| Kapitel 15 |

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Kapitel 15:
Kindheit"
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Die vorderen 2 Haarsträhnen hatten sich aus meinem Zopf gelöst, während ich nervös auf der Stelle umher lief. Bis jetzt war er noch nicht aufgetaucht. Seufzend lies ich mich auf dem weichen Sand nieder, und blickte auf die Wasseroberfläche des See's, die den Sonnenuntergang spiegelte.

Es vergingen bestimmt gute 10 Minuten, ehe ich plötzlich Schritte hinter mir hörte, und mich überrascht umdrehte. Da kam er. Blake. Und er war alleine. Zumindest schien es so, als wäre er alleine.

Erleichterung durchfuhr mich.

Um sicher zu gehen, hatte ich mich jedoch mit einem energetischen Schutzschild umgeben, bevor ich durch das Portal getreten war. Und unbewaffnet war ich natürlich auch nicht. Ein Messer steckte unter dem Rock meines geblümten Sommerkleides.

Schnell erhob ich mich, als er auf mich zu kam. Er hatte seine Hände in den Taschen seiner Hose vergraben, und lächelte mich verschmitzt an.

„Hallo Luna." sagte er leise.
„Hey Blake."

Schweigend starrten wir uns an. „Setz dich doch zu mir." bot ich ihm an, und pflanzte mich wieder auf den Boden. „Okay.." säuselte er, und nahm mein Angebot an. Wie gefesselt starrte er auf den See, an dem wir als Kinder immer zusammen gespielt und trainiert hatten. „Wow.. wie lange ich nicht mehr hier war." schoss es erstaunt aus ihm. Ich nickte.

„Geht mir auch so.." wisperte ich.

„Dieser Ort.. er hat sich nicht verändert" stellte er überrascht fest, als er sich umsah. Ich nickte.
„Ja.. obwohl sich doch alles verändert hat.."

Wortlos sah er mir in die Augen.

Ich lächelte schief, schnappte mir einen Stein, und warf ihn in den See, wo er mit einem lauten plumpsen unter ging. Blake schnappte sich ebenfalls einen, und tat es mir gleich. „Also.." setzte ich langsam an. „Also.." wiederholte er mich. „Bist du bereit, mir meine Erinnerungen wieder zu geben?" „Bist du denn bereit, sie wieder zu bekommen?" erwiderte er. Ich schluckte schwer.

Zugegeben, ich hatte schon echt Schiss.

Aber immerhin hatte ich es das erste mal auch überlebt. Ich stand immer noch aufrecht. Ich war immer noch am Leben. Sicher würde es nicht einfach werden. Aber ich würde drüber hinweg kommen. So wie immer. Entschlossen fixierte ich ihn mit meinem Blick, und nickte. „Ja. Das bin ich." Er nickte, und starrte danach wieder auf das Wasser.

„Ich möchte mich an alles erinnern können. Zu wissen, das ich nicht alles weiß, was damals geschehen ist, macht mich fertig." gestand ich ihm.

Es war komisch mit ihm über meine Gefühle zu sprechen. Obwohl wir das früher immer getan hatten. Wir hatten zusammen gelacht, geweint und gelitten. Wir waren immer füreinander da gewesen.

„Das verstehe ich. Gib mir deine Hände.." wies er mir an, und hielt mir seine hin. Ich zögerte einen Moment, doch dann reichte ich sie ihm. Vorsichtig umklammerte er sie, und schloss seine Augen.

„Wird es wieder weh tun?" fragte ich nervös.
„Wenn du dich drauf einlässt, nicht." antwortete er mir mit geschlossenen Augen. „Deine Erinnerungen sind ein Teil von dir. Sie wollen zu dir.. solange du sie reinlässt, hast du keine Schmerzen."

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt