| Kapitel 34 |

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Kapitel 34:
Jemand, der mehr weiß"
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Eine gute halbe Stunde später, standen Kane und ich, neben Mr.Mitchell in der Leichenhalle. Ein ekelhafter Geruch drang mir in die Nase, und mir wurde speiübel. Schnell hielt ich mir die Hand vor die Nase, und starrte deprimiert auf die 2 neuen Leichen eines blonden Hexers und eines kahlköpfigen Menschen. Beide waren mit einem fetten T auf der Schulter versehen..

„Er hat wieder zugeschlagen." sagte Mr.Mitchell niedergeschlagen. „Und das wird er auch weiterhin. Wer auch immer dahinter steckt, er wird erst aufhören, wenn wir ihn geschnappt haben." sagte Kane ernst und kratzte sich am Hinterkopf.

Wortlos biss ich mir auf die Lippe, und schluckte schwer. Die 2 Männer waren laut Autopsie beide an plötzlichen Herzversagen gestorben. Genau wie all die anderen Opfer auch.

Es war jedesmal das selbe Muster.. Immer waren die Opfer zwischen 25-50 Jahre alt, waren an der gleichen Ursache verstorben, und hatten an irgendeinem Körperteil das uns mittlerweile allzu vertraute T in die Haut geritzt bekommen.

Allerdings waren die Orte, an denen die Leichen aufgefunden wurden, immer unterschiedlich.
Manchmal fand man sie in einem Wald, oder in einem See, und an anderen Tagen wiederum, tauchten sie plötzlich an belebten Plätzen auf, wo sie von vielen Menschen gesehen wurden.

Die Frage war nur..
Was wollte uns derjenige damit sagen?

Wieso immer unterschiedliche Orte? Und wieso das T? Stand es wirklich für Torin? Fragen über Fragen, auf die wir zurzeit keine Antworten hatten.

„Okay.. wir gehen jetzt mal den Tatort analysieren." riss mich Mr.Mitchell plötzlich aus meinen Gedanken. Stumm nickten wir ihm zu, und ihm nächsten Moment erschuf er bereits ein Portal, welches uns direkt zum Ort des Geschehens teleportierte.

***

Erwartungsvoll sah ich mich in dem kleinen Feld um, in dem wir nun standen.

Die Sonne prallte auf uns herab, und Schweiß bildete sich auf meiner Stirn, den ich schnell mit meinem Handrücken wegwischte. Langsam war der Sommer im vollen Gange, und ich hasste nichts mehr als hohe Temperaturen und dauerhaft zu schwitzen.

„Die eine Leiche wurde hier gefunden." erklärte Mr.Mitchell uns, und führte uns zu der ersten Absperrung. „Die andere gute 50 Meter weiter hinten." hing er noch an, und zeigte mit einer Kopfbewegung in die entgegen gesetzte Richtung.

Neugierig sahen Kane und ich uns um.

„Fällt euch hier vielleicht was auf?" „Ja. Hier sind keinerlei Kampfspuren.." schoss es wie auf Knopfdruck aus Kane. Mr.Mitchell nickte.

„Ganz genau."

„Also sollten wir davon ausgehen, dass der Täter seine Opfer immer genauso so tötet, wie an dem Tag, als wir ihn dabei beobachtet haben?" warf ich in die Luft. Kane fixierte mich mit seinen grauen Augen, und nickte. „Wäre möglich.."

Mr.Mitchell stimmte ihm zu. „Da man an keinem der Tatorte irgendwelche Spuren von Kämpfen findet, ist das am wahrscheinlichsten. Die Vorgehensweise des Täters scheint immer wie folgt zu sein.. er schleicht sich an seine Opfer ran, und tötet sie dann aus dem Hinterhalt heraus."

Nachdenklich grübelte ich vor mir her. „Also haben wir wieder keine neuen Anhaltspunkte.." „Leider nein. Das einzige was wir haben, ist die mysteriöse „es wird niemals Frieden herrschen" Botschaft, und die T's mit denen die Leichen versehen sind.

Schnell sah ich zu Mr.Mitchell hoch. „Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieses bescheuerte T für Torin stehen soll." schoss es aus mir. „Nun, ich versteh deine Denkweise, jedoch können wir uns da nicht sicher sein. Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich.."

„Es könnte eine Person sein, die ihn verehrt hat, und seine Ziele vollenden will." grübelte ich laut. „Aber wer könnte das sein? Der Bund hat doch so gut wie alle Zirkelmitglieder Dingfest gemacht.." säuselte ich weiter vor mich hin. „Nun, es sind sicher einige entkommen, und untergetaucht." warf Kane dazwischen. Ich nickte schnell. „Ja.. mein Vater hatte überall seine Leute.. Könnte also gut möglich sein, dass irgendwo noch ein paar seiner Anhänger herumlungern.." bestätigte ich seine These.

Plötzlich spürte ich eine eisige Kälte an meinem Rücken, und zuckte erschrocken zusammen.

Überrascht drehte ich mich um, und schrie leise auf, als plötzlich der kahlköpfige, pummelige Mann, der noch vor einer halben Stunde tot vor mir lag, auf einmal hinter mir stand, und mich aus einen braunen Augen verwirrt anstarrte.

„Was ist?" schoss es gleichzeitig aus Mr.Mitchell und Kane perplex. Schnell atmete ich tief durch, und winkte ab. „Alles okay." versicherte ich den beiden, und sah den Geist des Opfers erwartungsvoll an.

„Das sieht aber nicht so aus." sagte Mr.Mitchell skeptisch. Doch ich ignorierte ihn, und konzentrierte mich einzig und alleine auf den Mann vor mir.

„Hey.. ich ähmm.. bin Luna. Erinnerst du dich, an irgendwas?" fragte ich ihn vorsichtig. Kane und Mr.Mitchell starrten mich völlig entgeistert an, als ich plötzlich „mit der Luft" zu sprechen begann.

Seufzend schüttelte er seinen Kopf, und starrte verwirrt auf seine braunen Wanderschuhe.

„Ich weiß nur noch, dass ich auf dem Weg zu meiner Mutter war, und plötzlich eine Art Herzinfarkt oder sowas hatte.. und naja.. dann war es auch schon vorbei." „Hast du jemanden gesehen?" hakte ich ernst nach. Erneut schüttelte er seinen Kopf.

Verdammt.

Als ich nach wie vor die eindringlichen Blicke der anderen auf mir spürte, sah ich schnell zu ihnen rüber. „Ich spreche mit dem Geist des menschlichen Opfers. Nicht mit mir selbst."

„Ahh.. verstehe." gab Mr.Mitchell grinsend von sich.
„Und? Sagt er irgendwas, was uns weiter helfen kann?" schoss es ungeduldig aus Kane.

Ich seufzte und schüttelte den Kopf. „Leider nein. Das typische halt.. plötzlicher Herzinfarkt, und dann war's vorbei. Keiner wurde gesehen oder sonstiges.."

Tut mir echt leid." gab der Glatzköpfige von sich.
„Schon okay." entgegnete ich ihm schulternzuckend.
Was.. was soll ich jetzt eigentlich hier?" hakte er verwirrt nach. „Gar nichts. Geh ins Licht.. geh zu deinen Lieben. Sie warten schon auf dich." sagte ich mit einem warmen Lächeln im Gesicht.

Überrascht starrte er mir entgegen, und nickte dann langsam. Danach verschwand er und seine Präsenz, und ich atmete erleichtert auf.

„Nun gut.. was machen wir jetzt?" hing der sonst so für jede Situation gut gewappnete Kane, ratlos in die Runde. Mr.Mitchell schien ebenfalls kräftig nachzudenken. „Zurück gehen. Mehr können wir hier eh nicht machen.." Plötzlich kam mir eine Idee.

Erwartungsvoll sah ich die beiden an. „Ich glaube, ich kenne da jemanden, der uns eventuell weiter helfen könnte.." Überrascht sahen die beiden mich an, und ein ungutes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich an ihn dachte.

Wird wohl Zeit, ihm einen Besuch abzustatten..

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt