| Kapitel 39 |

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Kapitel 39
Bruder und Schwester"
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„Luna.."

Erneut hörte ich die helle Stimme in meinem Kopf.
Mir wurde seltsam schwindelig, und ich fasste mir an die Schläfen. Es fühlte sich an, als würde mich irgendetwas aus meinen Körper reißen.

Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, und im nächsten Moment spürte ich, wie mich das Gleichgewicht verlies, und ich nach hinten kippte.
Das einzige, was ich noch hörte, war das erschrockene Aufatmen der anderen, bevor alles um mich herum schwarz wurde. Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich an einem hellen Ort. Verwirrt sah ich mich um, und blickte plötzlich in das rote Augenpaar meines kleinen Bruders.

„Blake.." wisperte ich.

Zum ersten Mal nach langer Zeit, sprach ich seinen Namen laut aus.

„Luna." erwiderte er und lächelte mich an.

Leichte Panik überkam mich, und ich blickte mich erneut um. „Wo sind wir hier?" „In der Astralebene. Ich hab dich her gerufen, weil ich mit dir reden wollte.." antwortete er. „Wieso?" fragte ich skeptisch.
„Weil ich dich um einen gefallen bitten möchte."

Ich konnte mir schon genau denken, worum es hier ging. Ich schluckte schwer, und starrte meinen Bruder mit schweigender Miene an. Er war so groß geworden.. Seine rabenschwarzes Haar war um einige Zentimeter gewachsen, und seine Gesichtszüge waren männlicher.

Schon witzig..

Es brauchte nur einen Zauber, um eine wichtige Person einfach so aus dem Gedächtnis zu streichen.
Und dann war sie weg. Aus dem Herzen, und aus den Erinnerungen. Das war ungerecht.

„Ich weiß das wird dich jetzt sicher überrumpeln.. vorallem weil du dich grade einmal seit kurzer Zeit wieder an alles erinnern kannst." fuhr er fort. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, und hielt gespannt den Atem an. Er trat einen Schritt auf mich zu. „Aber.. ich brauche deine Hilfe."

Er wirkte verzweifelt.

„Wobei?" fragte ich und stellte mich dumm. Ich wusste genau was er von mir wollte. Und ich wusste auch genau, dass er alles tun würde um seinen Willen zu bekommen. Er atmete tief durch.

„Du musst mir helfen, unseren Vater wieder zurück ins Leben zu holen." Ich sagte nichts. Er starrte mich einen Moment erwartungsvoll an, und räusperte sich dann erneut. „Bitte Luna.. es muss mir einfach gelingen.. ich muss seinen Plan in die Tat umsetzten." „Wieso sollte ich das tun?" schoss es aus mir. „Er ist unser Vater.." entgegnete er mir daraufhin. Ein schnelles Lachen entfuhr mir.

„Und?"

„Und wir stehen in seiner Pflicht.."

Ich schüttelte mit dem Kopf. „Wir stehen überhaupt nicht in seiner Pflicht, Blake." Verwirrung und Verzweiflung spiegelten sich in seinen Augen wieder. Er war anders als ich. Er litt immer noch an dem grauenvollen Wahn, unseren Vater stolz machen zu wollen. „Blake wach doch auf.. das unser Vater tot ist, ist gut so. Er war ein grauenvolles Monster, was grauenvolle Dinge getan hat. Wir sind besser ohne ihn dran." flüsterte ich sanft, und ging einen Schritt auf ihn zu. „Er ist unser Anführer.. wie kannst du sowas nur sagen?" Ich atmete tief durch, und fixierte ihn mit einem ernsten Blick. „Er hat mich getötet, Blake.. und er hat meine Mom töten lassen. Und deine Wahrscheinlich auch. Ist das nicht Grund genug?" Er schwieg eine Weile.

stars in the sky | the return of the dark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt