Kapitel 41

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"Ich frag die Woche trotzdem mal nach", meinte Mario entschlossen . "Mach was du willst", säufzte ich kalt. "Wieso bist du so aufbrausend?", fragte mich mein Freund und schaute böse zu mir hoch. "Mario was bist du denn für ein Vater?! Du willst, dass deine Kinder mit einer Woche nach Brasilien fliegen, weißt du, was das für ein Stress ist?", entgegnete ich. "Jetzt unterstell mir mal nicht, dass ich ein schlechter Vater bin, nur weil ich es nicht zwei Monate ohne sie aushalte!", rief er. Bei seinem Tonfall merkte ich, dass unser Gespräch in die völlig falsche Richtung ausatete. "Bitte lass uns nicht streiten", flüsterte ich und umarmte ihn von oben herunter. "Okay es tut mir leid", säufzte Mario und drückte mir einen Kuss auf die Wange. "Und wann gehts los am Samstag?", wollte ich wissen und strich ihm über die Haare. "Der Flieger geht um zehn Uhr abends", antwortete Mario und schaute zu mir hoch. Ich biss mir auf die Lippe und wagte es ihm auch in die Augen zu schauen: "Wir werden dich ganz kräftig von Zuhause aus unterstützen", flüsterte ich. "Danke Baby", meinte Mario, "aber bitte lass uns die Woche nochmal was schönes unternehmen". "Hast du kein Training mehr?", fragte ich. "Doch, jeden Tag, aber Jogi hat sicher nichts dagegen, wenn ich einmal nicht da bin", meinte er. Dann strich er erneut über die Wangen der Kinder und begann zu grinsen. "Ach ja, was ich dich noch fragen wollte. Kannst du mir Karten für Freitag besorgen?", wollte ich wissen. "Für dich?", wiederholte Mario fragend. "Nein für Oli Kahn, klar für mich!", sagte ich. "Und was ist hiermit?", fragte er vorwurfsvoll und deutete auf Philipp und Lia auf seinen Oberschenkeln. Ich zuckte mit den Schultern: "Man kann nie früh genug anfangen Fußball zu schauen oder? Außerdem will ich dich nochmal spielen sehen, bevor du gehst". "Musst du wohl abchecken, ob ich richtig vorbereitet bin oder was?", lachte mein Freund. "Fralle!", rief ich auf fränkisch und grinste zu ihm nach unten. Mario kramte in seiner Hosentasche und holte sein Handy heraus. Er schoss ein paar Fotos von den Kleinen auf seinen Beinen. "Damit ich wenigstens ein Bild von ihnen dabei hab", fügte er hinzu und schaute dann zu mir nach oben. Mit seinem Mund formte er einen Kussmund, sodass ich mich zu ihm nach unten beugte und ihn küsste. Im selben Moment drückte er den Auslöser. "So jetzt hab ich auch ein Bild von dir", grinste er und schaute sich sein Meisterwerk an. "Oh Gott ist das süß", war sein Kommentar. Sofort öffnete er Instagram. "Ja du hast meine Erlaubnis", säufzte ich, als er fragend zu mir hochschaute. Er lud das Bild hoch und machte es offiziell: Happiest parents. Thanks for your greetings! Auf einmal klingelte es an der Tür und Mario schaute verwirrt zu mir hoch. "Marco? Milan? Fabian?", fragte er und rappelte sich auf. "Ich glaub ich weiß wer es ist", grinste ich. Sanft legte Mario die Kinder in die Wiege neben unserer Couch, ehe es ein zweites Mal klingelte. "Ja chill doch mal, ich bin Vater!", schrie Mario und stürmte zur Tür. "Wirst du jetzt faul, nur weil du Kinder hast oder was?", hörte ich Felix Stimme kurz nach dem Öffnen. "Junge was machst du denn hier?", rief Mario und fiel ihm um den Hals. "Servus, ich wollte dich einfach mal gratulieren", erklärte er, striff seine Schuhe ab und lief zu mir ins Wohnzimmer. Er warf mir einen grinsenden Blick zu. "Felix was machst du schon wieder in München, du warst doch vor ein paar Tagen erst da!", fragte Mario wieder und stellte sich mit verschränkten Armen vor seinen Bruder. "Hast du was dagegen oder was?", fragte Felix und ging zur Wiege. Dort gab er Philipp symbolisch eine Ghettofaust: "Servus Bro", flüsterte er und klatschte dann auch mit mir ein. "Jetzt sag schon! Unsere Eltern lassen dich nicht ohne Grund einfach ne Woche die Schule schwänzen", rief Mario, jetzt schon ein Bisschen aggressiv. Felix lehnte sich gegen die Lehne der Couch: "Okay, okay, ich habe was zu verkünden". Ich musste grinsen, weil ich schon eine Vorahnung hatte, was jetzt für eine Neuigkeit kommen würde. "Ihr werdet mich warscheinlich in nächster Zeit öfters an der Backe haben", fuhr Felix fort. "Oh mein Gott hast du es geschafft?", quietschte ich und hielt mir die Hände vor meinen Mund. Felix nickte aufgeregt und ich stand auf um ihn zu umarmen. "Was ist denn los?", rief Mario verärgert. Felix legte seinen Arm um seinen Bruder: "Die Bayern wollen mich, das ist los", grinste er. Mario riss sich aus der Umarmung und riss die Augen auf. "Was? Wie haben die dich denn zu sich bekommen?", fragte er. Felix zuckte mit den Schultern: "Die haben mir ne Anfrage geschickt". "Man wieso sagst du denn nichts!", schrie Mario und fiel ihm um den Hals, "drei Götzes in Bayern, wie geil ist das denn!" "Ab September gehts los", grinste Felix und ließ Mario wieder los. "Jetzt müssen wir uns ja gar keine Streits mehr über den besten Verein liefern", bemerkte Mario. "Ein Glück", meinte ich erleichtert. Felix setzte sich neben mich: "Ach ja, Mama und Papa kommen heute bis Sonntag nach München und ich glaube sie wollten auch mal bei euch vorbeischauen", erzählte er. "Jenna mach die Kinder hübsch!", lachte Mario gelassen. Ich fand es gar nicht so lustig. "Sollten wir was kochen?", fragte ich. "Mama steht auch auf Bestellpizza, ich kenn mich da aus, keinen Stress", beruhigte mich Felix. "Außerdem merkt sie sowieso, dass wir ihr was vorspielen, wenn du was kochst", meinte Mario. "Alles klar, wollen wir Fabian und Irina dann auch zum romantischen Candle Light Dinner einladen?", fragte ich und begann in meinem Hirn zu planen. Mario gab grünes Licht und dann schickte ich seinen kleinen Bruder aus dem Zimmer um Fabian und seine Eltern einzuladen. "Wusstest du das alles mit dem Probetraining?", wollte Mario wissen, ehe er im Schlafzimmer verschwunden war. "Er hat es mir im Krankenhaus erzählt, ja", grinste ich. Mario schüttelte grinsend den Kopf und lief zur Wiege. "Ach euch muss man nicht hübsch machen", meinte er und ich stellte mich neben ihn und schaute auch in das Kinderbett. "Jenna was hälst du eigentlich davon, wenn wir meinen Geburtstag feiern?", fragte mein Freund. Ich bekam einen Schock. Richtig, übermorgen war Marios 22. Geburtstag. "Mario! Ich hab deinen Geburtstag ganz vergessen! Ich hab gar kein Geschenk, oh Gott ist das peinlich", jammerte ich und hielt mir die Hände vor meine Augen. "Mach dir mal keinen Stress, ich lass alles organisieren und du hast mir schon das größte Geschenk gemacht, das du mir machen konntest", meinte er und umarmte mich von hinten. Dabei schauten wir beide auf Philipp und Lia. "Gerngeschehen", grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Hast du dir jetzt eigentlich schon Paten überlegt?", wollte ich wissen. "Okay, dir kann ichs ja sagen", murmelte mein Freund, "was hälst du von Felix und Marco?", "Marco?! Hast du nicht gesagt, dass er keine Ambitionen hat?", rief ich und drehte meinen Kopf verwirrt zu ihm. "Ja klar, aber innendrin ist er einfach der beste für den Job", gab er zu. "Okay, auch wenn Theo und Anni vielleicht ein Bisschen verärgert sein werden bin ich einverstanden", meinte ich und erhielt diesmal auch einen Kuss auf die Wange. "So eure Partyplanung für heute Abend steht", rief Felix, der gerade wieder vom Telefonieren kam. "Bleib mal da Kleiner!", rief Mario, als Felix gerade raus auf den Balkon gehen wollte. Sein Bruder stoppte seine Tätigkeit. "Was läuft denn jetzt mit Anni", posaunte es Mario heraus. "Tja das wüsstest du wohl gerne", grinste Felix. "Ach da läuft noch was?", fragte ich, weil ich das Kapitel Anni- Felix schon längst abgeschlossen hatte. "Ihr habt keine Ahnung", säufzte Felix. "Los jetzt sag schon!", drängte mein Freund. "Ich weiß ja, dass du gerne Anni als Schwägerin haben willst.." -"Aber?", unterbrachen Mario und ich ihn fast gleichzeitig. "Aber ich glaube, dass sie dich nicht als Schwager haben will", beendete er seinen Satz. "Was? Anni steh.." -"Das ist natürlich scheiße", redete mir Mario ins Wort. "Moment mal, meine Schwester hat mir schon so oft die Ohren wegen dir zugeheult", protestierte ich. "Zugeheult", wiederholte Felix skeptisch. "Felix sie denkt, dass sie bei dir keine Chance hat!", machte ich klar. Marios Bruder lachte still und schaute verschüchtert an sich herunter. "Sie ist doch sowieso bald mit der Schule fertig und dann kommt sie bestimmt zum Studieren nach München", murmelte Mario. "In einem Jahr", entgegnete Felix kalt. "Na und?", fragten mein Freund und ich wieder fast gleichzeitig. "Wenn du sie liebst, dann sag es ihr einfach, sonst bekommst du sie nie", maulte Mario und ging zur Küchenzeile. "Okay ich werde es ihr das nächste Mal sagen", nickte Felix. Ich quietschte und umarmte ihn: "Oh Leute das wird so süß!", "Was hat Papa gesprochen?", lenkte Mario vom Thema ab. Felix legte seine Beine über meine Oberschenkel, weil ich genau in seinem Ausstreckbereich saß und legte sich entspannt hin. "Sie sind in einer halben Stunde da und Fabi kommt auch, ach ja und Mama ist schon ganz aufgeregt", meinte er. "Oh Gott das wird wieder ein peinlicher Auftritt", stöhnte Mario. "Ach ist doch kein Problem", schmunzelte ich, "aber wir müssen jetzt trotzdem nochmal losfahren und einkaufen". Mario lief zu Felix und gab ihm einen Stoß auf die Schulter: "Bevor du dich hier zu sehr einlebst, komm wir fahren los, solange kann Jenna hier ein Bisschen was vorbereiten". Genervt rappelte sich Felix wieder auf und nahm seine Beine von meinen Oberschenkeln. "Danke", grinste ich meinen Freund an und ging dann in die Speißekammer. Kurz darauf verließen Mario und sein Bruder die Wohnung um Bier und ein paar antialkoholische Getränke zu kaufen. Ich zog mir als erstes wieder eines meiner kurzen schwarzen Kleider an, die ich während der ganzen Schwangerschaft nicht anziehen konnte und räumte dann die Wohnung auf. Natürlich wollte ich keinen schlechten Eindruck bei Marios Eltern machen, weil sie ja auch noch nie in unserer neuen Wohnung waren. Zum Schluss deckte ich schonmal den Tisch draußen auf dem Balkon, weil der Wetterbericht eine traumhafte Sommernacht meldete und stellte drei Flaschen Sekt kalt. Um 17.00 Uhr schellte die Klingel und ich lief schnell zur Tür. "Jennaa mein Schatz!", schrie Astrid direkt, als sie mich sah und fiel mir um den Hals. Jürgen umarmte mich ebenfalls und beglückwünschte mich. "Schön habt ihr es hier", rief sie und schaute sich in unserem Flur um. "Alles selbst gestaltet", grinste ich stolz und nahm den Beiden ihre Taschen ab. "Geht einfach ins Wohnzimmer", meinte ich und zeigte auf die Tür dorthin. "Wo sind denn Mario und Felix?", fragte Astrid. "Ich hab sie vorhin noch zum Einkaufen geschickt, jetzt komm mal mit", erklärte ich und zog meine Schwiegermama zur Wiege. Beim Anblick ihrer Enkelkinder begann sie zu grinsen und wischte sich irgendetwas unter dem Auge weg. "Jürgen, Jürgen komm her!", rief sie und winkte ihrem Mann her, der immernoch die Bilderwand im Flur betrachtete. "Das ist ja krass", flüsterte er, als er neben seiner Frau stand. "Denkst du dasselbe, was ich denke?", fragte sie. Ich verstand nicht richtig. "Das ist Mario in klein", grinste mir Jürgen zu und deutete auf Philipp. "Wollt ihr sie mal nehmen?", fragte ich, weil ich merkte, dass Philipp und Lia schon wieder unruhig wurden. "Na klar, kommt zur Oma", rief Astrid und nahm Lia aus der Wiege, Jürgen tat es ihr mit Philipp gleich. Mit ihren Enkeln auf den Armen setzten sie sich auf die Couch. In diesem Moment ging die Tür auf, denn Mario und Felix waren wieder Zuhause. "Alter langsam wirds schwer", maulte Felix, denn Mario hatte ihm zwei Kästen zum Schleppen gegeben. "Mario spinnst du! Willst du, dass er mit 16 schon seinen Rücken kaputt macht?!", rief ich und nahm Felix einen Bierkasten ab. "Meine Süßen!", rief Astrid und stand auf um ihre Söhne zu umarmen. "Ich bin so stolz auf dich Mario!", flüsterte sie, als sie ihn drückte, natürlich vorsichtig, weil sie noch Lia auf dem Arm hatte. Jürgen unterhielt sich noch mit Felix über irgendetwas mit Fußball, deshalb beschloss ich die Einkäufe der Beiden zu verstauen. Mario und Astrid schauten stolz auf Lia herab und flüsterten irgendetwas hin und her und ein Glück betraten Fabian und Irina gerade die Wohnung und crashten die Stille. "Servus!", schrie Fabian und umarmte jeden im Kreis, genauso wie Irina. "Okay Leute, ich habe was zu verkünden", rief Felix dazwischen. Wie es natürlich sein musste klingelte es wieder an der Tür. "Boah wer ist das denn jetzt", stöhnte Mario und ich stürmte hinaus. Vor der Tür stand Marco, den ich gleich ins Wohnzimmer schickte. "Marco du hast gerade Felix Rede zerstört", maulte Mario. "Jetzt seid mal leise!", ignorierte Felix die Beiden. "Wie manche von euch wissen hab ich ja in dieser Woche ein Probetraining in München", begann er. "Was?!", schrie Fabian und suchte Marios Blick. "Und?", fragte Jürgen, für den dies ja keine Neuigkeiten mehr waren. "Ich bin dabei", nickte Felix stolz. "Bitte?", riss Fabian seine Augen auf und konnte es gar nicht fassen. "Glückwunsch mein Sohn!", jubelte Jürgen und alle fingen an zu klatschen. "Ich pack das grade nicht", lachte Fabian und entfernte sich mit seinem kleinsten Bruder vom Kreis. "Zu viel Information aufeinmal glaube ich", kicherte Irina. "Dadrauf kann nur ein Sekt helfen oder?", rief ich und lief zum Kühlschrank. "Halt! Wir haben auch noch Neuigkeiten!", rief Mario.

Danke für eure Reads! Lasst mal wieder ein paar Kommentare da:( Was gefällt euch und was nicht? Außerdem wer Lust hat kann gerne mal auf meinem Instagramaccount lets.do.that vorbeischauen;)

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt