| Kapitel 6 |

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Kapitel 6:
„James"
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Geschockt hielt ich die Luft an, als ich völlig perplex auf den Hexer starrte, den ich gestern noch tot vor mir gesehen hatte. Entgeistert stand ich auf, und hielt mir die Hand vor den Mund. Er starrte mich ausdruckslos an, und mein Herz raste von dem Schock. Plötzlich richteten sich alle Blicke im Raum auf mich, und ich stand im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie ich sowas hasste..

„Luna? Alles okay bei dir?" fragte Mr.Williams mich verwirrt. Mir war klar, dass die anderen den Geist, der sich unter uns befand, wahrscheinlich nicht sehen konnten. „Ähh, ich muss nur mal auf die Toilette." schoss es panisch aus mir, und ohne ein weiteres Wort rannte ich davon.

Ich warf dem Mann einen eindringlichen Blick zu, und deutete damit an, dass er mir folgen sollte.

Denn ich hatte einige Fragen an ihn.

Zu meinem Glück tat er das auch, und ich schlüpfte mit ihm zusammen in die Mädchentoilette. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, und starrte ihn eindringlich an. Er stand wortlos vor mir, und sah sich begeistert um.

Wow. Ich stand wirklich mit einem Geist im Mädchenklo. Konnte es noch besser kommen?

„Ähmm Hi.. ich bin Luna." stellte ich mich
zögernd vor. Oh Gott. Das war so unangenehm..

Ich bin James." grüßte er mich lächelnd.

„Hallo James.. keine Ahnung wieso du dich mir gezeigt hast, aber um ehrlich zu sein, passt das auch ganz gut. Denn ich hab einige Fragen an dich.." säuselte ich nervös, und trat von einem Fuß auf den anderen. Er erwiderte nichts, und blickte mir erwartungsvoll entgegen.

„Also.. Frage Nummer 1.. weißt du, wie du gestorben bist?" fing ich direkt mit dem wichtigsten an.
Er nickte eifrig. „Ja das weiß ich.."

Erwartungsvoll hob ich eine Augenbraue in die Höhe. „Und..?" hakte ich neugierig nach.

„Ich war auf dem Weg zu diesem Dorf hier, denn ich hatte in den Medien davon gehört. Ich dachte mir cool, endlich kann ich unter Gleichgesinnten leben.. Aber daraus sollte wohl nichts werden, denn ich spürte plötzlich etwas hartes an meinem Hinterkopf, was mich zu Boden gerissen hat. Danach war da dieser starke Schmerz in meiner linken Brust und dann war es auch schon vorbei.." erzählte er mit einer theatralischen Stimme.

„Verstehe.." murmelte ich.
„Und hast du jemanden gesehen?"

Er schüttelte den Kopf, und seine dunklen Locken wackelten dabei hin und her.

Verdammt.

„Mist. Das wäre echt hilfreich gewesen.." säuselte
ich nachdenklich. „Nun da muss ich dich leider enttäuschen.. ich bin nach vorne auf den Boden gefallen, und danach war ich quasi schon so gut wie Tod. Als meine Seele dann meinen Körper verlassen hatte, war ich plötzlich an einem ganz anderen Ort. Ich hab ewig gebraucht, um wieder hier her zu finden.." stammelte er verwirrt.

Grübelnd sah ich ihn an. Er wurde also definitiv ermordet. Nur von wem, war die Frage.

Ich drehte mich zu dem riesigen Spiegel, der über den Waschbecken hing, und betrachtete mich ausgiebig darin. Oh Gott sah ich fertig aus..

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt