Kapitel 24:
„Kontrollverlust"
-Ich hasste die Tatsache, dass wir nun im Camp waren. Denn das hieß, dass ich mir eine Hütte mit Alora teilen musste. Das soll nicht fies klingen, ich liebte Alora wirklich, doch im Moment wollte ich einfach nur alleine sein. „Sicher das alles okay ist? Deine Aura ist dunkler als je zuvor.." sagte sie besorgt, als sie sich auf ihr Bett schmiss, welches genau gegenüber von meinem stand. „Keine Sorge, ich komm schon klar." entgegnete ich ihr schnell.
Jaja.. In den letzten Tagen, hatte ich eine Lüge nach der anderen losgelassen. Denn in Wirklichkeit, kam ich überhaupt nicht klar. Ich hatte fast den halben Wald abgefackelt, weinte mich jeden Abend in die paar Stunden Schlaf, die ich abbekam, und jede Minute überrannten mich neue Erinnerungen aus meiner Vergangenheit.
Außerdem war da noch die Sache mit Kane.
Ich musste umbedingt mit ihm reden.
Doch er ging mir jedesmal aus dem Weg.„Was soll ich heute Abend anziehen.. das?"
Nachdenklich posierte Alora vor ihrem Spiegel, und hielt sich ein rosafarbenes Kleid vor ihren Körper.
„Oder.. vielleicht lieber das?" fuhr sie fort, und tauschte das Kleid mit einem weinroten.„Das.. das passt besser zu deinen Haaren." gab ich ihr zu Antwort. Grinsend beobachtete sie sich einige Sekunden im Spiegel. „Du hast recht.. okay, dann wird es das." sagte sie zufrieden, und legte es zur Seite. „Und jetzt kommen wir zu dir.."
„Zu mir?" hakte ich nach. „Jep. Du brauchst auch was cooles.. immerhin ist es eine Überraschungsparty für deine Schwester.." sagte sie, und durchsuchte ihre Klamotten nach etwas passendem für mich. Ich seufzte. „Außerdem will Adrik ihr doch heute den Antrag machen." Ich nickte, und setzte mich auf. „Ja ich weiß.. ich hab nur keine Motivation dazu, mich schick zu machen." gestand ich ehrlich. Sie grinste schief, als sie plötzlich ein schwarzes Kleid in den Händen hielt. „Keine Sorge Süße.. dafür hast du ja mich."
Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht.
„Okay.. ich verzieh mich mal ins Bad, und geh duschen." murmelte sie, und stolzierte davon.
Ich nickte und sah ihr solange hinterher, bis die Badezimmertüre hinter ihr ins Schloss fiel.Gedankenverloren starrte ich auf das schwarze Kleid, welches sie auf ihr Bett gelegt hatte.
Neugierig stand ich auf, hielt es mir an, und ging vor den Spiegel. Es hatte lange Arme, und ging mir ungefähr bis zu den Knien. Es war wunderschön.
Doch umso länger ich mich im Spiegel ansah, umso mehr veränderte sich mein Spiegelbild.Meine helle Haut, war plötzlich voller dunkelrotem, frischen Blut, und meine Augen voller Leere.
Geschockt sprang ich zurück, doch mein Spiegelbild veränderte sich nicht. Es grinste mir schief entgegen, und mein Herz begann wild zu rasen. Panisch drehte ich mich um, und schmiss das Kleid wieder auf Alora's Bett. Doch als ich auf meine Hände hinunter blickte, bemerkte ich, dass diese ebenfalls mit Blut bedeckt waren. Das war allerdings nicht mein Blut, was da an meinen Händen klebte.
Das wusste ich genau.
Tränen sammelten sich in meinen Augen, und mein lauter Schrei, der mir entfloh, vermischte sich mit dem laut plätschernden Wasser aus der Dusche.
Ohne weiter groß zu zögern, rannte ich nach draußen in den Wald. Ich musste da weg.
Ich musste ganz weit weg. Also rannte ich um mein Leben. Auch wenn mir wegrennen nichts nützte.
Man konnte nicht vor sich selbst wegrennen.Ich rannte eine gute viertel Stunde durch, bis ich schließlich an dem kleinen Bach keuchend anhielt.
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, und lies mich atemlos auf den Boden fallen. Das alles..Diese ganzen Erinnerungen..
sie konnten einfach nicht wahr sein.Alles in meinem inneren, sträubte sich dagegen, sie anzunehmen. Ein kleiner Teil von mir, zweifelte sie an. Was, wenn sie nicht echt waren? Wenn er mir falsche Erinnerungen auferlegt hatte, um mich zu quälen, weil ich mich gegen unseren Vater gestellt hatte? Was, wenn das Teil seines Planes war?
All diese Gedanken überrannten mich. Doch ich wusste auch, dass das wahrscheinlich nur mein eigenes Gewissen war, was all diese schrecklichen Bilder leugnen wollte.
Trotz allem, hatte ich Zweifel. War ich wirklich in der Lage, so schreckliche Dinge zu tun? Diese Frage, fraß mich auf. Sie machte mich fertig. Denn ich hatte keine Antwort darauf. Ich wusste nicht, ob ich mir selbst trauen konnte. Ich wusste nichtmal, ob ich mich überhaupt wirklich selbst kannte.
War das alles wirklich so geschehen?
War ich wirklich ein Monster?Doch plötzlich, fiel mir eine Person ein, die aufjedenfall Antworten auf meine Fragen hatte.
Eine Person, die mir weiterhelfen konnte..Ich hielt einen Moment inne, bevor ich schließlich meine Augen schloss, tief in mich ging, und ein helles Portal vor meinem inneren Auge visualisierte, welches mich zu genau dieser Person bringen sollte.
———
Nervös stand ich wenige Minuten später vor dem riesigen Hochsicherheitsgefängnis, und atmete tief durch. Ich fuhr mir noch einmal durch meine Haare, wischte mir übers Gesicht, und ging dann schließlich hinein. Am Eingang wurde ich sofort von 2 Polizisten abgefangen. Die beiden Männer waren Hexen, und sahen noch sehr jung aus.
„Was wollen sie hier?" fragte mich einer der beiden ernst. Schnell hielt ich ihm meinen Dienstausweis vor die Nase. „Mr.Mitchell schickt mich. Ich soll nochmal eine Befragung mit einem Insassen durchführen." log ich, ohne die Miene zu verziehen.
Zugegeben, in der letzten Zeit hatte ich viel Übung darin, anderen ohne schlechtes Gewissen und voller Überzeugung ins Gesichts zu lügen.
Er sah mich überrascht an, und nickte dann.
„Verzeihung.. das war mir nicht bekannt." Ich lächelte ihn schnell an. „Ist schon okay." „Um welchen Insassen handelt es sich denn?" hakte der andere schließlich nach.„Leyric Welton." antwortete ich ihm schnell.
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Hey Freunde,
Tut mir leid dass dieses Kapitel ein bisschen kürzer geworden ist, aber heute kommt noch das nächste, versprochen. ;)
Aber das ist noch nicht alles, was ich euch sagen wollte.. mir ist aufgefallen, dass ich nicht mehr so viele Feedbacks und Votes bekomme..
Hat das einen bestimmten Grund?
Mach ich irgendwas falsch? :(
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stars in the sky | the return of the dark
Paranormal„Es hat so lange Frieden geherrscht, dass wir nicht mehr wissen, wie sich Chaos anfühlt.." Nach dem verzweifelten Kampf gegen die dunkle Seite, geht für Luna das Leben ganz normal weiter. Sie besucht die Akademie für magische Fähigkeiten, die von n...