Kapitel 122

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Jenna PoV:

Den Kater wurde ich vermutlich irgendwann über Nacht wieder los. Nachdem ich am nächsten Morgen ausgiebig geschlafen hatte stand ich auf und musste mich nur noch mit meinen Sorgen im Kopf rumschlagen. "Mama machst du Frühstück, gehts dir wieder besser?", fragte Philipp, als er an meiner Zimmertür klopfte. "Ja keine Sorgen heute ist wieder alles normal", entgegnete ich, gab ihm im Vorbeigehen einen Kuss auf die Stirn und setzte einen Topf Milch auf die Herdplatte. "Und? Was machen wir heute?", wollte ich wissen, als ich in Helenas Zimmer lief um sie zu wecken, "weißt du was, hier gibt es einen voll coolen Park da könnten wir heute hingehen". "Jaaa", entgegnete mein Sohn begeistert und beugte sich über Helenas Bett, die sich langsam aus dem Schlaf räkelte. "Jonas hat vorhin auch schon geschrien", erklärte er, "aber ich hab mich dann mit ihm unterhalten und dann ist er wieder eingeschlafen". Dabei grinste er. Marios Grinsen. Ich musste fast wegschauen, so sehr berührte es mein Herz. Wenn er älter wäre könnte er mir bestimmt mit vielem helfen. "Weißt du was? Ich ruf die Babysitterin an und dann gehen wir heute zu zweit okay?", meinte ich und hob meine Tochter aus dem Bett. Philipp stimmte sofort zu und nachdem Theresa, meine neue Babysitterin für den ganzen Tag zugesagt hatte stand einem Mutter-Sohn-Nachmittag nichts mehr im Wege. Gegen Mittag machten wir uns zum Westfalenpark auf, wo Philipp super mit den anderen Kindern, die sich dort aufhielten Fußball spielen konnte. Ich setzte mich etwas abseits auf meine Picknickdecke und schaute den Kindern zu. Philipp zog die Kinder wie immer gnadenlos ab, aber gab ihnen ab und zu doch die Chance ein Tor zu schießen. Ich öffnete meinen Rucksack voller Essen, den ich eingepackt hatte und begann eine Packung Trauben zu essen. "Ist das eigentlich ihr Sohn?", fragte mich eine männliche Stimme von hinten. "Ähm.. ja der im blauen T-Shirt", entgegnete ich verwirrt und musterte den Mann hinter mir. Er musste vielleicht fünf Jahre älter sein als ich. "Er hat wirklich Talent, ich beobachte ihn jetzt schon eine ganze Weile", antwortete er. Unsere Blicke trafen sich. Er hatte hellblaue Augen und braune Haare. Wie heiß konnte ein Mensch sein. "Bist du so ein Beobachter, der die Kinder dann zu Auswahltrainings schleppt?", wollte ich wissen und drehte mich zu ihm um. "Nein keine Sorge, ich bin auch nur Vater, mein Sohn ist gerade für zwei Wochen bei mir, der kleine da im grünen T-Shirt", erklärte er und zeigte auf einen kleinen blonden Jungen, der im Tor stand. "Na da ist der Park ja der optimale Ort", fügte ich hinzu, "willst du dich setzen? Ich hab auch Trauben". Wie peinlich war ich eigentlich. "Na da sag ich natürlich nicht nein", entgegnete er und setzte sich neben mich. "Ich bin Oliver", meinte er und grinste mich an. "Jenna", meinte ich und reichte ihm die Schüssel mit den Trauben rüber. "Und dein Sohn?", wollte er wissen. "Philipp, ist sieben", entgegnete ich. "Max ist erst sechs", entgegnete er und schaute mich von der Seite an. "Wieso besucht er dich nur zwei Wochen?", wollte ich wissen. "Meine Mutter und er sind seit zwei Jahren getrennt", meinte er nur kurz, "und seitdem kommt er nur in den Ferien zu mir". "Das ist hart", entgegnete ich und schaute ihn bemitleidend an, "aber bei meinem Mann und mir läuft er gerade genauso. Wir haben noch zwei andere Kinder und ich bekomm es im Moment noch nicht ganz auf die Reihe". "Manchmal braucht man einfach ne Zeit", schnaufte er, "aber willkommen im Club der Alleinerziehenden". "Danke", lachte ich. "Papa", schrie Max, sein Sohn auf einmal und kam auf uns zugerannt. "Was ist denn los Champ?", fragte er, "willst du was trinken?" "Nein, ein Eis", meinte er und grinste mich nur kurz an. Sie hatten das gleiche Lächeln. "Ich geh eins holen drüben im Supermarkt, ich bin gleich wieder da", nickte er mir zu und lief mit seinem Sohn dazu. Als ich nach vorne schaute musste ich durchschnaufen, da er einfach eine Sexbombe war. Nach wenigen Augenblicken setze er sich wieder neben mich. "Jetzt ist er wieder glücklich", grinste er, als Max an uns vorbeimarschierte. Er zückte eine Bierflasche und reichte mir einen Hugo-to-go. "Ich hab gehört ihr Frauen steht da drauf", grinste er. "Du bist ein Schatz", rief ich und öffnete die Dose. Obwohl ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und eigentlich den Alkohol nicht vertragen würde trank ich ziemlich schnell aus. Die Jungs spielten den ganzen Nachmittag, aßen zwischendurch ein Eis und spielten wieder. Und Oliver, den ich irgendwann Oli nennen durte, holte mir immer wieder Getränke. Ich merkte, wie meine Zunge lockerer wurde und dass ich jemandem mein Herz ausschütten musste. Auch bei Oliver machten sich die Flaschen Bier und die Hitze bemerkbar. "Dein Leben hört sich aber sonst ganz schön perfekt an, du hast tolle Kinder, wahrscheinlich eine tolle Wohnung und hast Zeit an einem Tag wie heute mit deinem Sohn in den Park zu gehen, das würden sich viele Mütter wünschen", meinte er. "Das trügt", meinte ich, "ohne meinen Mann bin ich verloren. Meine zwei kleinen Kinder sehen unsere Babysitterin glaube ich mehr als mich selber, aber Philipp jammert die ganze Zeit, dass er mit mir etwas unternehmen will und sie vermissen ihren Vater so sehr". "Das ist die Anfangsphase", entgegnete Oliver und strich mir durch die Haare: "Sorry die Strähne lag falsch", lachte er und schaute mich an: "Ich glaube du machst das super". "Ich brauch einfach mehr Zeit für mich", jammerte ich. "Also ich weiß ja nicht wie du das siehst", begann er und schaute auf seine Uhr, "aber ich hab Lust auf Abendessen und Zuhause wartet eine Küche und Nudeln auf mich, ich lade euch zwei ein". "Das musst du d.." -"Keine Widerrede, dann musst du heute nicht kochen und die Babysitterin passt auch noch ein Bisschen auf", unterbrach er mich und rief seinen Sohn zu sich. "Philipp, komm wir gehen!", rief ich und packte meine Sachen zusammen. Er wohnte nicht weit vom Park entfernt in einer Altbauwohnung im ersten Stock. "Schön hast dus hier", rief ich und nahm direkt das Weinglas entgegen, das er mir in die Hand drückte. "Hilfst du mir beim Kochen? Ich glaube Spaghetti Bolognese sollten wir hinbekommen", meinte er und stieß mit mir an. "Eine meiner leichtesten Übungen", nickte ich und nahm einen großen Schluck. Die Jungs hatten sich in Max Zimmer verbarrikadiert. "Schneidest du die Zwiebeln?", wollte er wissen und holte eine Packung Hackfleisch hervor. "Aye Aye Sir", meinte ich. Sofort merkte ich, wie die Tränen in meine Augen schossen. "Es tut mir leid", schniefte ich, als ich den Kampf gegen die Zwiebel gewonnen hatte. Oliver kam mit einem Küchentuch und kam nah an mich heran. Er trocknete meine Tränen und schaute mir in die Augen. Er hatte so verdammt schöne Augen. Und ehe ich es mir versah küsste er mich. Ziemlich verlangend. Er zog mich zum Küchentisch, wo er sich auf einen Stuhl setzte und mich auf seinen Schoß setzte. "Das wollte ich schon die ganze Zeit machen, tut mir leid", flüsterte er und entfernte sich wieder von mir. Mein Gehirn setzte aus. Ich küsste ihn nochmal und berührte seinen Bart. Er umklammerte meine Hüfte und hob mich auf. Seine muskulösen Arme fühlten sich unglaublich gut an. Im vorbeigehen nahm ich mein Weinglas und kippte das halbe Glas in mich hinein. Im Wohnzimmer schloss er die Tür und schmiss mich auf das Sofa. Er umklammerte mich und küsste mich. Ich stöhnte und schaute ihm wieder in die Augen. "Du hast so geile Augen", meinte ich, worauf ich wieder seine Zunge in den Hals gesteckt bekam. Auf einmal besinnte ich mich wieder und mein Rotwein-Hugo-getränktes Gehirn setzte sich wieder in Gang. Ich drückte Oli von mir weg und öffnete die Tür. Vielleicht reagierte ich auch wegen dem Wein über, aber ich musste die Wohnung verlassen. Nachdem ich Philipp geholt hatte stand Oliver fassungslos in der Tür. "Es tut mir leid, ich bin durcheinander", meinte ich und zog Philipp hinter mir her. Schon im Treppenhaus merkte ich, wie ich zu weinen begann. "Mama was ist denn passiert?", wollte Philipp wissen und nahm meine Hand, "war der Mann gerade böse zu dir?" Er schaute zu mir hoch und fiel deswegen fast die Treppe runter. "Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut", meinte ich und wischte mir die Tränen von den Wangen, "ich hab gerade die Zwiebeln geschnitten". Philipp kaufte es mir ab. Der Weg nach Hause bestand aus Stille. Nachdem ich die Babysitterin bezahlt hatte legte ich die Kleinen schlafen und befahl Philipp seine Hausaufgaben zu machen. Nach einer Stunde trug ich ihn in sein Bett, da er aufgrund des anstrengenden Tags und vermutlich wegen den langweiligen Hausaufgaben auf seinem Heft eingeschlafen war. Im Kühlschrank hatte ich noch eine halbe Flasche Wein, die ich danach öffnete. Nachdem ich mich wegen Philipp wieder beruigt hatte bauten sich meine Gefühle wieder auf. Ich schämte mich so sehr und ehe ich mich verstah hatte ich mein Handy in der Hand und wählte eine Nummer, die einzige Nummer die ich schon lange hätte wählen sollen. Mario. "Ja Jenna, was gibts?", meldete er sich. "Mario", schniefte ich. "Was ist denn los verdammt", rief er aufgeregt. "Kommst du bitte vorbei, ich muss dir was sagen", weinte ich und schaute hoch zur Decke. Sofort legte er auf und nach weniger als 20 Minuten klingelte es an der Tür. Ich öffnete und ließ ihn herein. Als ich ihn sah musste ich noch mehr weinen, ich vermisste alles an ihm. "Mario", heulte ich und lief ins Wohnzimmer. Dort setzte er sich auf die Couch und als er die Weinflasche sah schaute er mich nochmal genauer an. "Hast du getrunken?", fragte er. "Es ging nicht anders", jammerte ich und lehnte mich zurück, "Mario ohne dich kann ich einfach nicht". "Wieso trinkst du so viel in letzter Zeit? Das letzte Mal wie ich dich geküsst hab warst du auch betrunken und hast mir danach unterstellt, dass ich dich vergewaltigen wollte", erklärte er und wich meinen Blicken aus. "Ich weiß auch nicht was da war", schüttelte ich den Kopf, "es ist alles so schrecklich Mario". "Mir gehts auch extrem scheiße, aber schon seitdem Anni den Unfall hatte, seitdem du dich von mir entfernt hast, seitdem du dich verändert hast", warf er mir an den Kopf. "Glaub mir, das war eine Phase. Ohne dich kann ich nicht leben", flüsterte ich und wischte mir meine Tränen von der Wange. Ich merkte wie er überlegte und mich anschaute. "Du warst die ganze Zeit meine Traumfrau, du hast mir das Herz gebrochen, du hast mir weh getan, du hast ungefähr alles falsch gemacht, aber ich glaube ich bin wieder so dumm und verzeih dir", flüsterte er und fuhr mir durch die Haare. "Mario ich hab heute einen anderen Mann geküsst", schrie ich dann heraus, worauf er seine Hand sofort von mir entfernte. "Schau, schon wieder ein Schlag ins Gesicht", schnaufte er und schloss seine Augen. "Ich hab viel zu viel gesoffen und ich hab gedacht, dass ich nie mehr mit dir reden könnte, dabei liebe ich dich so sehr, aber ich bin danach gleich heimgegangen und habe alles unterbrochen", heulte ich. Sein Blick schweifte durch die Wohnung: "Ach Scheiß drauf", meinte er und zog mich zu sich her und küsste mich. Einfach so. "Mario", heulte ich und umarmte ihn. Ich wollte ihn nicht küssen, sondern einfach nur umarmen und mit ihm reden. "Ich liebe dich so sehr und es tut mir so leid", weinte ich, "den Kindern geht es so schlecht und ich hab mich so beschissen benommen, Mario du bist der Mann für mich". "Ach Jenna du machst mich verrückt", grinste er und drückte mich ganz lange. Er blieb die ganze Nacht, hielt mich fest, sah zu, wie ich ausnüchterte, schimpfte mich, dass ich zuviel Alkohol trank und fragte mich über den Typen aus. Ich fand heraus, dass er auch zwischendurch etwas mit einer Frau hatte, aber wir waren blind vor Schmerzen, da waren wir uns sichre und deswegen konnten wir uns auch nichts vorwerfen. Wir waren beide nicht besser. Aber in der Zukunft gehörten wir zusammen. Wir gehörten zusammen und brauchten uns. Unsere Kinder brauchten uns.

Helloo!♥ Habe eeendlich seit Freitag mein Abi (YEEEES) und hab jetzt lange Zeit um ein Bisschen zu schreiben. Wenn ihr Ideen habt etc schreibt mir bitte und gebt mir eure Kommentare.

Liebe Grüße:)


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2017 ⏰

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Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt