Kapitel 28

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Der Tag verging ziemlich schnell und am Abend beschloss ich meinen besten Freund anzurufen und mich nach seinem Aussetzer am Abend zuvor zu erkundigen. Diesmal ging er gleich ran und anscheinend war er gerade beim Training, denn ich hörte die Stimmen von Robert Lewandowski und Kevin Großkreutz im Hintergrund. "Sorry Mario wegen gestern", entschuldigte er sich gleich, "aber ich hatte einfach keite Zeit". "Siehst du die Frau wenigstens wieder?", fragte ich, während ich auf der Couch saß. "Ähm.. Nein denke nicht", antwortete er kleinlaut. "Bruder ich will nicht, dass du in soeine Schiene reinrutschst", begann ich. "Mario was denkst du denn von mir?!", rief Marco und entfernte sich von den Menschenmassen. "Ich denke, dass du endlich in feste Hände gehörst", meinte ich. "Komm mir jetzt nicht mit dieser Familienkacke an", stöhnte er, "ich komm schon zurecht und mach dich mal nicht so fertig, ich bin erwachsen". Natürlich hatte er Recht und irgendwie hoffte ich einfach, dass er in Zukunft nicht so weitermachen würde und vertraute ihm. "Ja okay aber bau keinen Mist", meinte ich zerknirscht, worauf mir Marco versicherte, dass er sich gut aufführen würde. "Ach ja, das mit Samstag geht übrigens klar. Ich fahr mit Felix", erwähnte er noch. "Fahren, nicht fliegen", meinte ich gleich, "sonst gewöhnt sich mein Bruder noch dran". "Jaja kein Stress ich pass schon gut auf und achte drauf, dass er wohlerzogen ist", scherzte Marco. "Gut dann bis Samstag Alter", schmunzelte ich und legte auf. Pünktlich um zehn Uhr standen wir dann am Donnerstagmorgen am Treffpunkt in der Maxvorstadt und warteten auf den Makler. Mit wenigen Minuten Verspätung kam er um die Ecke gebogen. "Frickel, Guten Morgen", begrüßte er uns und schüttelte mir die Hand. Ich spahrte mir die Vorstellung, weil ich davon ausging, dass er mich schon kannte. Jenna nannte ihren Namen und dann sperrte er gleich die Tür hinter uns auf, weil es gleich das erste Wohnungsbeispiel war. Es war ein großer Altbau mit hohen Türen und alles war sehr kalt und weiß. Jenna schaute mich gleich empöhrt an und sofort winkte ich Herr Frickel ab und bat ihn uns in die nächste Wohung zu führen. Nach wenigen Metern zu Fuß kamen wir diesmal in eine rießige Loftwohnung, die im ersten Stock lag. Die Augen meiner Freundin strahlten schon im Eingangsbereich und ich war auch hin und weg von der Wohnung. Herr Frickel führte uns durch die Zimmer, die alle richtig groß und genauso waren, wie wir es uns vorgestellt hatten. Am Ende der Führung standen wir wieder an der Eingangstür und der Makler wollte unsere Meinung hören. Die Blicke von meiner Freundin und mir trafen sich und Jenna nickte nur. "Ich liebe die Wohnung", gab sie auf einmal zu und ich musste ihr da natürlich voll und ganz zustimmen. Herr Frickel freute sich gleich und wir handelten auch gleich den Preis aus und machten den Umzugstermin klar. "Okay dann überweißen sie mir das Geld und dann lasse ich ihnen die Schlüssel zuwandern und dann können sie in einer Woche umziehen", verkündete der Makler und schüttelte uns zum Abschied nochmal die Hand. "Dankeschön, tschüss", meinte ich und dann rauschte er auch schon ab. "Hey was hälst du davon wenn wir mal unsere neuen Nachbarn abchecken?", fragte Jenna und deutete nach unten, wo noch eine Wohnung lag. Ich war einverstanden und so standen wir wenig später vor der Eingangstür und klingelten bei "Müller". Jenna musste schmunzeln: "Ich wette hier wohnt ein altes Ehepaar, das nur bayerisch kann und sich immer über die Lautstärke aufregen muss", doch ich wendete gleich ein: "Nein ich tippe auf ein Bonzenehepaar, das keine Kinder hat und den ganzen Tag nur auf der Arbeit rumgammelt". Wir mussten beide schmunzeln und wurden wenig später vom Gegenteil überrascht. Ein kleiner Junge, geschätzte sechs Jahre alt öffnete die Tür und starrte mich dann mit großen Augen an.

Jenna PoV:

Der Junge schien fast von Mario hypnotisiert zu sein. "Mama", meinte er vorsichtig und gleich kam eine junge Frau mit einem Baby auf dem Arm angelaufen. "Mama da ist Mario Götze", rief er und begann zu lachen und zu springen und klammerte sich an Marios Bein. "Hallo", begrüßte sie uns mit einem strahlenden Lächeln und drückte uns die Hand. "Wie kommen wir zu dem hohen Besuch?", fragte sie und bat uns gleich nach Innen. "Tja wir werden es jetzt warscheinlich öfters miteinander zutun haben", meinte Mario und streichelte dem Kleinen durch die Haare, der immernoch mit offenem Mund vor uns stand. Die Frau runzelte fragend die Stirn. "Wir sind die neuen Nachbarn", ergänzte ich noch und dann begannen ihre Augen zu leuchten. "Wirklich?", quietschte sie und beugte sich dann zu ihrem Sohn herunter: "Hast du das gehört? Mario Götze wird unser neuer Nachbar". Der kleine riss die Augen auf und begann ebenfalls zu strahlen. "Wie heißt du denn?", fragte Mario und kniete sich neben den Kleinen. "Milan", antwortete der gleich und konzentrierte sich nur auf meinen Freund. "Und wie alt bist du?", fragte der weiter. Milan hob seine Hand und zeigte damit an, dass er fünf sei. "Schon fünf?", staunte Mario, "und spielst du gerne Fußball?" Milan nickte eifrig mit dem Kopf und zog Mario an der Hand hinter sich her, vermutlich in sein Kinderzimmer. Ich blieb solange mit der Mutter draußen stehen. "Ich bin übrigens Daniela, aber du kannst ruhig Dani sagen", stellte sie sich vor und lief dann in die offene Küche und setzte ein Wasser auf. "Okay, ich heiße Jenna", meinte ich und blieb nervös auf der Stelle stehen. Aus der anderen Ecke der Wohnung konnte man Milan laut rufen hören und dann sagte Mario irgendwas mit seiner tiefen Stimme, doch man konnte es nicht verstehen. "Wohnt ihr hier zu dritt?", erkundigte ich mich. Die blonde Frau drehte sich um und schüttelte den Kopf. "Mein Mann und ich haben drei Kinder. Milan ist fünf, Luan ist ein halbes Jahr", dabei zeigte sie auf die Wiege, in die sie das Baby davor abgelegt hatte, "und Jonas ist vier, aber der ist gerade mit seinem papa unterwegs". "Gut dann seid ihr ja an Kinder gewöhnt", sagte ich erleichtet. "Oh ja", antwortete sie und bat mich dann mich hinzusetzen. "Ich war auch erst 19 als ich Milan bekommen habe und mein Mann 22", begann sie, "ich kann mich genau in dich reinversetzen". Sie war erst 25? Das machte sie nochmal sympatischer und ich wusste schon jetzt, dass wir super Nachbarinnen werden würden. Dann kam Mario wieder mit Milan auf den Schultern zu uns. "Jenna du musst dir mal sein Zimmer anschauen", rief er und deutete in die Richtung, aus der er kam, "von mir hängen leider nur fünf Poster oder so drinnen aber Arjen hab ich ungefähr zehn Mal gezählt". "Milan ist Bayernfan, genauso wie sein Papa", klärte Dani auf, "deswegen hat er auch ein Bayernzimmer zum Geburtstag bekommen". Dann redeten wir noch über den Umzug in der nächsten Woche und Mario spielte noch ein mit Milan und dann verabschiedeten wir uns wieder von ihnen. "Tschau Kumpel", meinte mein Freund und beugte sich zu Milan herunter um ihm ein High Five zu geben. Der Kleine klatschte ein und dann gingen wir auch wieder. "Ich liebe den Kerl", meinte Mario, als wir im Auto saßen und in seine Wohnung fuhren. "Ich glaube das hier ist wirklich die perfekte Wohnung für uns", meinte ich und streichelte über meinen Bauch. "Hab ich dir also nicht zuviel von Bastis Makler versprochen oder?", hakte Mario nach und schaute mich immerwieder an. Ich schüttelte den Kopf und küsste ihn zum Dank auf die Wange. Nachdem sich Mario kurz Zuhause umgezogen hatte und sich die Haare neu gemacht hatte fuhr ich ihn zum Training und dann gleich weiter zum Geburtsvorbereitungskurs, den mir mein Frauenarzt angeordnet hatte. An der Säbener Straße ließ ich meinen Freund raus, nachdem wir uns ausgiebig geküsst hatten.

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt