Kapitel 91

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Wenig später öffnete sich die Tür und Jenna kam mit Jonas auf dem Arm und Felix und Fabian im Schlepptau herein. "Wir haben die Meldung im Radio gehört", meinte Fabian und stellte sich in die Küche. "Fabi geh nach Hause zu deiner Familie, die braucht dich", meinte ich zu ihm. "Irina kommt gleich vorbei", erklärte er kurz und holte eine Pfanne heraus. Jenna sagte die ganze Zeit nichts, sondern setzte sich nur neben mich und legte ihren Kopf an meine Brust. Sie war fix und fertig. "Ich kann nicht mehr Mario", flüsterte sie und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Auf einmal klingelte es an der Tür und Felix sprang sofort auf um zu öffnen. Mich verunsicherte, dass er nichts sagte, als die Person hereintrat. Fragend drehte ich mich um und Anni stand mitten im Raum. Die einzige, die sie richtig beachtete war Jenna, die sowieso nichts mehr richtig mitbekam. "Süße", flüsterte sie und lief auf sie zu um sie zu umarmen. Die einzige Person, die ich dabei beobachtete war jedoch mein kleiner Bruder. Er stand wie versteinert da und starrte seine Exfreundin an. "Felix komm wir gehen mal raus", meinte ich und zerrte auch Alex mit hoch, sodass sich die Schwestern einmal alleine unterhalten konnten. "Das ist die Schwester von meiner Frau", erklärte ich kurz und schloss die Balkontür hinter mir. "Und meine Exfreundin", fügte Felix hinzu. "Versteht ihr euch nicht mit ihr?", wollte Alex wissen. "Nein, aber ist eine lange Geschichte", winkte ich gleich ab. "Jenna hat die ganze Zeit nur geweint, als wir nach den Beiden gesucht haben", meinte mein Bruder dann und warf einen Blick in die Wohnung. Jenna lag in Annis Armen und man konnte ihre Schreie bis hier draußen hören. Alex neben mir schnaufte auch tief und ich dachte fast, dass sie wieder zu weinen beginnen wollte, doch sie tat es nicht. "Wohnst du eigentlich alleine mit Lucia?", fragte ich sie. "Ja", antwortete sie kurz und holte eine Packung Zigaretten heraus, "mein Mann ist vor zwei Jahren plötzlich an Krebs gestorben". Für mich kam das wie ein Schlag ins Gesicht. Jetzt war mir klar, dass wir Lucia finden mussten. "Oh, das tut mir leid", meinte ich leise. "Kein Problem, ich komm damit klar", entgegnete sie und zündete sich eine Zigarette an. In dem Moment ging die Terassentür auf, doch ich drehte mich gar nicht rum, weil ich genau wusste, dass es Anni war. Weshalb sie mir auf einmal die Hand an den Rücken legte verstand ich auch nicht. "Nehm die Hand da weg", meinte ich niedergeschlagen. "Nein tu ich nicht", meinte die Person. Augenblicklich drehte ich mich um und vor mir stand kein geringerer als mein bester Kumpel. "Marco", stöhnte ich kurz und nahm ihn in den Arm. "Ich helfe dir", meinte er und drückte mich fest. "Danke", keuchte ich und musste mir die Tränen verdrücken. Er war die einzige Person, bei dem ich immer meine Gefühle raus ließ. Felix erklärte ihm die ganze Situation, während ich mit Jenna ein paar Minuten alleine war. "Jemand hat ihn bestimmt mitgenommen", weinte sie, als wir auf unserem Bett saßen. Darauf wusste ich keine Antwort. "Der will nur Geld", flüsterte ich. "Wieso nimmt er dann Lucia mit?", schniefte sie und versuchte einmal tief durchzuatmen, aber schaffte es nicht. Stattdessen begann sie wieder das schreien und weinen. Innerlich zerriss es mir das Herz, doch ich musste für sie stark bleiben. "Mario ich komm nicht nochmal damit klar ein Kind zu verlieren", schrie sie. "Denk nicht an sowas", flüsterte ich und auf einmal konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Als meine Frau das merkte schaute sie mir in die Augen und biss sich auf die Lippe vor Schmerz. "Ich hab so Angst", flüsterte sie und legte unsere Bettdecke über ihre Schultern. "Willst du schlafen?", fragte ich. Sie antwortete nicht, doch drehte sich mit dem Rücken von mir weg, deswegen gab ich ihr einen Kuss auf die Haare und ging wieder aus dem Zimmer. Marco saß auf dem Sofa und ich setzte mich neben ihn. "Ich vermisse ihn so sehr", wimmerte ich und schaute auf unsere Fotowand. "Mario ich verspreche dir, dass wir ihn wieder finden", versicherte er und schaute auf die Uhr. In dem Moment fiel mir wieder mein Training ein. "Ich muss zur Säbener Straße", zischte ich und sprang auf. "Du willst jetzt zum Training?", rief Marco verwirrt und lief mir hinterher. "Wenn ich heute nicht gehe und zeige, dass ich bereit bin lässt Pep mich nie wieder für die Profis spielen. Er gibt mir gerade eine Probezeit und schaut wie gut ich mich wieder einfinden kann. Ich darf nicht fehlen", antwortete ich und schnappte meine Trainingstasche. "Ich komm mit", meinte er entschlossen und lief mit mir die Treppe hinunter. Als wir aus der Haustür gehen wollten standen mindestens fünf Fotografen vor unserer Tür. "Herr Götze ist das ihr Sohn, der gesucht wird?", brüllte der eine und jeder Kameramann versuchte seine Linse genau in mein Gesicht zu halten. "Lassen sie ihn in Ruhe", zischte Mario und schubste die Reporter leicht nach hinten, sodass ich einen freien Weg zu meinem Auto hatte. "Solche Wixer", schüttelte ich den Kopf, als wir beide Türen geschlossen hatten und zischte ab. Der Schock saß tief, doch Philipp würde es nicht wollen, dass ich meinen Job wegen ihm verlieren würde. Im Inneren spührten vermutlich nur Jenna und ich alleine, dass es Philipp nicht gut ging.

So hier muss ich leider Schluss machen, weil ich leider keine Zeit mehr habe weiterzuschreiben, da ich morgen für zehn Tage auf Mallorca fliege & ich euch nochmal Bescheid sagen wollte, dass wahrscheinlich in der Zeit nichts kommt nichts kommt. Habt eine schöne Zeit und vielleicht hat euch das kurze Kapitel trotzdem gefallen. Tschüss Freunde der Sonne!♥

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt