Kapitel 36

2.1K 93 3
                                    

Diesmal dauerte es nicht lange, bis er hinging. "Jenna?", fragte er und hörte sich sehr verschlafen an. Seine Stimme zu hören machte mich so fertig, dass ich erst gar nichts sagen konnte, sondern nur laut schluchzte. "Baby was ist denn los?", fragte er jetzt aufgebracht. "Mario ich kann nicht mehr", weinte ich und stützte mich auf dem Asphalt ab. "Was ist denn passiert?", rief er jetzt. "Ich war bei Svea", schluchzte ich und meine Stimme versagte fast, "weil ich so Angst hatte, dass ich wieder umkippe und Tom hat so komische neue Freunde und der eine hat gerade versucht mich zu vergewaltigen". "Was?", schrie Mario. "Ich konnte mich nicht wehren", heulte ich. "Schatz wo bist du jetzt?", fragte er panisch. "Ich bin weggelaufen", schluchzte ich. "Ich ruf Fabian an, geh zum Park und er holt dich da ab", ordnete er mir an. Ich war ihm so unendlich dankbar. "Danke", schniefte ich und legte auf. Dann stellte ich mich wieder auf meine zittrigen Beine und trottete zurück. Um die Wohnung machte ich einen großen Bogen und lief in den Park. Dort setzte ich mich auf eine Bank und versuchte mich wieder zu beruhigen. Die Tränen rannten mir über die Wangen und mein Herz schlug immernoch viel zu schnell. Zudem drückte mein Bauch wieder. Schmerzverzerrt stöhnte ich auf und schaute immerwieder nach links und rechts um nach Fabian Ausschau zu halten. Zitternd kramte ich nach meinen Schmerztabletten in der Tasche und sah dann einen Autoscheinwerfer und hörte eine Autotür zuschlagen. "Fabian?", stöhnte ich kaum hörbar und jemand kam auf mich zugerannt. "Jenna was machst du denn", rief er und ich schlang meine Arme um ihn. Voller Erleichterung begann ich wieder zu heulen und zu schreien. "Psst alles ist gut", flüsterte er mir ins Ohr und hielt mich immernoch fest. "Ich hatte so Angst", schluchzte ich. Bei ihm fühlte ich mich sicher, weil er mich so sehr an Mario erinnerte. "Ich bringe dich nach Hause", meinte er und nahm dann meine Tasche und führte mich zum Auto. Die Fahrt bekam ich fast nicht mit, doch irgendwann standen wir vor Fabians Haus in Starnberg. Er führte mich ins Wohnzimmer, wo schon Irina mit einer Kanne Tee auf mich wartete. "Setz dich", meinte sie leise und legte dann ihren Arm um mich.

Mario PoV:

Nach dem Anruf meiner Freundin konnte ich mich kein Bisschen mehr auf Fußball konzentrieren. Geschockt saß ich im Gemeinschaftsraum zwischen Kevin und Marco und starrte in der Gegend herum. "Ich muss weg", stöhnte ich im Unterbewusstsein und Marco schaute mich verwirrt an: "Was?", rief er lachend. "Ach nichts", flüsterte ich wieder aus meinen Gedanken gerissen. Ich musste meinem großen Bruder in den nächsten zwei Wochen einfach vertrauen, dass er gut auf meine Freundin aufpassen würde. Als der Trainer hereinkam und irgendetwas zu uns sagte hörte ich nicht zu. "Was ist denn mit dir los sag mal?", rief André (Schürrle), der neben Marco saß. "Nichts", entgegnete ich wieder und starrte wieder ins Leere. "Er denkt bestimmt gerade an sein Girl", rief Thomas von der anderen Seite und irgendwie konnte ich ja nichts dagegen sagen. "Oh wie süß", meinte André und tätschelte mich auf dem Kopf. Mir war die ganze Verarsche gerade so egal, dass ich einfach aufstand und auf mein Zimmer ging. "Mario was ist denn los?", rief Marco mir hinterher, doch ich ignorierte ihn. Als ich im oberen Stock angekommen war schlug ich meine Zimmertür zu und setzte mit aufs Bett und wählte die Nummer meines Bruders, denn ich brauchte mehr Informationen und irgendetwas zur Beruhigung. Nach wenigen Augenblicken meldete er sich. "Fabian wie gehts ihr?", fragte ich. "Irina redet gerade mit ihr, aber sie schaut echt fertig aus", meinte er leise, weil er vermutlich gerade aus dem Zimmer mit den Beiden herausging. "Muss sie wieder ins Krankenhaus?", hakte ich nach. "Nein Mario mach dich nicht so fertig, sie war einfach nur geschockt und hatte Angst", beruhigte er mich. "Soll ich nach Hause komm.." -"Nein! Mario! Das machst du nicht!", rief Fabian wütend, worauf ich gleich mein Angebot abgebrochen hatte. "Okay, aber bitte pass gut auf sie auf", sagte ich leise. "Keine Sorge Bruder", versichterte er mir, "ihr geht es morgen wieder gut und wir kümmern uns um sie". Damit war ich zufrieden. "Danke Man", flüsterte ich und legte mein Gesicht in meine Hände. "Sag ihr, dass ich an sie denke und sie liebe", fügte ich noch hinzu. "Mach ich", antwortete Fabian. "Tschüss bis bald", verabschiedete ich mich. "Tschau und hau dich rein, für Jenna", motivierte er mich nochmal und legte dann auf. Er hatte Recht. Es brachte jetzt gar nichts wegen Jenna das Trainingslager zu versauen. Ich musste alles ausblenden. "Mario?", hörte ich auf einmal jemand vor meiner Tür fragen. "Ja?", antwortete ich, als ich bemerkte, dass es Marco war. "Was ist denn los mit dir? Da stimmt doch was nicht", meinte er und öffnete die Tür. "Jenna geht es nicht so gut, aber Fabian kümmert sich um sie", erklärte ich. "Willst du drüber reden?", fragte er nochmal prüfend, doch ich schüttelte den Kopf. Dann gingen wir wieder nach unten um die Situation nicht allzu komisch aussehen zu lassen.

Love never runs out (Mario Götze FF - ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt