV:
Schnell räumte ich noch den Tisch draußen leer und setzte mich dann zu meinem besten Freund und meinem Bruder auf die Couch. Sie schauten sich irgendeine Sendung über Fußball in Afrika an, was gerade auf Phoenix lief. "Mario geh zu Jenna", zischte Marco. "Willst du mich loshaben oder was?", fragte ich. "Ey sie hat dich jetzt zwei Wochen nicht gesehen und ihr müsst bestimmt noch richtig viel bereden, also geh rüber", meinte Felix. Sie hatten Recht. "Okay, ihr findet schon einen Platz zum Schlafen oder?", fragte ich und wartete die Antwort gar nicht ab. "Gute Nacht", meinte ich noch und lief ins Schlafzimmer, wo Jenna gerade dabei war sich umzuziehen. "Endlich wieder unsere erste Nacht zuzweit", flüsterte ich und umarmte sich von hinten. "Mario ich glaub ich bin betrunken", jammerte meine Freundin und schaute uns im Spiegel an. Vorsichtig zog ich sie zum Bett und legte mich neben sie. "Du bist süß wenn du betrunken bist", grinste ich und küsste sie auf die Wange. "Ich liebe dich so sehr Mario", flüsterte Jenna und umarmte mich ganz fest, fast schon zu fest. Sie war so müde. Das konnte ich in ihren Augen sehen. "Der Tag war anstrengend, mach deine Augen zu", flüsterte ich, worauf sie mir gleich gehorchte. Es dauerte nicht lange und sie war eingeschlafen. Ich hielt sie in meinen Armen und strich durch ihr Haar. Wieviel sie in letzter Zeit wegen mir durchmachen musste und was noch alles kommen würde. Einwas hatte mich immernoch an ihr beeindruckt: Jenna hatte seit fast zwei Monaten nicht mehr in meiner Anwesenheit über ihre Mutter geredet. Wie sie alles verarbeitete war unheimlich. Verträumt beobachtete ich die Straßenlaterne draußen und während ich nachdachte fielen mir die Augen zu. Am nächsten Morgen weckte mich Andreas Bouranis "Auf uns", weil Jogi eine frühe Trainingseinheit im Münchner Stadion angekündigt hatten. Bis zum Spiel am Freitag gegen Armenien in Mainz waren es noch fünf Tage, was hieß, dass ich noch bis zur WM drei einhalb Tage Zuhause sein konnte. Ohne meine Freundin zu wecken ging ich ins Wohnzimmer um Marco Bescheid zu sagen. Der Countdown zur Weltmeisterschaft konnte beginnen. Wir waren bereit.
Hallo meine Lieben! Es tut mir soo unendlich Leid, dass ich euch so kurz vor Weihnachten so ein "MISTKAPITEL" bringe, doch ich verspreche euch, dass wieder bessere kommen werden! Außerdem wünsche ich euch allen gaanz frohe Weihnachten & wunderschöne Ferien (die ich ab heute endlich auch habe). Ich hoffe ihr bekommt alle schöne Geschenke & habt eine tolle Zeit mit euren Liebsten! :-* Ein Hoch auf die Post: Meine Weihnachtsgeschenke sind alle nicht angekommen und jetzt liegt bei mir morgen nichts unterm Baum, aber alles halb so schlimm:) Tschüssi, voten & KOMMENTIEREN nicht vergessen! :)
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Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)
Fanfic"Lass mal zu der da hinten gehen" - ein Satz, der das Leben zweier Menschen komplett veränderte.